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Der Begriff "Anarchismus" umfaßt zahlreiche Utopien und Theorien einer herrschaftsfreien Gesellschaft, in denen die Ziele der Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit unterschiedlich begründet und mit verschiedenen Methoden verfolgt werden. In dem Beitrag werden die Hauptströmungen des Anarchismus vorgestellt: Der individualistische Anarchismus von William Godwin und Stirner, der soziale Anarchismus von Proudhon, der kollektive Anarchismus von Bakunin, der kommunistische Anarchismus von Kropotkin und Cafiero, der Syndikalismus und Anarcho-Syndikalismus in Spanien und der neue Anarchismus der antiautoritären Studentenbewegung. (KA)

Lebenslauf des Autors -- Anarchismus und Gewerkschaften / Errico Malatesta -- Syndikalismus und Anarchismus : eine Diskussion / Pierre Monatte, Errico Malatesta [und andere]

Der Begriff ?Anarchismus? leitet sich vom griechischen an-archia, Nicht-Herrschaft, ab und bezeichnet die Idee einer Gesellschaft ohne Staat, Klassen oder sonstige Unterdrückungs- und Ausbeutungsformen. Anarchismus ist aber nicht nur eine Idee, sondern auch eine Praxis: politischer Kampf um Emanzipation und ein Versuch, die Idee der Selbstorganisation und Solidarität praktisch werden zu lassen. Diese Einführung verbindet die Rekonstruktion klassischer Positionen mit einer systematischen Diskussion anarchistischer Theorie und Praxis. Vorgestellt werden u.a. die Theorien Proudhons, Bakunins und Kropotkins, zentrale Motive der anarchistischen Diskussion wie Staat, Kapitalismus, Geschlechterverhältnisse und Aktionsformen sowie aktuelle Fortentwicklungen und Aneignungen, von der Peer Production über das Radical Cheerleading bis zu Occupy Wall Street. (Verlagsinformation)

In dem theologiegeschichtlichen Beitrag wird eine Verbindung zwischen der mittelalterlichen Häresie und dem modernen antiklerikalistischen Anarchismus gezogen. Verbindendes Element ist die kritische Haltung beider geistiger Strömungen gegen "repressive Autorität" sowohl seitens des Staates als auch seitens der Kirche. Längere Textstellen des Anarchisten Johann Most werden zitiert und erläutert, die eine agitatorische antiklerikale Kritik beinhalten. (RR)

Der Beitrag zum Anarchismus in der Postmoderne geht der Frage nach einem nicht-anthropozentrischen, postmodernen und dekonstruktiven Anarchismus nach. Auf diese Weise wird hier eine notwendig erscheinende Debatte über ein zeitgemäßes anarchistisches Selbstverständnis eröffnet. Anarchistische Gesellschaftskritik kann demnach nur dann zeitgemäß und fortschrittlich sein, wenn sich der eigene theoretische Standpunkt in gleichem Maße hinterfragt und postmodern dekonstruiert wird. Deshalb müssen in der Folge bisher gültige anarchistische Grundaussagen durchaus in Frage gestellt werden. Der Autor möchte somit einen Gedankenbaustein für eine mögliche Diskussion liefern, in der deutlich wird, welches theoretische Potential der Anarchismus besitzt, aber auch, von welchem Teil er sich trennen müsste, wenn er sich als Gegenkraft behaupten will. Dem gemäß geht es hier um Verknüpfungspunkte zwischen dem Ernährungsstil des Veganismus, Postmoderne und Anarchismus, da nach Ansicht des Autors im Veganismus erste Verwirklichungsschritte eines postmodernen Anarchismus angedeutet werden. Der Veganismus mit seiner nicht-anthropozentrischen Ethik erschüttert den anthropozentrischen (aufklärerischen) Anarchismus und ist gleichzeitig als theoretische und praktische Antwort auf die Postmoderne zu verstehen. (ICG2)