Was der Täter, um einer Überführung zu entgehen, tun oder unterlassen darf, ohne daß ihm dies bei der Strafzumessung erschwerend angelastet werden kann, ist, obschon sich die Frage einem Strafrechtspraktiker beinahe täglich stellt, noch immer unklar. Symptomatisch für diese Unsicherheit sind die vielen erfolgreichen (Strafmaß-)Revisionen, in denen die Grenzen zulässigen Verteidigungsverhaltens beleuchtet werden. -- In der vorgestellten Monographie versucht der Autor die Problematik der Strafzumessungsrelevanz selbstvergünstigenden Nachtatverhaltens in den Griff zu bekommen. Nach der Analyse bereits vorhandener Erklärungsmodelle (von Rogall, Schneider, Wolff, Grünwald, Reiß, der Rechtsprechung sowie Bosch) entwickelt Ronald Torka schrittweise ein neues, umfassendes Selbstbegünstigungskonzept, das zugleich als Prüfschema dient. Im Zentrum steht dabei der alte Rechtsgrundsatz des Nemo tenetur se ipsum prodere, dessen Reichweite de interpretatione ferenda auch auf aktives Handeln erweitert wird und der sodann als Unterprinzipien einerseits die - zuvor eigenständig, d. h. vor allem ohne Rückgriff auf das Schweigerecht hergeleitete - Lügefreiheit des Beschuldigten (verbale Selbstbegünstigungen betreffend) sowie andererseits die Bezichtigungsfreiheit (non-verbale Selbstbegünstigungen betreffend) aufnehmen kann. Kern des neuen Nemo-tenetur-Satzes bleibt dabei das mit diesem seit jeher in Verbindung gebrachte, in der StPO normierte Schweigerecht des Beschuldigten. Die unweigerliche Frage, wie sich das neuinterpretierte Selbstbegünstigungsprivileg zum Rechtsgüterschutz verhält, wird vermittels eines Speziellen Entschuldigungsgrundes differenziert gelöst. -- Der letzte Teil bietet eine nachschlagewerksähnliche Übersicht über die einzelnen Teilfragen. Dabei stellt der Autor die Behandlung der Teilfragen in der st. Rspr. - fallgruppengeordnet - derjenigen Lösung gegenüber, welche sich bei Anwendung der Neuinterpretation des Nemo-tenetur-Satzes ergibt.
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Der als Soziologe beim Gesamtrußländischen Zentrum zur Erforschung der öffentlichen Meinung (VCIOM) tätige Autor untersucht auf der Grundlage der seit 1989 vom VCIOM durchgeführten Reihen- und Repräsentativumfragen das Religionsgefühl der rechtgläubigen (russisch-orthodoxen) Bevölkerung sowie die Zusammenhänge mit dem derzeitigen Weltbild und Wählerverhalten. Es zeigt sich, daß die "orthodoxe Wiedergeburt" in der Rußländischen Föderation eine kurzfristige Erscheinung war. Als rechtgläubig bezeichneten sich zwar 1997 48 Prozent der Befragten, doch nur fünf Prozent besuchen Gottesdienste mindestens einmal monatlich. Auch die Zahl von Taufen und kirchlichen Trauungen ist, bezogen auf den Höhepunkt der "orthodoxen Wiedergeburt" in den Jahren 1992 und 1993, rückläufig. Die sich als gläubig bezeichnenden Befragten stimmten bei den Parlamentswahlen 1995 vor allem für die Partei der Selbstherrschaft der Werktätigen (67 Prozent), die Bewegung "Nas Dom - Rossija" und "Zensciny Rossii". Bei der Endrunde der Präsidentschaftswahlen von 1996 war der Anteil der Stimmen rechtgläubiger Wähler für Jelzin und Sjuganow gleich. Die Mehrheit der aktiven Kirchgänger hingegen unterstützt die KPRF (31 Prozent), gefolgt von "Jabloko" (25 Prozent) und der NDR (20 Prozent). Eine Gleichheit von "russisch" und "orthodox" besteht nur für weniger als ein Drittel der Gläubigen. Insgesamt zeichnen sich folgende Varianten der Religiosität ab: "ein sich im Alltagsverhalten ausdrückender magischer Doppelglaube (oder Aberglaube) und eine traditionalistische Einhaltung kirchlicher Gebräuche unter den älteren und weniger gebildetenen Schichten der 'sozialen Peripherie'; ein etatistischer 'Andersglaube' der kommunal-staatlichen Richtung; schließlich eine experimentell-protoreligiöse Besorgtheit, die vor allem die gebildete Großstadtjugend auszeichnet", einschließlich eines ekstatischen "Neoheidentums, wie es jeglicher Jugend-Subkultur in Übergangsepochen eigen ist". (FUB-Hfm)
"Seit es die Neue Frauenbewegung gibt, wird sie heftig bekämpft und immer wieder totgesagt. Die feministische Bewegung ist aber lebendig und aktiv wie eh und je und hat Veränderungen in Gang gesetzt, die gewissermaßen zu Selbstläufern wurden. Ein solcher Selbtsläufer ist die Erringung eines neuen Selbstverständnisses durch den Rückblick auf die Rolle von Frauen in der Geschichte und durch die Etablierung einer Frauenliteratur und -kultur. Ferner gibt es eine ganze Reihe von praktischen Projekten, die Frauen helfen sollen, aus ihrer Isolation herauszutreten. Selbstbewußtsein zu gewinnen und Interesse und Mut zu solidarischem Handeln zu entwickeln. Die vollständige oder weitgehende Unabhängigkeit von staatlichen, kirchlichen und/oder Parteiorganisationen macht die Feministinnen autonom, absorbiert aber gleichzeitig oft ihre ganze Kraft. Sie haben ja Frauenzentren, Frauenhäuser für geschlagene Frauen, Notrufbüros für vergewaltigte Frauen, Frauenverlage, Frauenbuchläden, Frauenwerkstätten, Frauencafes