Wie viel Einheit brauchen wir?: Die "innere Einheit" zwischen Gemeinschaftsmythos und neuer Vielfalt
In: Eine normale Republik?: Geschichte - Politik - Gesellschaft im vereinigten Deutschland, S. 119-135
Abstract
Der Verfasser problematisiert die weit verbreiteten Homogenisierungsvorstellungen von "innerer Einheit" und warnt davor, diese könnten zum Einfallstor eines neuen deutschen Gemeinschaftsmythos werden. Einem solch umfassenden Verständnis von "innerer Einheit" stellt er ein Begriffsverständnis entgegen, das auf einem Minimalkonsens für "innere Einheit" fußt und Unterschiedlichkeiten akzeptiert. Dieser Minimalkonsens muss zum einen den Konsens über die freiheitlich-demokratischen Wertegrundlagen des Grundgesetzes, zum anderen den gemeinsamen Willen der Ost- und Westdeutschen enthalten, als Nation zusammenleben zu wollen. Aus der Sichtung der demoskopischen Befunde folgt, dass das unabdingbare Mindestmaß an Übereinstimmung längst gegeben und die "innere Einheit" bereits erreicht ist. (ICE2)
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