Friedensethik und zivile Konfliktbearbeitung
In: Zivile Konfliktbearbeitung: vom Anspruch zur Wirklichkeit, S. 62-86
Abstract
Immanuel Kants berühmte Frage "Was soll ich tun?" ist friedenspolitisch hoch aktuell, besonders im Verhalten gegenüber brutalen Autokraten, nichtstaatlichen Gewaltakteuren und systematischer Gewaltanwendung. Zivile Konfliktbearbeitung durch externe Akteure ist eine weiche Form der Intervention, sie steht gleichwohl vor herausfordernden Fragen. Die Befassung mit Friedensethik sucht nach Maßstäben, um Präferenzen bilden, Güter abwägen, Wahlentscheidungen treffen und Rechtfertigungen für das eigene Handeln finden und kommunizieren zu können. Vor dem Hintergrund des Felds der zivilen Konfliktbearbeitung setzt sich der Beitrag mit den möglichen Grundlagen einer ethischen Begründung auseinander und stellt dabei verschiedene Argumentationsmuster vor: die des Naturrechts, der Gewaltfreiheit, der christlichen Friedensethik, der Diskursethik und die des Utilitarismus' und geht dabei auf die jeweiligen tatsächlichen oder möglichen Bezüge zur zivilen Konfliktbearbeitung ein. Abschließend erfolgt das Plädoyer des Autors für einen Frieden durch Menschenrechte. (ICA2)
Problem melden