usw. nicht nur geschaffen, sondern halten sie auch in Gang, Tag für Tag - seit Jahren. Mit den meisten dieser Projekte hatten und haben sie nicht nur gegen das Tabu anzukämpfen, das über der geschlechtsspezifischen Benachteiligung von Frauen liegt, sondern auch gegen das Tabu das die Konflikte in den beiden wichtigsten Lebensbereichen - nämlich Familie und Betrieb - aus der öffentlichen Diskussion ausgrenzt. Die autonomen Frauen bilden aber keineswegs eine homogene Gruppe mit einer gemeinsamen Plattform. Differenzen bestehen beispielsweise in bezug auf die Befürwortung bzw. Ablehnung eines Antidiskriminierungsgesetzes, eines Hausfrauenlohns oder der Einbeziehung von Frauen in die Bundeswehr. Kontroversen gibt es auch bei der Frage des Bündnisses mit den sogenannten etablierten Frauen. Dabei ließe sich manches aus den Fehlern der Arbeiterbewegung lernen. Wie bei dieser geht es schließlich auch bei den Feministinnen darum, einen Beitrag zu leisten zur Verwirklichung der alten revolutionären Ziele: Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit." (Autorenreferat)
Seit dem Ende der 50er Jahre wurden empirische Untersuchungen über die Wirksamkeit des politischen Unterrichts, z.B. von M. Teschner und S. Herkommer, und über die politische Einstellung der Jugend, z.B. von W. Jaide und J. Habermas, durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studien wurden bald Gegenstand öffentlicher und wissenschaftlicher Diskussionen, wobei die Schwierigkeiten politischer Sozialisationsforschung deutlich wurden. Was Interesse und Aktivitätsbereitschaft für Politik anbelangt, läßt sich eine besonders aktive und interessierte Generation nicht ablesen. Die Analyse der politischen Einstellungen läßt als Trend erkennen, daß sich die Jugendlichen, obwohl sie gravierende Mängel sehen, in immer stärkerem Maße mit unserem Gesellschaftssystem identifizieren. Berücksichtigt man jedoch, daß häufig nur formale Aspekte der Politik abgefragt werden und keine Vergleichsdaten zu Erwachsenen herangezogen werden, so zeigt sich die Generation der 16-19-Jährigen im Vergleich zur älteren Generation als Neuem gegenüber toleranter und aufgeschlossener und in bestimmten Bereichen kritischer. Der Verfasser geht auf das sogenannte Protestpotential und die Bereiche, für die sich Jugendliche engagieren wollen, ein, wobei sich weniger eine Entpolitisierung und Privatisierung der Jugendlichen, sondern deren mangelnde Integration in das politische Leben feststellen läßt. Um den Prozeß der politischen Sozialisation zu klären, muß analysiert werden, wie unterschiedliche politische Einstellungen und Verhaltensweisen mit unterschiedlichen Lebensbedingungen zusammenhängen. Aus den hierzu gegebenen Fakten lassen sich als Effekte der politischen Sozialisation der Lebenszyklus-Effekt, der Schicht- und der Generations-Effekt ableiten. Einzelergebnisse müssen im Rahmen einer differenzierten Theorie gedeutet werden, zu der abschließend einige Aspekte skizziert werden. (SD)
Beurteilung des Gesundheitssystems im Lande. Eigenes Gesundheitsverhalten und Gesundheitszustand.
Beurteilung der inneren Sicherheit des Landes.
Themen: Politikinteresse; eigene Meinungsführerschaft; Einschätzung der tatsächlichen und der gewünschten Fortschritte durch die Vereinigung Europas.
Gesundheit: Körpergröße; Gewicht; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes; Behinderung oder lang dauernde Krankheiten; Zufriedenheit mit der Gesundheit der Zähne; Arztkontakte in den letzten beiden Wochen; Anzahl der verschriebenen Medikamente und Vitamine; Medikamentenkonsum und Konsum von Vitaminen ohne Verschreibung in den letzten zwei Wochen; Anzahl der Krankenhausaufenthalte im letzten Jahr; Gesamtzahl der Krankenhausübernachtungen im letzten Jahr abzüglich der Krankenhausübernachtungen aufgrund einer Geburt; Teilnahme an Untersuchungen wie zahnärztliche Überprüfung, Augentest, Herztest, Bluttest, Krebstest, Röntgenuntersuchung, Cholesterintest, Hörtest, Urintest und Diabetikertest aufgrund ärztlicher Empfehlung oder eigener Initiative; Einstellung zum Gesundheitswesen, zur Gesundheitsvorsorge und zum System der Krankenversicherung im Lande (Skala); Einstellung zu einer staatlichen Grundversorgung im Gesundheitswesen; allgemeine Zufriedenheit mit dem Gesundheitswesen im Lande; Beurteilung des Gesundheitswesens im Lande; Wunsch nach vermehrten Ausgaben der Regierung für das Gesundheitswesen und Einstellung zu einer Steuererhöhung zur Finanzierung dieser Ausgaben; Bereitschaft, mehr Steuern für das Gesundheitswesen zu zahlen; Zufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht; Präferenz für einen Arzt gleichen Geschlechts; vermutete Geschlechtsabhängigkeit von Herzkrankheiten und Krebs; ausreichende Aufmerksamkeit im eigenen Lande auf spezielle Frauenkrankheiten wie Brustkrebs; Empfehlung von Mammografie für Frauen ab einem bestimmten Alter; wichtigste Gründe für Herzkrankheiten; Teilnahme an einer Diät und Arzt, Freunde oder Medien als Initiator für die Diät.
