Corporate Governance: eine kritische Rekonstruktion der Grundlagen, Anwendungen und Entwicklungen aus soziologischer Sicht
In: Die Gesellschaft der Unternehmen - die Unternehmen der Gesellschaft: gesellschaftstheoretische Zugänge zum Wirtschaftsgeschehen, S. 105-123
Abstract
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den sozialen Triebkräften und zentralen Begründungsmustern der Diskussion über Corporate Governance. In dieser Diskussion überwiegt nach Meinung des Autors die wirtschaftswissenschaftliche Perspektive und Fragen von Macht und Herrschaft, der sozialen Handlungskontexte und der Interessen der individuellen und kollektiven Akteure werden häufig ausgeblendet. Der Autor beleuchtet insbesondere die sozialen Handlungskontexte und Verhaltensannahmen der Corporate-Governance-Theorien, die aus soziologischer Sicht von Interesse sind. Er geht zunächst auf die Veränderungen in den sozioökonomischen Strukturbedingungen ein, die den Ausgangspunkt für die moderne Corporate-Governance-Diskussion bilden. Er setzt sich anschließend mit dem Konstrukt der "Prinzipal-Agent-Beziehung" und den damit verbundenen Gestaltungskonzepten kritisch auseinander, welche in diesem modernen Diskurs eine zentrale Rolle spielen. Er diskutiert außerdem unterschiedliche Ansätze der Stakeholder-Theorie, die sich einerseits als diametrale Gegenposition, andererseits aber auch als komplementäre Position gegenüber der Prinzipal-Agent-Doktrin des Shareholder-Value-Primats verstehen. (ICI2)
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