Reading transliterated akkadian texts sometimes is rather difficult, if the akkadian equivalents of the logograms are not given. This first alphabetic index of akkadian logograms offers help now: it contains the akkadian readings of most logograms, so the time consuming detour through the indexes of sign lists can be avoided in most cases. The circa 5000 entries also record the principal meaning of the akkadian word as well as references to sign lists (Borger, Mesopotamisches Zeichenlexikon or Labat, Manuel d'épigraphie akkadienne) or to akkadian dictionaries. In this way the epigraphic as well as the lexical approach to the text is enhanced. The book (written in German) is designed for students who are interested in akkadian literature, but cannot read cuneiform writing or Sumerian. The 2nd edition was thoroughly revised. In particular, R. Borger's Mesopotamisches Zeichenlexikon is now quoted as the standard sign list for Akkadian. - Die Lektüre transliterierter akkadischer Texte wird oft dadurch erschwert, daß die akkadische Lesung der Logogramme nicht angegeben ist. Hier schafft dieses erste alphabetische Verzeichnis akkadischer Logogramme Abhilfe: es bietet die akkadischen Lesungen der meisten Logogramme, so daß der zeitraubende Umweg über die Indices der Zeichenlisten meistens entfallen kann. Die ca. 5000 Einträge enthalten auch die Grundbedeutung des akkadischen Wortes sowie Verweise auf die Zeichenlisten (Borger, Mesopotamisches Zeichenlexikon oder Labat, Manuel d'épigraphie akkadienne) oder auch direkt auf die akkadischen Wörterbücher. Dadurch wird sowohl der epigraphische als auch der lexikalische Zugang zum Text erleichtert. Das Buch ist vor allem als Hilfsmittel für Studierende gedacht, die ein inhaltliches Interesse an der akkadischen Literatur haben, jedoch nicht über Kenntnisse der Keilschrift oder des Sumerischen verfügen. Die zweite Auflage wurde durchgesehen und überarbeitet. Insbesondere wurde nun das Mesopotamische Zeichenlexikon von R. Borger als Standard-Zeichenliste für das Akkadische zitiert. Die Reihe "Göttinger Beiträge zun Alten Orient" setzt die erfolgreichen "Göttinger Arbeitshefte zur Altorientalischen Literatur" fort. Die Reihe wird vom Seminar für Altorientalistik der Georg-August-Universität Göttingen herausgegeben und behandelt die Erschließung und Deutung der reichhaltigen Schriftdenkmäler in akkadischer oder sumerischer Sprache aus der Zeit von ca. 3100 - 500 v. Chr.
Der Band steht in Verbindung mit dem FWF Projekt P14853 "Ethnographie - Gender-Perspektive - Antikerezeption". Sein Ziel ist es, antike Ethnographie, die Gender-Perspektive und die aktuelle methodologische Diskussion miteinander in Verbindung zu bringen. Zu diesem Zweck wurde, getragen von den Mitarbeiterinnen an dem genannten FWF Projekt, vom 5.-8. 3. 2003 an der Universität Innsbruck ein Workshop mit dem Titel Frauenbild und Geschlechterrollen bei antiken Autoren der römischen Kaiserzeit veranstaltet, bei dem mehrere Fragestellungen behandelt wurden. Die Hauptintention der Workshops bestand darin, die theoretische Methoden-Diskussion der "Postmoderne", aber auch die mit dieser Diskussion eng verknüpfte theoretische Diskussion des Feminismus in direkte Verbindung mit der Praxis der täglichen Forschungsarbeit zu bringen. Weil es eine der das Projekt leitenden Thesen ist, daß die Eigenständigkeit eines Autor bzw. seines Textes durch den synchronen und diachronen Vergleich eruierbar und nicht bloß als Teil eines 'Diskurses' wahrzunehmen ist, wurden derartige Studien von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erwartet. Der vorliegende Band bietet die auf der Basis der und der anschließenden Diskussionen formulierten Beiträge. Der chronologische Schwerpunkt liegt vor allem auf der römischen Kaiserzeit. Im ganzen erfassen die Beiträge jedoch einen Zeitraum vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 6. Jh. Das so chronologisch erfasste Spektrum wird in einer systematischen Gliederung dargeboten. Auf eine methodologisch orientierte Einleitung (C. Ulf, K. Schnegg) folgt ein erster Abschnitt, in dem sich 5 Beiträge mit den Grundlagen und Formen der Texte und der Textlektüre befassen. Die gewählten Beispiele reichen von Augustinus über die archäologische Beispiele bis zum modernen Film. Im zweiten Abschnitt steht die Frage Historische Realität(en) im Text im Mittelpunkt der 7 Artikel. Attische Demokratie, die augusteische Progaganda und Autoren von Cornelius Nepos bis zu Synesios von Kyrene werden behandelt. Im dritten und letzten Abschnitt Textebenen und Bilder der Geschlechter kommt der ethnographische Aspekt ebenso zur Sprache wie die Perspektive einzelner Autoren von Tacitus bis zu Ennodius. Der Band benennt verschiedene Betrachtungsweisen und Zugangsmöglichkeiten zu den Texten, indem der als legitim hervorgehobene Blick auf die historischen Realitäten von jenem auf die Textebenen und die damit verknüpften Vorstellungen der Autoren bzw. der Texte bewußt separiert wird. ; This volume is an outcome of the FWF project P14853 "Ethnographie - Gender-Perspektive - Antikerezeption". The research project intended to connect ancient ethnography, gender studies and the running methodological debate. For this purpose the collaborators to the project organised two workshops. The volume contains the revised papers held at the first workshop Frauenbild und Geschlechterrollen bei antiken Autoren der römischen Kaiserzeit at the University of Innsbruck, 5.