Öffentliche Sicherheit: Persönliches Sicherheitsgefühl sowie Kontakte zu Drogenabhängigen in der eigenen Wohngegend; Viktimisierung; Opfer eines Wohnungseinbruchs im letzten Jahr; Meldeverhalten gegenüber der Polizei; Viktimisierung im Bekanntenkreis; Ausrüstung des Hauses bzw. der Wohnung mit einer Alarmanlage zum Zeitpunkt des Einbruchs und installierte Schutzmaßnahmen nach dem Einbruch; Bereiche, in denen nach Meinung des Befragten die Europäische Union beim Verbraucherschutz aktiv ist.
In Westdeutschland, Italien, in den Niederlanden, Portugal und im Vereinigten Königreich wurde zusätzlich gefragt: Präferierte finanzierende Stelle für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle; präferiertes Modell für den Umfang und die Lohnbezogenheit des monatlichen Krankengelds; Anzahl der Krankentage im Jahre 1995; Kraftfahrzeugbesitz; Art der Kraftfahrzeugversicherung.
In Belgien, Frankreich, Westdeutschland, Ostdeutschland und in den Niederlanden wurde zusätzlich gefragt: Art der Viktimisierung; Intensität der Befürchtungen, wieder Opfer einer Straftat zu werden; Einstellung zur Polizei (Skala); Art der Polizeikontakte in den letzten beiden Jahren; Befürwortung eines vermehrten Datenaustauschs, einer verstärkten Zusammenarbeit der Polizei in der EU und zu der Einrichtung einer Europol-Polizei als ein weiterer Teil der europäischen Vereinigung; Beurteilung des Wegfalls der Grenzkontrollen seit Einführung des Gemeinsamen Europäischen Marktes.
Frauen wurden zusätzlich gefragt: Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen und Osteoporosetests in den letzten 12 Monaten.
Demographie: Nationalität; Zusammenleben mit einem Partner und dessen Beschäftigungssituation; detaillierte Klassifikation des aktuellen Familienstands; Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Parteipräferenz; Gewerkschaftsmitgliedschaft des Befragten oder eines Mitglieds des Haushalts; Alter bei Beendigung der Schulbildung; Geschlecht; Alter; Haushaltszusammensetzung; Besitz von Farbfernsehgerät, Videorecorder, Videokamera, Radiowecker, Personal Computer, Fotoapparat, Bohrmaschine oder Gefriertruhe; Zweitwagenbesitz; Ferienhausbesitz; berufliche Position; Kontrollspanne bei Vorgesetztenfunktion; Haushaltsvorstand; Alter des Haushaltsvorstands bei Beendigung seiner Schulausbildung; derzeitige Beschäftigung des Haushaltsvorstands; Urbanisierungsgrad des Wohnortes; Kirchgangshäufigkeit; Haushaltseinkommen; Telefonbesitz und wichtigste Gründe für den Nichtbesitz eines Telefonanschlusses.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Zeitpunkt des Interviewbeginns; Interviewdauer; Anzahl der anwesenden Personen während des Interviews; Anwesenheit des Partners während des Interviews; Kooperationsbereitschaft des Befragten.
