Politische Kultur
In: Das politische System Luxemburgs: eine Einführung, S. 31-44
Abstract
Der Beitrag liefert eingangs eine Definition und ein Konzept der Politischen Kultur, das fünf Dimensionen umfasst: (1) die Einstellung zur politischen Gemeinschaft, (2) die Einstellung zum politischen System, (3) Umfang und Formen der politischen Beteiligung, (4) die politischen Entscheidungsmuster und (5) den Homogenitätsgrad der Politischen Kultur. Ferner wird Luxemburg als ein Grenzland zwischen 'Ost und West' mit einer traditionellen Mehrsprachigkeit (Deutsch, Französisch, Luxemburgisch) beschrieben, das vor allem als Makler zwischen Frankreich und Deutschland fungiert, aber auch zwischen den EU-Mitgliedsstaaten insgesamt. Auf dieser Grundlage werden anschließend empirische Befunde zu folgenden Aspekten politischer Kultur für den Zeitraum 2003 bis 2006 dargestellt: (1) politisches Interesse und politische Partizipation, (2) die Einstellung der Bürger gegenüber Europa sowie (3) Cleavages in der Konsensdemokratie. Vergleichende Analysen mit anderen EU-Ländern qualifizieren Luxemburg als eine relativ konfliktarme Gesellschaft, in der demokratische Institutionen traditionell und bislang ohne relevante Veränderungen eine umfassende Akzeptanz erfahren. Das Großherzogtum Luxemburg erfüllt die Kriterien des Typus Konsensdemokratie. Die hohe Akzeptanz des politischen Systems wird auch bei den Grundeinstellungen zur Gesellschaft offensichtlich: 92 Prozent der Bürger Luxemburgs sind zufrieden mit ihrem Leben. (ICG2)
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