Ökonomie und Ethik — Hat die Ökonomie ihre ethischen Grundlagen verloren?
In: Umwelt, Beschäftigung und Zukunft der Wachstumsgesellschaften, S. 37-60
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In: Umwelt, Beschäftigung und Zukunft der Wachstumsgesellschaften, S. 37-60
In: S[ank]t Galler Beiträge zur Wirtschaftsethik 2
Verlagsinfo Aufl. 2012: Warum denken Menschen ökonomisch? Wann entdecken sie diese Denkform? Auf welche individuellen und gesellschaftlichen Probleme ist das Ökonomische eine Antwort? Was ist das überhaupt, das Ökonomische? Die vorliegende Arbeit versucht, die hier aufgeworfenen Fragen an ihrem Ursprungsort zu klären, im Moment ihres Entstehens. Der aber liegt nicht im England des 18. Jahrhunderts, sondern ist identisch mit dem Ursprungsort europäischer Kultur überhaupt: dem antiken Griechenland. Gegenstand der Analyse ist der Prozess der konstituierenden Entdeckung des ökonomischen Raumes als spezifischer Handlungssphäre durch das griechische Denken vom Homer bis Aristoteles. Anhand eines Durchgangs durch einen großen Teil der erhaltenen Primärquellen und in Auseinandersetzung mit anderen Theorieansätzen (Weber, Polanyi, Finley, Schumpeter u.a.) versucht Wieland den Nachweis zu führen, dass das Griechische nicht nur über eine Vorstellung von der Wirtschaft als menschlicher Handlungssphäre verfügte, sondern diesen Rahmen bewusst konstituierte in dem Versuch, den Zerfall der griechischen Polisgemeinschaft zu verhindern. Dabei werden die Primärquellen besonders unter den Gesichtspunkten des Zusammenhangs von gesellschaftlicher Institutionenentwicklung und Entwicklung ökonomischer Analytik, der Ausdifferenzierung verschiedener Rationalitätstypen und Gegenstandsbereiche der Ökonomie, der koevolutiven Entwicklung von Ethik (Philosophie) und Ökonomie sowie der Ausdifferenzierung distinkter ökonomischer Kategorien (Denkformengeschichte) analysiert. "Josef Wielands "Entdeckung der Ökonomie" ist auch heute noch, nach 20 Jahren, eine Entdeckung; es gibt kein vergleichliches Buch, das die Entstehung des ökonomischen Denkens aus dem Geist der Antike so fundiert wie überzeugend rekonstruiert. Das ökonomische Denken erweist sich als ein originär europäisches Konzept und weitaus breiter angelegt, als uns die modern economics heute vorkommt."
In: Arnoldshainer Schriften zur interdisziplinären Ökonomie 3
World Affairs Online
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 65, Heft 5, S. 74-86
ISSN: 1430-175X
In: Umbrüche in der Industriegesellschaft: Herausforderungen für die politische Bildung, S. 37-49
Ausgehend davon, daß die ökologische Umwelt, innerhalb derer das ökonomische System einer Gesellschaft agiert, die Wechselwirkungen zwischen ökonomischem System und seiner ökologischen Umwelt und die Folgen dieser Interdependenzen für beide Seiten bisher systematisch ausgeblendet wurden, werden in dem Beitrag Perspektiven einer ökologischen Ökonomie entwickelt. Es wird gezeigt, daß das ökonomische System nur im Austausch mit der ökologischen Umwelt überleben und sich weiterentwickeln kann. Die Idee der Ko-Evolution, in der Natur und Kultur als zwei verschiedene Betrachtungsweisen des gleichen Prozesses der allgemeinen Evolution des Lebens gesehen werden, wird erläutert. Die Bedingungen der Realität der Ko-Evolution zwischen ökonomischem und ökologischem System werden diskutiert. Als Erweiterung der Zielkriterien des ökonomischen Systems wird die Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit aufgezeigt. Indem die Anforderungen an eine ökologische Wirtschaftspolitik herausgearbeitet werden, werden die Konturen eines neuen diagnostischen Instrumentariums entwickelt. Ausgehend davon, daß die Sicherung der Reproduktionsfähigkeit und der Produktivität der Natur die Hauptaufgabe der ökologischen Wirtschaftspolitik ist, wird der entscheidende Konstruktionsfehler unseres Wirtschaftssystems herausgearbeitet. (ICA)