Themen: Dauer der Mitgliedschaft (Eintrittsjahr); Art der Kontaktaufnahme zur Partei; Wichtigkeit ausgewählter Motive für den Parteibeitritt; aktive Parteimitgliedschaft; Erwartungen wurden erfüllt; präferierte Informationsquellen über den Standpunkt der CDU (Rangfolge); Meinung zum Parteikurs der CDU (möglichst viele, auch widerstrebende Interessen aufnehmen, keine Gefährdung der Geschlossenheit der Partei durch innerparteiliche Diskussionen, christliches Welt- und Menschenbild als Alleingrundlage für politisches Handeln, konkrete Problemlösung wichtiger als Festhalten an Grundwerten, nicht dem Zeitgeist nachlaufen trotz Verlust von Wählerstimmen); Beurteilung der Informiertheit über Parteipolitik der CDU auf kommunaler Ebene, auf Landesebene und auf Bundesebene; Meinung zu einem neuen Grundsatzprogramm der CDU; Formen der persönlichen Partizipation in der Partei (z.B. Plakate kleben, Flugblätter verteilen, etc.); Gründe für Engagement in der CDU; gutes Ansehen der CDU-Mitglieder im Wohnort (zweite Meinung); Aufforderung durch die Ortspartei zur aktiven Mitarbeit in der Partei oder im Wahlkampf; persönlicher Kontakt in der Ortspartei; Zustimmung zu verschiedenen Aussagen zu Staat und Partei (Parteien sind zuverlässig und verantwortungsbewusst, keinen persönlichen Einfluss auf die Regierung, Kompliziertheit der Politik, Wahlteilnahme als Staatsbürgerpflicht, egal wer im Bund oder Land regiert); Parteineigung CDU (persönlich, Familie und Freunde); Links-Rechts-Selbsteinstufung; Links-Rechts-Einstufung der Partei; Zufriedenheit mit dem Orts- bzw. Kreisverband oder Verbesserungsbedarf hinsichtlich: Organisation und Durchführung der Mitgliederversammlung, Diskussionsveranstaltungen mit externen Referenten, gesellige Aktivitäten für Parteimitglieder und Einrichtung offener Foren für kontroverse Diskussionen; Wichtigkeit ausgewählter politischer Aufgaben; Lösungskompetenz von CDU/CSU, SPD, FDP, Grünen, PDS Die Linke, DVU, REP und NPD, anderen Parteien, allen Parteien oder keiner Partei in ausgewählten Politikfeldern (Arbeitsplätze, Schutz vor Verbrechen, gute Wirtschaftslage, Familien, Einschränkung des Ausländerzuzugs, Weiterentwicklung der EU und soziale Sicherheit); Meinung zu ausgewählten Vorschlägen zur Reform der CDU (projektorientierte Mitarbeit für Nicht-Parteimitglieder, Direktwahl von Kandidaten durch die Parteimitglieder, Umbau der Ortsverbände zu Wahlkampforganisationen durch professionelle Fachkräfte, Satzungsänderung mit Quoten für Frauen und Jüngere bei der Besetzung von Ämtern); Bewertung ausgewählter Koalitionspartner der CDU im Bund und in der eigenen Landesregierung; Image der CDU (glaubwürdig, ehrlich, kompetent, verlässlich, bürgernah, kann Probleme lösen, wirtschaftsnah, unentschlossen, christlich); Anwendbarkeit politischer Begriffe auf die CDU (z.B. Solidarität, Gerechtigkeit, Toleranz, Gleichheit, etc.); Meinung zu ausgewählten politischen Forderungen oder Aussagen (garantierte Mindestrente durch den Staat plus Selbstvorsorge, Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren und Ehepaaren, deutsche Sprache als Muss für alle in Deutschland, schnelle Aufnahme der Türkei in die EU, mehr Bundeswehreinsätze in Krisengebieten, Ende der Berufstätigkeit von Frauen nach der Geburt von Kindern, garantiertes Recht auf einen Arbeitsplatz durch den Staat); vermutete Position der CDU zu den vorgenannten politischen Forderungen; Zustimmung zu verschiedenen Aussagen zu Religion, Kirche und den neuen Ländern (´C´ in der CDU Relikt aus alten Zeiten, keine Rücksichtnahme in der CDU auf ostdeutsche Erfahrungen, Mentalitäten und Biografien der Mitglieder, Religion als tragender Grund des eigenen Lebens, zukünftig keine Unterschiede mehr zwischen Ost- und Westdeutschland, Menschen in Westdeutschland bzw. Ostdeutschland sind noch fremd).
Demographie: Amt oder Mandat in der CDU; ehemals in der DDR gelebt; Häufigkeit des Besuchs von Parteiveranstaltungen; Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Bundesland; Beschreibung des Wohnortes; Konfession; Kirchgangshäufigkeit; höchster Bildungsabschluss; Mitgliedschaften (Organisation, Verein, Bürgerinitiative, sonstige Organisation/Verband, nirgends); Gewerkschaftsverbundenheit; Kirchenverbundenheit; Familienstand; Kinder und Anzahl der Kinder; Kinder im Haushalt; präferierte ideale Kinderzahl; frühere Berufstätigkeit; bezogen auf die frühere bzw. derzeitige Tätigkeit: Tätigkeit im öffentlichen Dienst; berufliche Stellung; Art der Berufstätigkeit; Branche und Berufsgruppe.
Zusätzlich verkodet wurde: Fragebogen Nr.; Jahr der Erhebung; Altersgruppe; Cluster-Nr. des Falls.
Untersucht wurden politische Einstellungen der wahlberechtigten Bevölkerung (ab 16 Jahren) in Österreich nach der Nationalratswahl am 29.9.2013. Die Befragung wurde vom 1.10. bis 29.10.2013 mittels computer-unterstützten telefonischen Interviews (CATI) durchgeführt. 1000 Respondenten wurden mittels proportional geschichteter Zufallsauswahl rekrutiert. Die Befragung ist Teil der internationalen Comparative Study of Electoral Systems.
Inhaltliche Schwerpunkte umfassen u. a. Variablen zu Wahlteilnahme und Wahlentscheidung; Präferenzen für eine Erhöhung oder Senkung der öffentlichen Ausgaben in bestimmten Politikbereichen; Parteineigung; Parteipräferenz und Parteiidentifikation; Demokratiezufriedenheit; Selbst- und Parteieneinordung auf einer Links-rechts-Skala; politischer Partizipation; Rezeption von Wahlwerbung und politischem Wissen. Zusätzliche Variablen erfassen demographische Informationen, Gewichtungsfaktoren und Interviewratings.
