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In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 44, Heft 1, S. 145
ISSN: 0028-3320
In: Die Identität der Deutschen, S. 64-82
In dem Beitrag wird das deutsche Nationalbewußtsein im 19. Jahrhundert untersucht, das in sehr verschiedenen und konkurrierenden Formen zum Ausdruck kam und nicht mit Begriffen wie Sonderweg oder verspätete Nation erfaßt wird. Rahmen und Inhalt des Nationalgefühls werden charakterisiert mit der Dreiheit Preußen, Protestantismus und Idealismus. Es wird deutlich, daß das Nationalbewußtsein nicht einseitig einer sozialen und weltanschaulichen Gruppe zugeschrieben werden kann. Analysiert wird die Revolution von 1848, in deren Verlauf alle Chancen und Möglichkeiten, dem Nationalbewußtsein der Deutschen Inhalt und Form zu geben, durchgespielt wurden. Andere Eigentümlichkeiten und Formen des Nationalbewußtseins der Deutschen im 19. Jahrhundert werden am Beispiel des Dänemark-Konflikts aufgezeigt. Die Folgen der kleindeutsch-protestantischen Geschichtsschreibung für die Beschreibung des deutschen Nationalbewußtseins werden erörtert, um dann die Bundesstaatsidee als einen Ausweg für das deutsche Nationalbewußtsein zu diskutieren. Die soziale Integrationskraft der Idee des Nationalbewußtseins wird betont. (RW)
In: Historical Social Research, Band 35, Heft 1, S. 7-18
'Telekommunikationssysteme entmaterialisieren die von ihnen übertragene Information und entkoppeln dadurch Informationsflüsse von materiellen Trägermedien wie etwa Menschen oder Dingen. Unmittelbar führt eine solche Entmaterialisierung zu einem beachtlichen Anstieg von Übertragungsgeschwindigkeiten, was häufig als das prinzipielle Charakteristikum von Telekommunikationssystem angesehen wird. Aus analytischer Perspektive viel wichtiger ist allerdings die Beschleunigung des Informationsflusses relativ zur Bewegung von Menschen und Dingen. Entmaterialisierte Informationsflüsse funktionieren nach einer völlig neuen Logik. Da sie für gewöhnlich schneller sind als materieller Transport, können sie selbigen koordinieren und kontrollieren. Der Telegraf als erstes, voll entwickeltes Telekommunikationssystem hat diesen qualitativen Sprung erstmals ermöglicht und so das Funktionsprinzip der globalen Kommunikation (und damit der Globalisierung) des 19. Jahrhunderts komplett transformiert.' (Autorenreferat)
In: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, Band 36, Heft 4, S. 807-838
Die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in Deutschland ist bisher für das 19. Jahrhundert
insgesamt nur mangelhaft und für den Zeitraum vor 1871 lediglich kleinräumig dokumentiert.
Mit der Aufbereitung der von den Behörden der damaligen deutschen Staaten zusammengestellten
Zahlen wird hier zunächst eine neue statistische Grundlage geschaffen. Die rekonstruierte
nationale Zahlenreihe (ab 1826) belegt eine vergleichsweise hohe Säuglingssterblichkeit
mit geringen Fortschritten bis zur Wende des 20. Jahrhunderts. Der Einfluss der Faktoren
Urbanisierung und Industrialisierung wird nicht bestritten, die Auswertung der unterschiedlichen
regionalen Muster und Entwicklungstrends führt aber zu einer neuen Gewichtung. Demnach
waren die Lebens- und Arbeitsverhältnisse auf dem Lande von erheblicher Bedeutung.
Die Logik des Zusammenhangs von Fertilität und Säuglingssterblichkeit wird für die
Epoche des nachhaltigen Fertilitätsrückgangs anders eingeschätzt als für die vorausgehende.
Insgesamt werden die vorherrschenden Gewohnheiten und Einstellungen als ausschlaggebend
für die Überlebenschancen von Kleinkindern angesehen. Deshalb wird der Blick auf die
aufgeklärte Öffentlichkeit und auf die Behörden gelenkt. Bemühungen dieser Kreise
um einen Wandel waren insbesondere im Südwesten zu verzeichnen, wo angesichts der
teilweise dramatischen Verhältnisse relativ früh ein Problembewusstsein entstand.
Zu einer abschließenden Bewertung dieser Vorgänge bedarf es weiterer historischer
Forschungen auf regionaler Ebene.
