Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

Hybride Identitäten: Migrationen aus Polen nach Deutschland - Geschichte und Gegenwart

In: Polnische Einwanderung: zur Geschichte und Gegenwart der Polen in Deutschland, S. 33-54

Abstract

Angesichts der deutschen Verbrechen an der polnischen Nation war nach 1945 die Bundesrepublik für die Mehrzahl der Polen kein akzeptables Einwanderungsland. Die politischen und kulturellen Zentren des polnischen Exils waren in der Nachkriegszeit vor allem London, Paris und die USA. Doch mit der Konsolidierung der westdeutschen Demokratie wuchs auch die Bedeutung der Bonner Republik für Flüchtlinge aus Polen. Der Zusammenbruch des Sowjetblocks, die Annäherung an den Westen und schließlich der Beitritt Polens zur EU machten in der jüngeren Vergangenheit die Grenzen zwischen den beiden Staaten durchlässig. Im Jahr 2007 fielen die Grenzkontrollen sogar ganz weg, wodurch sich den Polen nach 1989 neue Chancen eröffneten, sich zeitweilig oder ständig legal in der Bundesrepublik niederzulassen. Angesichts der kulturellen Nähe zu den Deutschen fallen die Polen in Deutschland jedoch kaum auf, in den deutschen Städten sind kaum sichtbare polnische Spuren erkennbar und polnische Vereine und Verbände sind im Vergleich zu den türkisch-deutschen Lobbyisten oder den Vertretern ethnischer Minderheiten in der Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar. Der Autor untersucht in seinem Beitrag die Gründe für diese "Unsichtbarkeit" der polnischsprachigen Bevölkerung und zeichnet die deutsch-polnische Debatte um den Status von Migranten nach. (ICI2)

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