Themen: Präferenz für eine Erhöhung oder Senkung der öffentlichen Ausgaben in den Bereichen Gesundheitswesen, Bildung, Arbeitslosenunterstützung, Landesverteidigung, Pensionen, Förderung von Wirtschaft und Industrie, Polizei und Sozialleistungen; Wahrscheinlichkeit eines höheren Lebensstandards in den nächsten zehn Jahren; Veränderung der Wirtschaftslage im Land im letzten Jahr; Veränderung der Wirtschaftslage der Region im Vergleich zu Gesamtösterreich; Veränderung der eigenen wirtschaftlichen Lage; Zustimmung zur Forderung nach Regierungsmaßnahmen zur Verringerung von Einkommensunterschieden; Teilnahme an der Nationalratswahl am 29. September 2013 und Wahlentscheidung; Vorzugsstimme abgegeben; Wahlentscheidung Nichtwähler; Teilnahme an der letzten Nationalratswahl im September 2008 und Wahlentscheidung; Bedeutung der Regierenden und der eigenen Stimme für die Politikgestaltung; Demokratiezufriedenheit; Parteinähe und Parteiidentifikation; Intensität der Parteiidentifikation; Sympathie-Skalometer für die Parteien SPÖ, ÖVP, FPÖ, BZÖ, die Grünen, Team Stronach und NEOS und für ausgewählte Spitzenpolitiker; Einstufung von Parteien auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Selbsteinstufung Links-Rechts; Kontaktaufnahme durch eine Partei oder einen Kandidaten während des Wahlkampfs; Kontaktart (persönliches Gespräch, per Telefon, SMS, Post, E-Mail oder über das Internet in sozialen Netzwerken) und kontaktierende Partei; Rezeption von Wahlwerbung im Fernsehen und werbende Partei; politische Überzeugungsarbeit in der Familie, bei engen Freunden, Kollegen bzw. Kommilitonen und Nachbarn; Mobilisierung durch persönlichen Kontakt, direktes Gespräch, Brief, Telefon, SMS, E-Mail, Soziales Netzwerk; Online-Registrierung für Wahlkampfinfos; politisches Wissen: letzter Finanzminister, Arbeitslosenquote, zweitstärkste Partei im Nationalrat, UN-Generalsekretär; erwartete Veränderung des Haushaltseinkommens im nächsten Jahr; Beurteilung ausgewählter Spitzenpolitiker hinsichtlich Kompetenz, Ehrlichkeit, Durchsetzungsfähigkeit und Ausstrahlung; Survey Experiment Item Count Technique (Split Half A: Leserbrief geschrieben, in einem Verein aktiv gewesen, den Hauptwohnsitz gewechselt, Geld gespendet, Split Half B: Leserbrief geschrieben, in einem Verein aktiv gewesen, bei den Nationalratswahlen im September 2013 gewählt, den Hauptwohnsitz gewechselt, Geld gespendet).
Demographie: Österreichische Staatsangehörigkeit; Alter (Geburtsjahr und Geburtsmonat); Geschlecht; Haushaltsgröße; Anzahl der Personen im Haushalt unter 18 Jahren und unter 6 Jahren; Eigentum: Besitz von Eigenheim bzw. Eigentumswohnung, Wochenendhaus bzw. Ferienwohnung, Geschäft, Unternehmen, Landwirtschaft, Grundstück, Mietobjekt, Aktien und Sparguthaben; höchster Bildungsabschluss; Familienstand; Gewerkschaftsmitgliedschaft des Befragten bzw. weiterer Haushaltsmitglieder; Erwerbstätigkeit des Befragten und des Partners oder arbeitssuchend; derzeitige bzw. letzte berufliche Situation, berufliche Stellung und Wirtschaftsbereich des Befragten und des Partners; angenommene Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche; Haushaltsnettoeinkommen; Gottesdienstbesuch; Religiosität; Religionsgemeinschaft; Religionsbekenntnis; andere Sprache als Deutsch im Haushalt; Haushaltssprache; Bundesland; ländliches oder städtisches Wohngebiets; Wohndauer im Wohngebiet; Geburtsland; Jahr des Zuzugs nach Österreich; Interview per Mobiltelefon oder Festnetz; Ort des Interviews; Festnetzanschluss zu Hause; weiteres Mobiltelefon vorhanden.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewergeschlecht; Alter (Geburtsjahr) und Bildungsgrad des Interviewers; Interviewdatum Regionalwahlkreis, Gemeindegröße; Gewichtungsfaktor.
Interviewerrating: Einschätzung der Deutschkenntnisse des Befragten; Telefonnummer aus dem Telefonbuch oder RDD.