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 55, Heft 3, S. 482-483
ISSN: 0028-3320
In: Liberalismus im 19. Jahrhundert: Deutschland im europäischen Vergleich, S. 415-439
Der Vortrag bringt einen Abriß über die Entwicklung, Strukturen und Besonderheit des belgischen Liberalismus, dem auch die "Progressisten" zugerechnet werden, zwischen der Staatsgründung und der Aufhebung des Zensuswahlrechts. Es werden zunächst einige Spezifika des belgischen Liberalismus dargelegt, die sich aus der spezifischen Situation Belgiens als freihändlerisch orientiertem Verfassungsstaat ergaben: Wichtigstes Anliegen der belgischen Liberalen war ihr Antiklerikalismus, hinzu kam ein sehr ausgeprägtes liberales Vereinswesen, das die Politik beherrschte. Im zweiten Teil wird anhand von zeitgenössischen Zeugnissen dem Zusammenhang von Liberalismus und Bürgertum nachgegangen. Entgegen der marxistischen Auffassung ist festzustellen, daß die belgischen Liberalen über lange Zeit auch Rückhalt im Adel und in klein- und unterbürgerlichen Schichten fanden; andererseits konnte sich auch der politische Katholizismus auf weite bürgerliche Kreise stützen. Dagegen wies die liberale Programmatik stark bourgeoise Züge auf, so daß es gerechtfertigt scheint, "Liberalismus und Bourgeoisie eng zusammenzurücken". (JF)
In: Sammlung Göschen Ser. v.571
Intro -- Inhaltsübersicht -- EINLEITUNG -- ERSTER TEIL Die deutsche Philosophie im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts -- I. Die philosophiegeschichtlichen Voraussetzungen -- II. Grundsatzphilosophie und Wissenschaftslehre -- III. Romantische Philosophie -- IV. Der absolute Idealismus -- V. Die Gegner -- Zeittafel I: Fichtes Wissenschaftslehren -- Zeittafel II -- Namenverzeichnis.
In: Geschichte der Philosophie VIII
In: Sammlung Göschen 571
Frontmatter -- Inhaltsübersicht -- EINLEITUNG -- ERSTER TEIL Die deutsche Philosophie im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts -- I. Die philosophiegeschichtlichen Voraussetzungen -- II. Grundsatzphilosophie und Wissenschaftslehre -- III. Romantische Philosophie -- IV. Der absolute Idealismus -- V. Die Gegner -- Zeittafel I: Fichtes Wissenschaftslehren -- Zeittafel II -- Namenverzeichnis -- Backmatter
In: Mitteilungsblatt des Instituts zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft 8, S. 4-18
Der Autor setzt sich kritisch mit den Ergebnissen der bisherigen Forschung zum Protest- und Organisationsverhalten der Hüttenarbeiter im 19. Jahrhundert auseinander und stellt sich die Aufgabe, die Arbeitsverhältnisse in der Eisen- und Stahlindustrie zu rekonstruieren, ohne dabei gleichzeitig nach den Gründen für die Organisationsresistenz der Hüttenarbeiter zu suchen. Er stützt sich dabei auf zu Beginn des 20. Jahrhunderts publizierten Gewerkschaftserhebungen sowie auf betriebliche und behördliche Quellen. Der Verfasser konzentriert sich auf die Fragen, wie sich die Arbeitsautonomie der Arbeiter am Arbeitsplatz veränderte und welchen Qualifikationsanforderungen die Arbeiter unterlagen. Darüber hinaus werden am Beispiel der Phoenix-Hütte in Laar die unternehmerischen Strategien zur Durchsetzung ihrer Disziplin- und Leistungsansprüche und die Reaktionsweisen der Arbeiterschaft dargestellt. (STR)
In: Archiv für Begriffsgeschichte
In: Sonderheft 11
Das 19. Jahrhundert ist zu Recht das lange Jahrhundert genannt worden. Wie es mit einem Epochenumbruch, dem der Revolution, beginnt, so endet es: mit dem Ersten Weltkrieg und dem Eintritt der beiden späteren Weltmächte, den USA und Sowjetrussland, in die Weltgeschichte. Dazwischen bestimmen andere Revolutionen und Restaurationen, Kriege und Friedenszeiten das politische Geschehen. Die Geistes- und Philosophiegeschichte des 19. Jahrhunderts kennt weder eine dominierende Strömung noch eine kontinuierliche Entwicklung. Karl Löwith spricht vom 'revolutionären Bruch im Denken des 19. Jahrhunderts', der vor allem von Marx und Kierkegaard markiert werde. Beider Opposition zu Hegel und zum Idealismus wird begleitet vom gleichzeitigen Aufschwung des Positivismus, dann vom Neukantianismus, Materialismus, Darwinismus, Pragmatismus und vielerlei weiteren Ismen, für die das Zeitalter kennzeichnend ist und für die es den neutralen Oberbegriff 'Weltanschauung' bereithält. Mehr als vorangegangene Epochen wird das 19. Jahrhundert von Begriffen geprägt, die die öffentlichen Debatten bestimmen, von solchen der Wissenschaften wie denen der Politik. Viele Termini werden über den engeren fachlichen Rahmen hinaus populär: Wer spricht nicht um 1900 in vielfältiger Bedeutung von >EnergieEntwicklungMechanisierungUnbewusstem< etc. Solche Begriffe werden, sobald sie aus ihrem ursprünglichen Kontext heraustreten, schnell universal, damit aber auch unscharf. Da sich Richtungen und Schulen entgegentreten, verwischen und überlagern, kann es keine Begriffe geben, die dem Jahrhundert insgesamt eingeprägt sind. Die hier vorgestellten Begriffsgeschichten sollen deshalb nicht die Einheitlichkeit der Zeit, sondern deren Vielfalt und Widersprüchlichkeit wiedergeben.