Wie ist die Gewaltfreiheit beim Umbruch in Ägypten zu erklären?: ein Vergleich mit dem Sturz der Marcos-Diktatur auf den Philippinen vor 25 Jahre

In: Zeitenwende im arabischen Raum: welche Antwort findet Europa?, S. 49-76

Abstract

Der Autor wirft die Frage auf, wie soziale, politische, interethnische oder zwischenstaatliche Auseinandersetzungen, die oft notwendig, entwicklungsfördernd oder zumindest unvermeidlich sind, möglichst ohne den Einsatz von Gewalt ausgetragen werden können. Er stellt in seinem Beitrag zunächst einige Elemente der Gewaltfreiheit bzw. Gütekraft beim politischen Umsturz in Ägypten im Januar 2011 dar und beleuchtet die Umstände, die ein gewaltfreies Vorgehen begünstigt haben. Er diskutiert ferner einige problematische Erklärungsansätze für den Verlauf der Aufstände in Ägypten und Tunesien. Anschließend fragt er nach den Parallelen und Unterschieden zum Sturz der Marcos-Diktatur auf den Philippinen im Jahr 1986 und versucht, aus dem Vergleich der beiden Revolutionen einige friedenspolitische Schlussfolgerungen zu ziehen. (ICI)