Der vorliegende Beitrag fokussiert das Engagement von Vätern in Paarhaushalten mit unter zehnjährigen Kindern in zwei zentralen Aktivitätsbereichen: (1) der Routinebetreuung der Kinder und (2) interaktiven Aktivitäten, die vielfach als "quality time" und damit als stärker entwicklungsförderlich für die Kinder herausgestellt wurden. Anhand der aktuellen Zeitverwendungserhebung 2012/2013 werden neben dem zeitlichen Umfang für jeden Aktivitätsbereich auch hierfür relevante Einflussfaktoren anhand von Regressionsanalysen untersucht. Die Befunde für 665 Väter zeigen, dass ein höherer Erwerbsumfang der Väter in beiden Bereichen sowohl wochentags als auch an Wochenenden mit weniger Zeitaufwand für die Kinder einhergeht. Demgegenüber sind die Anzahl der Kinder und das Alter des jüngsten Kindes lediglich für die Routinebetreuung an einem Wochentag relevant. Darüber hinaus scheint ein höherer Erwerbsumfang der Mütter in begrenztem Umfang durch höheres zeitliches Engagement der Väter für ihre Kinder kompensiert zu werden. Der deutliche positive Zusammenhang der Zeitaufwendung beider Eltern im jeweiligen Bereich, insbesondere in interaktiven Aktivitäten, spricht für eine hohe Synchronisierung der zeitlichen Investitionen beider Eltern für ihre Kinder. Demnach reflektieren die Betreuungszeiten der Väter in hohem Maße gemeinsam verbrachte Familienzeit.
Der Wandel von Perspektiven, Deutungen, Methoden und Themen bestimmt den wissenschaftlichen Fortschritt. Deshalb zerbricht die Vorstellung sicheren Wissens über die Generationen hinweg, so dass sich die Vergangenheit in den historisch arbeitenden Kulturwissenschaften in immer neuen Methodenwenden verändert. Der moderne Mut, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv in die Subjektivität ihrer Perspektivierungen einzubauen, bringt die steuernde Macht des Erkenntnisinteresses und seiner Veränderungen vermehrt zur Geltung. Dabei geraten selbst traditionelle Kontrollinstanzen der historisch-kritischen Hermeneutik in die Debatte. Während heute die einen das Vetorecht der Quellen beschwören, stellen andere die beständig verformende Kraft des Gedächtnisses und damit die Relativität punktueller schriftlicher Fixierungen heraus. .
Intro -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- Über die Interviewpartner*innen -- Teil I Grundlagen -- 1 Einleitung -- Literatur -- 2 Warum glauben die das? Und warum glauben wir vielleicht etwas ebenso Unsinniges? -- 2.1 Gefühle bestimmen kognitive Prozesse, Affektheuristik -- 2.2 Fehler in unserer Wahrnehmung -- Pareidolie -- 2.3 Fehler in der Erinnerung -- 2.4 Schnelles Denken/Langsames Denken -- 2.5 Cognitive Biases -- 2.6 Urteilsheuristiken - Schubladendenken -- 2.7 Kognitive Dissonanz -- 2.8 Anekdotische Evidenz -- 2.9 Gruppendruck -- 2.10 Soziale Rahmenbedingungen -- Literatur -- 3 Umdenkprozesse -- 3.1 Von "Alternativmedizin" zur Medizin -- Ein Buch wird ganz anders als gedacht -- Irgendwann wurde es zu seltsam -- In Kommentarschlachten zur Recherche getrieben -- Warum ist das verboten, was ich mache? -- Nie wirklich wohl gefühlt -- 3.2 Raus aus dem Verschwörungssumpf -- Von der Szene abgestoßen -- Von der eigenen wissenschaftlichen Neugier bekehrt -- 3.3 Losing my Religion -- Warum tolerieren Freunde das nicht? -- Die anderen sind doch auch glücklich -- Die Angst vor der eigenen Heiligkeit -- 3.4 Die vergebliche Suche nach dem Paranormalen -- Neue Antworten auf alte Fragen -- Ein einzelnes Buch als Augenöffner -- Zusammenbruch und neues Glücksgefühl -- 3.5 Ein ernüchterndes Zwischenfazit -- Literatur -- 4 Grundsätzliche Strategien -- 4.1 Konfrontativ oder verständnisvoll argumentieren? -- 4.2 Aktiv eigene Argumente vorbringen oder reaktiv die der Gegenseite widerlegen? -- 4.3 Sachlich aufklären oder moralisch bewerten? -- 4.4 Inhaltlich oder auf der Metaebene diskutieren? -- 4.5 Argumente als Aussagen vorbringen oder Fragen stellen? -- 4.6 Nüchtern oder emotional argumentieren? -- Literatur -- 5 Mit wem diskutiert man und wozu? -- Literatur -- Teil II Typische Gesprächssituationen -- 6 Im Internet funktioniert vieles ganz anders.
