Institutionelle Innovationen in der Sozialpolitik: ein erfolgversprechender Weg zum Abbau wohlfahrtsstaatlicher Ineffizienzen?
In: Soziale und ökologische Ordnungspolitik in der Marktwirtschaft, S. 28-67
"Der bestehende Sozialstaat ist weder bei der Produktion des Gutes 'Sicherheit' noch bei der Erstellung des Gutes 'Gerechtgkeit' immer effizient. Die Gründe liegen vor allem darin, daß man in weiten Bereichen des Gutes 'Sicherheit' viel zu wenig auf marktliche und viel zu sehr auf staatliche Lösungen setzt, obwohl private Arrangements in vielen Fällen nicht nur möglich sind, sondern auch zu besseren Ergebnissen führen. Die eigentlichen Ursachen ineffizienter Lösungen bei der Produktion des Gutes 'Gerechtigkeit' sind demgegenüber vor allem in Mängeln des demokratischen Wahlmechanismus zu suchen. Sie tragen dazu bei, daß Ressourcen in beträchtlichem Umfang verschwendet werden. Es liegt deshalb nahe, die ineffizienten staatlichen Lösungen im Bereich des Gutes 'Sicherheit' durch stärker marktlich orientierte institutionelle Arrangements, wie beispielsweise eine Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer, zu ersetzen und den ineffizienten Einsatz finanzieller Ressourcen bei der Produktion des Gutes 'Gerechtigkeit' durch Lösungen zu ergänzen, die, wie beispielsweise ein Kindergeld- und Ausbildungskreditsystem, eher dem ökonomischen Prinzip entsprechen. Der seit den Zeiten der Kathedersozialisten als unvermeidbar angesehene Zielkonflikt zwischen Allokation und Verteilung muß bei dieser Art der Reform des Sozialstaates nicht auftreten, sofern man die institutionellen Arrangements richtig wählt." (Autorenreferat)