Nicht nur im Silicon Valley oder in Startups, sondern auch in den sozialen Medien und in den populistischen Bewegungen der Gegenwart hat sich eine neue Regierungstechnik etabliert: Menschen werden durch gezielte Stimulierung von Emotionen und Affekten beeinflusst. Dieses Buch entwickelt eine philosophische Theorie zum Zusammenhang von Affektivität, Macht und Subjektivierung. Zugleich nimmt es die sozialen und ökonomischen Verhältnisse westlicher Gesellschaften in den Blick. Es leistet einen Beitrag zur kritischen Sozialphilosophie und zu einer Theorie der Gouvernementalität.
Nicht nur im Silicon Valley oder in Startups, sondern auch in den sozialen Medien und in den populistischen Bewegungen der Gegenwart hat sich eine neue Regierungstechnik etabliert: Menschen werden durch gezielte Stimulierung von Emotionen und Affekten beeinflusst. Dieses Buch entwickelt eine philosophische Theorie zum Zusammenhang von Affektivität, Macht und Subjektivierung. Zugleich nimmt es die sozialen und ökonomischen Verhältnisse westlicher Gesellschaften in den Blick. Es leistet einen Beitrag zur kritischen Sozialphilosophie und zu einer Theorie der Gouvernementalität.
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In this theoretical article it is argued that Pierre Bourdieu's Social Theory pro-vides us with a convincing account of how the subjectivated social actor, social evaluation procedures, and affective states are inherently intertwined. Therefore, it contains an implicit theory of affect offering not only a better understanding of the role affective states play within sociological theory building, but also in the (re-)production of social order, especially in terms of social inequality or social domination in (late) modernity. In doing so, it also illuminates processes of social transformation. A twofold analysis is provided: A reconstruction of Bourdieu's perspective on the general structure of (late) modernity especially emphasizing his (late) modern anthropology, as well as an examination of his theoretical considerations of the habitus. As a result, on a social theoretical level, feelings, emotions, sensations, etc. appear as a specific, particularly naturalized evaluative social practice. On the level of societal analysis feeling appreciated as the result of practically referring appreciatively towards oneself emerges as the legitimate (late) modern subject structure.
Long description: Was und wie wir fühlen, ist auf biologischer Basis zu einem großen Teil durch kulturelle Codes reguliert. Ihre Entstehung, ihre Wirkung auf die Emotionen und die Wirkung der Emotionen auf die Sprache werden in diesem Buch untersucht und mit dem kooperativen Verhalten nichtmenschlicher Primaten verglichen. Im Zentrum steht dabei die enge Verbindung von Emotionen und Sprache. Neben der Sprache werden auch die Musik, der Film, die Gestik, religiöse Praktiken und Rituale sowie der Ausdruck von sozialen Gefühlen in die Betrachtung einbezogen.
Hipster Porn nimmt "Butts" stilbildende Originalität in den Blick. Über die Perspektiven von Queer Theory, Masculinity Studies, Medienwissenschaften und Affekttheorie wird die Welt des Fanzines lesbar, wie umgekehrt auch deren theoretische Positionen durch "Butt" herausgefordert werden
Nicht nur gesellschaftliche Transformation, sondern auch das Ausbleiben von Veränderung weist eine affektive Dimension auf. Das Konzept der affektiven Stasis sucht diesem Umstand Rechnung zu tragen. Es zielt darauf ab, die häufig einseitig akzentuierte Transformativität und Dynamik von Affekt auf ein Maß zu reduzieren, das es erlaubt, auch die im Sozialen wirksamen Beharrungskräfte und realgeschichtlichen Trägheitsmomente als genuin affektive Phänomene zu konzeptualisieren. Der Begriff der Stasis verweist indes nicht nur auf Bewegungslosigkeit und Stillstand, sondern ihm ist zugleich eine kritische Schwelle eingeschrieben, jenseits derer die affektiven Stauungen aufbrechen und sich der Stillstand mit einem Mal in ein Ereignis disruptiver Art verkehrt. So bezeichnete die Stasis im Altgriechischen nicht nur den Stillstand, sondern auch den Aufstand und Krieg innerhalb der Polis. Das Konzept spannt sich also zwischen zwei Polen auf, die ein Spektrum verschiedenartiger affektiver Phänomene abdecken: Während sich dem einen Pol Phänomene affektiver Lähmung und Erschlaffung zuordnen lassen, geht der andere Pol mit Atmosphären und Stimmungen einher, die durch eine latente Anspannung und ex-plosive Eskalationsbereitschaft gekennzeichnet sind. Die aktualisierende Aneignung des antiken Stasis-begriffs entspringt dabei dem Bemühen, Geschichtlichkeit und Affektivität bereits auf der Ebene der Theoriebildung stärker miteinander zu verschränken. Wie wir fühlen und empfinden, wird formiert – und deformiert – von dem, was früher war.