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Intro -- Vorwort -- Inhalt -- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren -- 1 Grundlagentheoretische Perspektiven -- 1 Soziale Ungerechtigkeit und Intervention Gottes. Alttestamentliche Impulse für soziales Handeln -- 1 Die soziale Entwicklung im alten Israel -- 1.1 Stufen der Entwicklung bis ins 6. Jh. v. Chr. -- 1.2 Mechanismen der Klassenspaltung -- 2 Reaktionen auf die soziale Krise ab dem 8. Jahrhundert -- 2.1 Die Prophetie -- 2.2 Die Entwicklung des Rechts -- 2.3 Die Spruchweisheit -- 3 Gottes Intervention und menschliches Handeln -- 3.1 Formen der göttlichen Intervention -- 3.2 Transformationen der Interventionsvorstellung -- 3.2.1 Soziales Fehlverhalten und die aktive Rolle der Betroffenen -- 3.2.2 Der Kreislauf des Segens im Deuteronomium -- 3.2.3 Der Tun-Ergehen-Zusammenhang in der weisheitlichen Literatur -- 3.3 Auswertung des Befunds -- 4 Schlusswort -- Literatur -- 2 Weltbeziehungen und Sinn. Potentiale und Grenzen von Religion für die Soziale Arbeit -- Wiederkehr oder Erneuerung -- Weltbeziehungen -- Sinn -- Potentiale und Grenzen von Religion für die Soziale Arbeit -- Wissen und Glaube -- Religionsaffinität Sozialer Arbeit -- Statt eines Schlusswortes -- Literatur -- 2 Politische Auseinandersetzungen -- 3 Wider den Populismus! Theologie und Soziale Arbeit in gemeinsamer Verantwortung -- Populismus - die antidemokratische Versuchung -- Schwächelnde Demokratie? -- Die Alternative: Demokratie als Staats- und Lebensform -- Unterstützung durch Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession? -- Mit dem populismuskritischen Potential der Kirchen?! -- Literatur -- 4 "Auf der Suche nach einer besseren Welt" Was wir in gesellschaftlichen Krisen von Karl Popper lernen können -- 1 Einleitung -- 2 Die gespaltene deutsche Gesellschaft? -- 3 Rechtspolitische und populistische Entwicklungen.
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Die Studie geht den Fragen nach, wie viele Jugendliche in Österreich von einem NEET-Status betroffen sind, welche sozialstrukturellen Merkmale sie aufweisen und was die Ursachen für ein erhöhtes NEET-Risiko sind. Weiterhin wird untersucht, von welchen Faktoren ein (erfolgreicher) Ausstieg aus der NEET-Situation abhängt. Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wird ein Mehr-Methoden-Zugang gewählt, der sich auf quantitative und qualitative Elemente stützt. Es wird gezeigt, dass in Österreich im Zeitraum von 2006 bis 2011 im Durchschnitt rund 78.000 junge Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren von Desintegration, im Sinne eines NEET-Status betroffen sind. Die Anzahl an NEET-Jugendliche ist jedoch stark von der Konjunktur abhängig, und stieg beispielsweise in den Krisenjahren 2009 und 2010 deutlich an. Ein erhöhtes NEET-Risiko haben frühe SchulabgängerInnen, (weibliche) Jugendliche mit Betreuungspflichten, Jugendliche mit Migrationshintergrund der 1. Generation, Jugendliche, deren Eltern eine geringere Bildung haben, und Jugendliche, die in Städten leben. Allerdings wirken viele der genannten sozialstrukturellen Merkmale nicht direkt auf den NEET-Status ein, sondern nur indirekt. Die NEET-Gruppe ist sehr heterogen und entsprechend vielfältig sind die Ursachen, Bedürfnis- und Problemlagen. Als eine zentrale Hauptursache mit direkter Wirkung auf den NEET-Status konnte ein früher Schulabgang identifiziert werden. Zur Senkung der NEET-Rate plädiert der Beitrag für Strategien gegen frühen Schulabbruch und für Maßnahmen, die an den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen ansetzen und niederschwellig sind. Weiters werden Maßnahmen für (neue) Zielgruppen, Maßnahmen zur Vernetzung und Koordinierung relevanter AkteurInnen und Maßnahmen auf regionaler Ebene sowie eine Weiterentwicklung der aktiven Arbeitsmarktpolitik vorgeschlagen. Darüberhinaus werden konjunkturbelebende Maßnahme empfohlen, insbesondere durch öffentliche Investitionen in den Ausbau der Bildungs- und Kinderbetreuungsinfrastruktur.
Klappentext: Nullbock-Generation, Generation Golf, Spaß-Generation - alles Stempel für Phänomene von gestern. Heute zeichnet sich zunehmend ein politisches Engagement junger Menschen ab, die bei einer Fortschreibung der gegenwärtigen Wirtschafts-, Finanz- und Ökologie-Politik den Systemkollaps vor Augen haben. Marco Bülow macht sich mit seinen konkreten Forderungen nach tief greifenden Systemveränderungen zum Anwalt dieser Generation - zum Nutzen für Jung und Alt. Wer sich nicht einmischt, hat schon verloren. Unsere Zukunft ist nicht mehr sicher. Täglich wird deutlicher, dass wir überlebenswichtige Probleme einfach kaschiert und verdrängt haben. Unser Denken und Handeln ist nur an kurzfristigen Zielen orientiert bis zur nächsten Wahl, zum nächsten Quartalsbericht oder bis zur Rente. Marco Bülow, Journalist und mit 33 Jahren einer der jüngsten Bundestagsabgeordneten, hat eine Streitschrift verfasst, um Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit nicht weiterhin zur Luftnummer verkommen zu lassen. Sein Buch ist ein leidenschaftlicher Aufruf an die junge Generation, sich einzumischen und aktiv für eine lebenswerte Zukunft zu streiten. Marco Bülow bezieht zu den wichtigen politischen Themen konkret Stellung. So hält er die momentane Form des Föderalismus für reformhemmend und fordert eine Reduzierung der Bundesländer ebenso wie die Direktwahl des Bundespräsidenten durch das Volk. Stichwort Bildung: Nicht erst seit PISA fordert Bülow eine Bildungsrevolution, die notfalls auch über Goldreserven und Erbschaftssteuer finanziert werden muss, um Deutschland international konkurrenzfähig zu halten. Auch bei der Umweltpolitik, einem weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit, redet er Klartext: Die Klimaveränderung ist ein größeres Problem als der Terrorismus. Im Gegensatz zu vielen prophetischen Schwarzmalern und verdrossenen Abrechnern zeigt Marco Bülow konkrete Wege, um die Zukunft für uns und unsere Kinder lebenswert zu gestalten. Mit seinen radikalen Veränderungsvorschlägen schont er weder die Entscheidungsträger noch seine eigene politische Partei.
