Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2008

Wi(e)derstand vs. Traum/Programm vs. Utopie: Zukünfte bei Butler und Foucault

In: Widerstand denken: Michel Foucault und die Grenzen der Macht, S. 183-199

Abstract

Utopien und Träume als zukünftige Ereignisse könnten - so die erste These des Autors - nach Michel Foucault bedeuten: Die Dispositionen der Moderne geraten ins Wanken, wenn eine neue Ökonomie der Körper und der Lüste in Erscheinung tritt und der Mensch nicht mehr existieren wird. Im Zentrum von Foucaults Beschreibung des zukünftigen Umbruchs stehen jedoch keine Schilderungen von oder Anleitungen zu widerständigen Handlungen. Ganz anders sind hingegen die Zukunftsbilder von Judith Butler: Sie beruft sich in ihren Arbeiten explizit auf Foucault und dessen Machtbegriff und skizziert, wenn sie von der Zukunft spricht, Formen widerständiger Akte. "Nicht träumen, sondern handeln" - so lautet ihre Devise. Dort, so die zweite These des Autors, wo Foucault in seinen Büchern abbricht, dort, wo seine Analysen enden und normative Aussagen beginnen würden, setzt Butler mit ihrem Widerstandsprogramm an. Doch dessen Wirkung ist weniger die Aussetzung oder Verschiebung, sondern vielmehr die Stabilisierung und (Re-)Produktion von Diskursen, wie der Autor näher zeigt. (ICI2)

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