Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2010

Empirische Legitimationsforschung

In: Prekäre Legitimitäten: Rechtfertigung von Herrschaft in der postnationalen Konstellation, S. 45-67

Abstract

Der Autor geht der Frage nach, in welchem Maße Öffentlichkeiten nationale und internationale politische Ordnungen unterstützen und auf welchen normativen Grundlagen diese Unterstützung beruht. Gegenstand der empirischen Studie sind mediale Diskurse in der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und den USA, die auf ihren legitimatorischen Gehalt hin untersucht werden. Das Forschungsinteresse richtet sich zum einen auf die Legitimation oder Delegitimation der jeweiligen nationalen politischen Ordnung, zum anderen auf die Ordnung von drei internationalen Regimes: der Vereinten Nationen (UNO), der "Gruppe der Acht" (G8) und der Europäischen Union (EU). Bewertende Aussagen zu diesen vier Demokratien und drei internationalen Regimes sind die Grundeinheiten der empirischen Analysen. Die erfolgreiche (Re-) Produktion von Legitimität wird als das temporäre Ergebnis öffentlicher Auseinandersetzungen über die Anerkennungswürdigkeit politischer Ordnungen, über die Angemessenheit der vorgetragenen Bewertungen und der dabei verwendeten normativen Kriterien begriffen. Neben den politischen Eliten im engeren Sinne und den Unterstützern eines Regimes (den Legitimierern) können auch "einfache" Bürger oder ihre Interessenvertreter mit systemunterstützenden oder kritischen Positionen (als Delegitimierer) an dieser politischen Kommunikation teilnehmen. Ein gewisses Maß an "critical citizenship" dürfte somit den in normativer Perspektive durchaus erwünschten Normalfall öffentlicher Legitimitätsdiskurse darstellen. (ICI2)

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