In: Aspekte der Asymmetrie: Reflexionen über ein gesellschafts- und sicherheitspolitisches Phänomen, S. 69-83
Der Beitrag zur Konfliktforschung reflektiert den Zusammenhang von Asymmetrie und Ökonomie bei der aktuellen und zukünftigen Kriegsführung. So werden in einem ersten Schritt zunächst aus dem Blickwinkel der sicherheitspolitischen Forschung die Ursachen der weltweiten Asymmetrie beschrieben. Die gesellschaftliche Situation weltweit wird auf vier Analyseebenen dargestellt: (1) die Bevölkerungssituation, (2) die Ernährungssituation, (3) die Krankheitssituation und (4) die Umweltsituation. Der zweite Schritt beleuchtet die Ausgestaltung der 'neuen' Kriege, die sich durch eine Tendenz zur Vermischung von Krieg und Frieden bzw. durch eine Tendenz zu permanentem Krieg auszeichnen. Auf dieser Grundlage wird im dritten Schritt das komplexe Verhältnis von Ökonomie und Krieg dargestellt. Krieg ist dabei mehr und mehr ein Konflikt zwischen staatlichen Akteuren und nichtstaatlichen bzw. privaten Akteuren auf der anderen Seite. Ökonomisierung bedeutet dabei, dass sich in langwierigen Bürgerkriegen häufig soziale Strukturen herausbilden, welche eine Konfliktlösung erschweren, da politische Strukturen zerfallen und Gewalt zu einer lukrativen Ware für private Anbieter und Konsumenten wird. In solchen Bürgerkriegsökonomien ist der Krieg eine Dauereinrichtung, weil es mehr Anreize zur Fortsetzung als zur Beendigung der Gewalt gibt. Ein zentraler Befund der Betrachtung lautet somit, dass kriegerische Gewalt zu erheblichen Teilen mit wirtschaftlichen Interessen erklärt werden kann, ja dass sogar langandauernde Kriege geradezu zu einer eigenständigen Produktionsweise mutieren, in der das kriegerische Geschehen von gewaltunternehmerischen Kalkülen bestimmt wird. Ein weiterer Befund ist, dass diese Kriegsökonomien nur funktionsfähig sind, wenn sie transnational vernetzt sind. (ICG2)
In: Jenseits von Subcomandante Marcos und Hugo Chávez: soziale Bewegungen zwischen Autonomie und Staat ; Festschrift für Dieter Boris, S. 45-61
Die Verfasserin analysiert Vernetzungsprozesse von AkteurInnen auf dem Feld der solidarischen Ökonomie. Nach drei Dekaden neoliberaler Globalisierung, Exklusion, Verarmung, Kriegen und damit einhergehenden Alarmsignalen der Biosphäre, fallenden Wasserspiegeln, schrumpfender Waldflächen, sich ausbreitenden Wüsten, steigender Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre, ansteigenden Temperaturen und einer wachsenden Anzahl von Sturmfluten, Wirbelstürmen, Klimaeinbrüchen mit allen ihren ökonomischen und sozialen Konsequenzen geht es nunmehr nicht mehr nur um Anklagen, sondern vielmehr um Vorschläge, wie diese Situation zu verändern ist. Immer mehr Menschen erkannten, so die Autorin, dass die Zukunft Selbstverwaltung in einem Prozess der Anpassung an die natürlichen Lebensgrundlagen erfordert. Im Rückbezug auf die eigenen Wurzeln wird Wissen geteilt und Eigentum erneut gemeinschaftlich selbst verwaltet. Es wird die These vertreten, dass die Gründung und Vernetzung von Gemeinschaftsunternehmen Konjunktur hat. Eine Solidarische Ökonomie (SÖ) entsteht. Eingebettet in die Natur wird der Bezug zum Territorium verteidigt: nicht nur von so genannten Naturvölkern, die das Recht auf Anerkennung ihrer Territorien fordern, sondern auch von denen, die durch die neoliberale Globalisierung an den Rand gedrängt wurden, von Bewohnern "abgehängter Regionen", die die endogenen Potenziale vor Ort neu entdecken und entfalten, von Arbeitern insolventer Betriebe, die ihre Betriebe in Selbstverwaltung wieder in Gang setzen. Solidarische Ökonomie ist vielfältig an gemeinsamen Grundwerten ausgerichtet. Abschließend werden die Lehren aus den Erfahrungen der SÖ-Bewegung seit der Beschleunigung der neoliberalen Globalisierung zur Diskussion gestellt. (ICF2)
