Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Die Metaphorik des Sozialen: soziologische Selbstbeschreibungen westeuropäischer Gesellschaften im 20. Jahrhundert

In: Theorien und Experimente der Moderne: Europas Gesellschaften im 20. Jahrhundert, S. 193-227

Abstract

Der Verfasser geht davon aus, dass gerade die Unordnung und begriffliche Unschärfe von Beschreibungen ein wesentliches Moment ihrer historischen Genealogie und ihrer sozialhistorischen Relevanz ausmachen. Soziologische Gesellschaftsbeschreibungen sind erstens angereichert mit und geprägt durch Ergebnisse empirischer Untersuchungen, Surveys und anderer Daten, deren implizite und explizite Vorannahmen, Befunde und Leitfragen dann in Texte einfließen, deren spezifischer Zugriff niemals allein durch die theoretischen Vorgaben bestimmt wird. Zum anderen ist es in historischer Perspektive auch relevant zu verstehen, in welcher Weise popularisierte und notwendig vergröberte Formen soziologischen Wissens in die gesellschaftliche Selbstbeschreibung der Massenmedien und in andere Repräsentationsformen einfließen. Während sich in theoriegeschichtlicher Perspektive eine Tendenz zu zunehmend komplexer und selbstreflexiver angelegten Beschreibungen ausmachen lässt, ist dies in sozialhistorischer Perspektive alles andere als ausgemacht. Hier können und müssen gerade auch jene Texte Relevanz beanspruchen, die mit oft bestenfalls proto-soziologisch anmutender Terminologie operieren, aber trotzdem in eindringlicher Weise als charakteristisch empfundene Perspektiven auf eine bestimmte gesellschaftliche Formation eröffnet haben. Für eine umfassende Geschichte der von der Soziologie vorgelegten Selbstbeschreibungen im 20. Jahrhundert fehlen systematische Vorarbeiten beinahe völlig. Deshalb werden im Beitrag nur einige Aspekte einer solchen noch zu schreibenden Geschichte angesprochen. (ICF2)

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