Safe Spaces, also Räume, die der Sicherheit Marginalisierter dienen sollen, werden oftmals einseitig mit Zensur und Kritikfeindlichkeit assoziiert. Demgegenüber zeigt die Studie auf, dass aus der Geschichte der Safe Spaces ein Kritikverständnis mit weitreichenden philosophischen Implikationen geborgen werden kann: ein Verständnis von Kritik als einer unbedingt kollektiven, affirmativen und nicht-souveränen Sorgepraxis. Zugleich verdeutlicht die Analyse dieser Räume, wie Kritik aktuell eingehegt, geglättet und institutionell angeeignet wird. Zusammengenommen entfaltet die Arbeit mithilfe von Sozialphilosophie und Affekttheorie eine gegenwartsbezogene Bestandsaufnahme der kritischen Praktiken.
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»Bürgerliche Kälte« bezeichnet eine Gefühlslage der Gegenwart, mit der sich Bürger:innen vor der Gewalt schützen, die sie selbst verursachen. Den Kolonialismus und die Philosophie der Aufklärung im Blick, legt Henrike Kohpeiß dar, wie sich rassistische Gefühlsstrukturen ausbilden. Dafür treten die klassischen, kritischen Texte von Adorno und Horkheimer in einen Dialog mit dem Feld der Black Studies und Denker:innen wie Saidiya Hartman, Fred Moten und Denise Ferreira da Silva. Diese beiden intellektuellen Traditionen verbindet die radikale Kritik an der kapitalistischen und kolonialen Einrichtung der Welt. Die Gewaltgeschichte des europäischen Kolonialismus wird so als Affekttheorie bürgerlicher Subjektivität gelesen, ihr wird jeder Anschein von Unschuld genommen.
"Bürgerliche Kälte" bezeichnet eine Gefühlslage der Gegenwart, mit der sich Bürger:innen vor der Gewalt schützen, die sie selbst verursachen. Den Kolonialismus und die Philosophie der Aufklärung im Blick, legt Henrike Kohpeiss dar, wie sich rassistische Gefühlsstrukturen ausbilden. Dafür treten die klassischen, kritischen Texte von Adorno und Horkheimer in einen Dialog mit dem Feld der Black Studies und Denker:innen wie Saidiya Hartman, Fred Moten und Denise Ferreira da Silva. Diese beiden intellektuellen Traditionen verbindet die radikale Kritik an der kapitalistischen und kolonialen Einrichtung der Welt. Die Gewaltgeschichte des europäischen Kolonialismus wird so als Affekttheorie bürgerlicher Subjektivität gelesen, ihr wird jeder Anschein von Unschuld genommen
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"Bürgerliche Kälte" bezeichnet eine Gefühlslage der Gegenwart, mit der sich Bürger vor der Gewalt schützen, die sie selbst verursachen. Den Kolonialismus und die Philosophie der Aufklärung im Blick, legt Henrike Kohpeiss dar, wie sich rassistische Gefühlsstrukturen ausbilden. Dafür treten die klassischen, kritischen Texte von Adorno und Horkheimer in einen Dialog mit dem Feld der Black Studies und Denker wie Saidiya Hartman, Fred Moten und Denise Ferreira da Silva. Diese beiden intellektuellen Traditionen verbindet die radikale Kritik an der kapitalistischen und kolonialen Einrichtung der Welt. Die Gewaltgeschichte des europäischen Kolonialismus wird so als Affekttheorie bürgerlicher Subjektivität gelesen, ihr wird jeder Anschein von Unschuld genommen
Der affective turn der Kulturwissenschaften hat auch die Soziologie erfasst. Insbesondere die empirische Untersuchung sozialer Affizierungen stößt auf breites Interesse, verspricht sie doch, neue Forschungsfelder zu erschließen und zugleich im Fach verbreitete Vorannahmen grundlegend in Frage zu stellen. Hierfür wird mangels soziologischer Alternativen insbesondere auf philosophisches Theorievokabular zurückgegriffen, das jedoch spezifisch soziologischen Frage- und Problemstellungen nur unzureichend Rechnung tragen kann. Die vorliegende Untersuchung möchte affekttheoretische Kerngedanken aus einer dezidiert soziologischen Perspektive theoretisch integrieren. Als zentrale Anschlussstelle wird der Begriff der Situation im Verständnis des methodologischen Situationismus identifiziert: Wie in den Affekttheorien werden auch in situationistischen Soziologien Prozesse fokussiert, die sich zwischen den an ihnen beteiligten Körpern abspielen.
