Sicherheitspolitik 2025: Risiken, Trends und Handlungserfordernisse

In: Globale Herausforderungen - globale Antworten: eine wissenschaftliche Publikation des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, S. 111-119

Abstract

"Wenngleich ein heute verfasster sicherheitspolitischer 'Zukunftsatlas' seriöserweise nur erste, überaus schemenhafte Skizzen in Bezug auf die sicherheitsbezogene Akteurs-, Bedrohungs- und Risikolandschaft im Jahre 2025 beinhalten kann, erlaubt dessen Betrachtung doch Aufschluss darüber, dass die internationale Sicherheitspolitik an einem epochalen Wendepunkt angekommen ist. Die weitgehende Entgrenzung des geografischen Raumes infolge von Globalisierung und Massenmobilität, der partielle Verlust staatlicher Steuerungsfähigkeit in der Sicherheitspolitik, die kontinuierlich wachsende Abhängigkeit von hochverletzlichen kritischen Infrastrukturen und alltagsbeherrschenden Technologien, die Herausbildung eines globalen hochmanipulationsanfälligen Informationsraums, der schleichende Verlust der bislang unangefochtenen westlichen Technologieführerschaft einschließlich der scheinbar unkontrollierbaren Verbreitung disruptiver Technologien, die Erosion der einst hermetisch geglaubten Grenze zwischen ziviler und militärischer Sphäre, das sich grundlegend neu austarierende Rollenverhältnis zwischen Individuum, Gesellschaft und Staat, der wachsende Einfluss von Schwellenländern, transnationalen Organisationen und nichtstaatlichen Akteuren sowie die bereits heute teils dramatischen sozialen, ökonomischen und demografischen Umwälzungen in vielen Teilen der Erde sind nur erste sichtbare Randmarken der ansonsten noch weitgehend verschwommen erscheinenden Sicherheitslandkarte 2025." (Autorenreferat)