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Das Anwachsen der internationalen Waren- und Kapitalströme wird allgemein als Globalisierung bezeichnet. Diese Entwicklung wird gegensätzlich beurteilt: Die einen behaupten, damit werde das Ende des Nationalstaats eingeläutet, die anderen können in ihr nichts signifikant Neues erkennen. Der Beitrag weist nach, daß die in den Debatten vorherrschenden Vorstellungen von Globalisierung unangemessen sind und die Interpretation der empirischen Daten folglich in die Irre leiten. Globalisierung wird daher auf eine neue Weise bestimmt, die den mit ihr einhergehenden qualitativen Wandel erfasst und seinen unterschiedlichen Stadien gerecht wird. Dabei werden zwei Aspekte der wirtschaftlichen Globalisierung hervorgehoben: eine weltweite Ausdehnung wirtschaftlicher Aktivitäten und eine wachsende Intensität der Waren- und Kapitalströme zwischen den einzelnen Staaten. Sowohl die Hyper-Globalisierungstheoretiker als auch die Globalisierungsskeptiker verfehlen entscheidende Aspekte des Globalisierungsprozesses, da beide Richtungen vom Idealtypus einer vollständig globalisierten Wirtschaft ausgehen. Die Herausbildung globaler Wirtschaftsprozesse werden die nationalen und lokalen ökonomischen Aktivitäten nachhaltig verändern. Die Kräfte der globalen Wirtschaft werden in Zukunft zunehmend die Erfolge oder Mißerfolge der Volkswirtschaften bestimmen, allerdings anders, als es die Globalisierungstheoretiker behaupten. "Die Aufgabe der politischen Ökonomie im Zeitalter der Globalisierung besteht darin, das theoretische Rüstzeug zu entwickeln, um diese Prozesse zu erklären, und politische Maßnahmen für deren Steuerung auf ihre Erfolgsaussichten hin zu prüfen." (psz)