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Die Verfasserin analysiert die Beziehungen zwischen migrantischen Haus- und Pflegearbeiterinnen und deren Arbeitgeberinnen in Deutschland und Großbritannien. Mit dem Konzept der symbolischen Gewalt arbeitet sie heraus, wie sich im persönlichen Verhältnis von Arbeitgeberinnen und Angestellten Herrschaftspositionen herstellen, zu deren Beschreibung sie ergänzend poststrukturalistische Sprach- und Affekttheorien heranzieht. Mittels Beispielen aus der eigenen ethnografischen Forschung werden die Grenzen des bourdieuschen Konzepts diskutiert. In der Reflexion der Aussagen von Menschen, die in dem vergeschlechtlichten und ethnisierten Raum von bezahlter und unbezahlter Haus- und Pflegearbeit leben, geht die Autorin folgenden Fragen nach: Wie kann das Verhältnis zwischen Hausangestellten und ihren Arbeitgeberinnen hinsichtlich des Differenzkonzepts gelesen werden? Wie lassen sich Differenzen in symbolischer Gewalt aufspüren? (ICF2)
In diesem Buch untersucht die Autorin das Thema Schamdynamiken in der stationären Betreuung Jugendlicher, indem sie ethnographisch erhobene Interaktionsverläufe und qualitative Interviews interpretiert. Es werden verschiedene Fälle analysiert, in denen unter anderem das Spannungsfeld der emotionalen Belastung von Fachkräften und ihre pädagogischen Handlungsspielräume eine Rolle spielen. Außerdem gibt die Studie Aufschluss über den Umgang mit der Ausübung von Gewalt aus der Sicht Jugendlicher oder mit den Folgen suizidalen Verhaltens.Der Ausdruck von Scham durch die Jugendlichen, der Fachkräfte sowie auch das Schamempfinden der Forschenden sind hierbei Anhaltspunkte, von denen aus Kontraste und strukturelle Zusammenhänge in den Daten gefunden werden. Bei der Interpretation werden soziologische Affekttheorien einbezogen, die betonen, dass ein dichotomes Verständnis von Affekten als nur positiv oder negativ deren komplexer Funktion nicht gerecht wird. Damit leistet das Buch einen Beitrag zum Verstehen des sozialen Sinns von Affekten und macht die Affektforschung für die Sozialpädagogik fruchtbar
In diesem Buch untersucht die Autorin das Thema Schamdynamiken in der stationären Betreuung Jugendlicher, indem sie ethnographisch erhobene Interaktionsverläufe und qualitative Interviews interpretiert. Es werden verschiedene Fälle analysiert, in denen unter anderem das Spannungsfeld der emotionalen Belastung von Fachkräften und ihre pädagogischen Handlungsspielräume eine Rolle spielen. Außerdem gibt die Studie Aufschluss über den Umgang mit der Ausübung von Gewalt aus der Sicht Jugendlicher oder mit den Folgen suizidalen Verhaltens. Der Ausdruck von Scham durch die Jugendlichen, der Fachkräfte sowie auch das Schamempfinden der Forschenden sind hierbei Anhaltspunkte, von denen aus Kontraste und strukturelle Zusammenhänge in den Daten gefunden werden. Bei der Interpretation werden soziologische Affekttheorien einbezogen, die betonen, dass ein dichotomes Verständnis von Affekten als nur positiv oder negativ deren komplexer Funktion nicht gerecht wird. Damit leistet das Buch einen Beitrag zum Verstehen des sozialen Sinns von Affekten und macht die Affektforschung für die Sozialpädagogik fruchtbar. Ein besonderes Anliegen dieses Buchs ist es, die Bedeutung des Ausdrucks und der wechselseitigen Bezugnahme auf Affekte und insbesondere auf Scham in den Daten interpretativ zu bearbeiten. Der Begriff "Dynamik" wird herangezogen, da die vorliegende Arbeit durch die Darstellung und Interpretation längerer Interaktionspassagen die Komplexität pädagogischer Interaktionen aufzeigt. So spielen neben dem Ausdruck von Scham auch Schuld, Verachtung, Wut und Hass eine Rolle. Dass diese Affekte sich nicht einseitig als negative Affekte klassifizieren lassen, zeigt eine nähere Beschäftigung mit aktuellen Affekttheorien. Ein dichotomes Verständnis von Affekten als positiv oder negativ wird den sozialen Funktionen von Affekten nicht gerecht. Alle Affekte, auch die unangenehmen, schmerzlichen, haben wichtige Funktionen für das menschliche Zusammenleben und sind in diesem Sinne nicht negativ. Insgesamt bietet die Affektforschung für die Sozialpädagogik ein weites, methodisch und theoretisch noch auszuleuchtendes Forschungsgebiet. Schlussendlich möchte die Autorin mit dieser Studie einen Beitrag zum sozialpädagogischen Diskurs über das Verstehen des sozialen Sinns der beforschten Affekte in Einrichtungen der stationären Betreuung leisten.