Ökonomische Kriegstheorien
In: Handbuch Kriegstheorien, S. 96-104
Abstract
Aus der Fülle der immer wieder genannten wirtschaftlichen Gründe für Kriege und ökonomischen Aspekten von Kriegführung werden in dem Beitrag fünf Kontexte herausgehoben, die sowohl für Alltagstheorien wie Theorien mit wissenschaftlichem Anspruch von besonderer Bedeutung sind: (1) Krieg als Instrument zur Bereicherung des Siegers durch Eroberung oder Beutemachen; (2) Krieg als Fortsetzung des Konkurrenzkampfes von Wirtschaftsakteuren untereinander; (3) Krieg als Mittel zur Bekämpfung wirtschaftlicher Krisen; (4) Krieg und Globalisierung; (5) Bürgerkriege bei Armut und Ressourcenreichtum. Grundlegend für alle ökonomischen Kriegstheorien ist die Annahme, dass das Verhalten der Akteure vom Versuch der Optimierung des eigenen materiellen Reichtums getrieben wird. Damit stehen ökonomische Kriegstheorien in einem engen Bezug zu rationalistischen Kriegstheorien. In dem Beitrag werden die beschriebenen fünf Kontexte von Krieg und Ökonomie vertieft. Dabei wird sowohl auf historische wie aktuelle Diskussionen in verschiedenen akademischen Umfeldern rekurriert. (ICB2)
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