Die ökonomische Bestimmtheit der sozialen Funktionen und Rollen der Geschlechter ist zweifellos nicht nur ein begriffliches und historisches Phänomen unserer Zeit. Im Gegenteil: man könnte sogar sagen, dass eine solche Bestimmtheit der Sache wesentlich ist. Das Geschlecht ist nicht von dem ökonomischen Kontext zu trennen, zu dem es gehört. Zur Ökonomie des Geschlechts gehören sowohl die symbolischen als auch die materiellen Bedingungen seiner Reproduktion. Eine solche theoretische Voraussetzung schließt allerdings nicht aus, dass die Modalitäten der aktuellen Reproduktion von Geschlechteridentitäten und Geschlechterstereotypen historisch und sozial spezifisch sind. Ideengeschichtlich lässt sich eine bestimmte begriffliche Konstellation rekonstruieren, die hier nur kurz angedeutet werden kann, aber deren Bedeutung für die pädagogische Reflexion von Relevanz sein könnte. [.] Im Schwerpunktteil [.] beschäftigen sich die verschiedenen Beiträge mit der Analyse einiger Aspekte der aktuellen Ökonomisierung von Bildung und Geschlechterpolitik. (DIPF/Orig.)
BASE
In: St. Galler Beiträge zur Wirtschaftsethik 5
In: Institutionelle und evolutorische Ökonomik 32
In: Volkswirtschaftliche Schriften Heft 534
Als Reimut Jochimsen am 25. November 1999 im Alter von 66 Jahren starb, verlor Deutschland einen Politiker und Ökonomen, wie es ihn in dieser Verbindung nur selten hervorbringt. Auf beiden Feldern war er bereits in jungen Jahren ungewöhnlich erfolgreich, und auch später prägte er sie nachhaltig. Die vorliegende Auswahl verschiedener seiner Arbeiten will ihren Rang und ihre aktuelle Bedeutung dokumentieren. -- Von Anfang an zeichneten sich die Arbeiten von Reimut Jochimsen nicht nur durch Beherrschung des jeweiligen state of the art, sondern auch durch Klugheit und Klarheit aus, was bei einem fleißigen Autor wie ihm besonders viel besagt. Viele seiner Schriften waren wegweisend - um nicht zu sagen: visionär. Man lese zum Beispiel, was er zu Rolle und Bedeutung von Infrastruktur, Bildung oder dualer Entwicklung in den sechziger und siebziger Jahren geschrieben hat, und man wird zu dem Ergebnis kommen, daß es die Zyklen des modischen Interesses, dem sich zunehmend auch die Wirtschaftswissenschaftler unterwerfen, sehr gut überstanden hat. Die Arbeiten haben nur wenig von ihrer seinerzeitigen Bedeutung eingebüßt oder sind eben im Begriff, sie wiederzuerlangen (z. B. Bildung). Gleichzeitig wird man sich bei der Lektüre bewußt, wie sehr viele der Aufsätze charakteristisch für ihre Zeit sind: Die Umstände, die Anlaß zu ihrer Entstehung waren, erschließen sich ebenso wie die Art, wo und wie nach Lösungen gesucht wurde - Quellentexte zur Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. -- Es gab also gute Gründe, die verstreuten Arbeiten Reimut Jochimsens zu sammeln und so einem größeren Kreis wieder zugänglich zu machen
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 49, Heft 196, S. 463-476
ISSN: 2700-0311
Im Streit darüber, ob der jüngste Aufstieg des Rechtspopulismus eher ökonomische oder eher kulturelle Ursachen hat, kam es zuletzt zu einer Rehabilitierung der ins Hintertreffen geratenen ökonomischen Erklärungen – in Deutschland in erster Linie durch Philip Manows "Die politische Ökonomie des Populismus". Auch wenn dieses Buch die Debatte weiterbringt, weist es drei grundlegende Probleme auf, die im Beitrag herausgearbeitet werden: Erstens wird der Populismusbegriff nicht definiert und entsprechend willkürlich genutzt, zweitens fällt die Darstellung des Verhältnisses von Kultur und Ökonomie allzu einseitig aus, drittens muss auch die ökonomische Dimension selbst komplexer modelliert werden, um der Vielfalt des Populismus und den internationalen Interdependenzen gerecht zu werden.