Dieser Forschungsbericht beschreibt die Konzeption und Durchführung der Welle 1 der Panelbefragung "Lebensqualität und Teilhabe". Des Weiteren werden die Schritte der Datenaufbereitung sowie erste Ergebnisse zu methodischen Aspekten der Felddurchführung vorgestellt.Die neue Panelbefragung wird im Rahmen der Evaluation des Teilhabechancengesetzes, die beim IAB angesiedelt ist, durchgeführt. Zentrales Ziel des Teilhabechancengesetzes ist es, Beschäftigungsfähigkeit und Teilhabe von arbeitsmarktfernen Langzeitarbeitslosen zu verbessern, die seit langem Leistungen nach dem SGB II erhalten und deren Chancen auf eine Integration in Erwerbsarbeit sehr gering ausfallen (Deutscher Bundestag 2019). Das Teilhabechancengesetz umfasst zwei Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik: "Eingliederung von Langzeitarbeitslosen" (§16e SGB II) sowie "Teilhabe am Arbeitsmarkt" (§16i SGB II), die im Kern aus Lohnkostenzuschüssen an die Arbeitgeber und einer beschäftigungsbegleitenden Betreuung bestehen. Als Voraussetzung für eine Förderung nach §16e SGB II müssen erwerbsfähige Leistungsberechtigte mindestens zwei Jahre arbeitslos gewesen sein. Für eine Förderung nach §16i SGB II müssen erwerbsfähige Leistungsberechtigte mindestens 25 Jahre alt sein. Zusätzlich müssen sie für mindestens sechs der letzten sieben Jahre SGB-II-Leistungen erhalten haben und in dieser Zeit überwiegend nicht beschäftigt gewesen sein. Für Personen, die in einer Bedarfsgemeinschaft mit mindestens einem minderjährigen Kind sowie für Schwerbehinderte ist alternativ ein SGB-II-Leistungsbezug in den letzten fünf Jahren (bei überwiegender Erwerbslosigkeit in diesem Zeitraum) die Fördervoraussetzung. Die Förderdauer nach §16e SGB II beträgt zwei Jahre, nach §16i SGB II sind es sogar bis zu fünf Jahre.Um zu untersuchen, wie sich eine Förderung durch die beiden Maßnahmen nach §16e sowie §16i SGB II auf die Beschäftigungsfähigkeit und soziale Teilhabe der Geförderten auswirkt, hat das IAB zwei neue, miteinander verbundene Panelerhebungen (je eine pro Maßnahme) ...
Seit dem 24. Februar 2022, als Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, überquerten mehr als sieben Millionen Ukrainer – mehrheitlich Frauen und Kinder – die polnische Grenze. Bisher kehrten fünf Millionen in die Ukraine zurück. Daten des Polnischen Entwicklungsfonds (Polski Fundusz Rozwoju) zufolge halten sich in Polen aktuell knapp eineinhalb Millionen Geflüchtete aus der Ukraine auf, 93 Prozent sind Frauen und Kinder. Die Hälfte sind Menschen im erwerbsfähigen Alter, von denen 65 Prozent arbeiten. Gründe dafür, dass die größte Gruppe der ukrainischen Geflüchteten gerade in Polen Schutz fand, sind die geografische Nähe und die Ähnlichkeit der Sprache und Kultur. Ein weiterer Grund ist die Offenheit der Polen, die in einem bisher nicht gekannten Ausmaß aktiv wurden, um den östlichen Nachbarn zu helfen – und das trotz der gegen Geflüchtete gerichteten Regierungsnarration, die seit einigen Jahren allgegenwärtig ist, der fehlenden Vorbereitung der polnischen Gesellschaft auf eine so große Flüchtlingswelle sowie mangelnder realer Unterstützung vonseiten der Zentralregierung für die kommunale Selbstverwaltung, Hilfsorganisationen und Privatpersonen, welche die Flüchtlinge in den ersten Kriegswochen unterstützten. Schließlich brachte die Zentralregierung Flüchtlingshilfen in Form von Sondergesetzen auf den Weg, welche die Geflüchteten mit den polnischen Bürgern rechtlich de facto gleichstellten. Im Ergebnis verbesserten die Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge aus der Ukraine für eine gewisse Zeit das Ansehen Polens im Ausland (insbesondere in den westlichen Staaten), das aufgrund des Konfliktes mit der EU und den die Demokratie abbauenden Entwicklungen stark angekratzt war. Allerdings ist bereits deutlich geworden, dass die polnische Regierung, verhaftet in ihrer eigenen gegen die EU gerichteten Narration, nicht im Stande war, dies zu nutzen.