Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Agent-Based Modelling

In: Methoden der Politikwissenschaft: neuere qualitative und quantitative Analyseverfahren, S. 37-46

Abstract

"Agent-Based Modelling ist der zurzeit gängige Ansatz zur computergestützten Theoriebildung in den Sozialwissenschaften. Seine Wurzeln liegen in verschiedenen sozialwissenschaftlichen Simulationsverfahren der letzten fünf oder sechs Jahrzehnte und in der Forschung zur Künstlichen Intelligenz. Unter agentenbasierter Simulation versteht man die Benutzung eines aus vielen autonomen Software-Objekten (Agenten) bestehenden formalen Modells zum Verständnis, zur Vorhersage oder zur Veranschaulichung von Prozessen, die in der realen Welt zwischen menschlichen Individuen auf Mikro-, Meso- oder Makroebene ablaufen. Das Modell bildet wesentliche Züge des modellierten Weltausschnitts ab, unterschiedliche Anfangsbedingungen und Parameter bringen im Allgemeinen qualitativ oder mindestens quantitativ verschiedene Prozessverläufe hervor. In den Sozialwissenschaften, die sich mit besonders komplexen Systemen beschäftigen, in denen große Zahlen von Komponenten einander in höchst vielfältiger Weise beeinflussen, wird die Methode vielfältig genutzt, um aus Annahmen über Verhalten und Handlungsbedingungen von Individuen Schlussfolgerungen über strukturbildende Prozesse auf der Ebene von Gruppen oder gar Gesellschaften zu ziehen. Als computergestützte Variante des Plan- oder Rollenspiels, bei der Teile des modellierten Realitätsausschnitts durch Menschen, andere durch Computerprogramme abgebildet werden, setzt sich in letzter Zeit die partizipative agentenbasierte Simulation durch." (Autorenreferat)

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