Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2007

Gewalt des Staates - Liebe zum Staat: Annäherungen an ein politisches Gefühl der Neuzeit

In: Rationalitäten der Gewalt: staatliche Neuordnungen vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, S. 197-213

Abstract

Der Autor untersucht das spezifische Verhältnis historischer Akteure zu den verschiedenen deutschen Staaten und ihrer Gewaltordnung und -praxis. Der Staat als Bezeichnung für das "gemeine Wesen" ist ihm zufolge eine historische Konstellation von relativ langer Dauer, aber keineswegs von universaler Geltung. Die zweifache Polarität von Zwangsgewalt und Fürsorgeversprechen einerseits und Herrschaft und Teilhabe andererseits verweist vielmehr auf spezifische Kontexte. Der Autor zeichnet die "Liebe zum Staat" und zu seiner Gewalt und Macht anhand von verschiedenen Texten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart nach und problematisiert die Art und Weise, wie sich die Menschen aktiv in das staatliche Regelwerk einfügen und an der Beherrschung ihrer selbst und der anderen mitwirken - ein Mitwirken, ohne das die Staatsgewalt nicht funktionieren könnte. Die Wirksamkeit von Herrschaft in der Moderne gründet sich somit weder allein noch vorwiegend auf einem Gehorchen, das gewaltsam angedroht oder erzwungen wird. Herrschaft und Staat sind hingegen erst möglich durch Gefühle der Zuwendung der Vielen für das "große Ganze" und ihr aktiv-alltägliches Streben nach Teilhabe. (ICI2)

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