-8. 3. 2003. According to the goal of this workshop the papers connect the theoretical debates of postmodernism und feminism with the daily work of historians or philologists. Each paper touches , in some way or other, the premise underlying the mentioned project that an author's profile can be uncovered by comparing his text with other texts synchronically and diachronically. Most of the papers deal with the Roman imperial period. As a whole they cover the time span from the 5th century BCE to the 6th century CE. But they are not arranged chronologically but systematically. First comes a methodological introduction (C. Ulf and K. Schnegg) connected with a description of the papers. The first section then contains five articles pointing at the 'basis and kind of text and its lecture' (Grundlagen und Formen der Texte und der Textlektüre). The authors deal with Augustine, archaeological remains, and modern movies as well. Seven articles focusing on the topic 'historical realities within texts' (Historische Realität(en) im Text) build up the second section. They deal with the attic democray, Augustean propaganda, and authors from Cornelius Nepus to Synesios of Cyrene. In the last section 'text levels and pictures of sexes' (Textebenen und Bilder der Geschlechter) the reader finds articles concerning some aspects of ancient ethnography and the gender perspective of authors from Tacitus to Ennodius. The volume offers, in a broad chronological spectrum, varied perspectives on and ways of dealing with texts by separating consciously the search for historical realities form the interpretation of texts.
Der Band steht in Verbindung mit dem FWF Projekt P14853 "Ethnographie - Gender-Perspektive - Antikerezeption". Sein Ziel ist es, antike Ethnographie, die Gender-Perspektive und die aktuelle methodologische Diskussion miteinander in Verbindung zu bringen. Zu diesem Zweck wurde, getragen von den Mitarbeiterinnen an dem genannten FWF Projekt, vom 5.-8. 3. 2003 an der Universität Innsbruck ein Workshop mit dem Titel Frauenbild und Geschlechterrollen bei antiken Autoren der römischen Kaiserzeit veranstaltet, bei dem mehrere Fragestellungen behandelt wurden. Die Hauptintention der Workshops bestand darin, die theoretische Methoden-Diskussion der "Postmoderne", aber auch die mit dieser Diskussion eng verknüpfte theoretische Diskussion des Feminismus in direkte Verbindung mit der Praxis der täglichen Forschungsarbeit zu bringen. Weil es eine der das Projekt leitenden Thesen ist, daß die Eigenständigkeit eines Autor bzw. seines Textes durch den synchronen und diachronen Vergleich eruierbar und nicht bloß als Teil eines 'Diskurses' wahrzunehmen ist, wurden derartige Studien von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erwartet. Der vorliegende Band bietet die auf der Basis der und der anschließenden Diskussionen formulierten Beiträge. Der chronologische Schwerpunkt liegt vor allem auf der römischen Kaiserzeit. Im ganzen erfassen die Beiträge jedoch einen Zeitraum vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 6. Jh. Das so chronologisch erfasste Spektrum wird in einer systematischen Gliederung dargeboten. Auf eine methodologisch orientierte Einleitung (C. Ulf, K. Schnegg) folgt ein erster Abschnitt, in dem sich 5 Beiträge mit den Grundlagen und Formen der Texte und der Textlektüre befassen. Die gewählten Beispiele reichen von Augustinus über die archäologische Beispiele bis zum modernen Film. Im zweiten Abschnitt steht die Frage Historische Realität(en) im Text im Mittelpunkt der 7 Artikel. Attische Demokratie, die augusteische Progaganda und Autoren von Cornelius Nepos bis zu Synesios von Kyrene werden behandelt. Im dritten und letzten Abschnitt Textebenen und Bilder der Geschlechter kommt der ethnographische Aspekt ebenso zur Sprache wie die Perspektive einzelner Autoren von Tacitus bis zu Ennodius. Der Band benennt verschiedene Betrachtungsweisen und Zugangsmöglichkeiten zu den Texten, indem der als legitim hervorgehobene Blick auf die historischen Realitäten von jenem auf die Textebenen und die damit verknüpften Vorstellungen der Autoren bzw. der Texte bewußt separiert wird. ; This volume is an outcome of the FWF project P14853 "Ethnographie - Gender-Perspektive - Antikerezeption". The research project intended to connect ancient ethnography, gender studies and the running methodological debate. For this purpose the collaborators to the project organised two workshops. The volume contains the revised papers held at the first workshop Frauenbild und Geschlechterrollen bei antiken Autoren der römischen Kaiserzeit at the University of Innsbruck, 5.-8. 3. 2003. According to the goal of this workshop the papers connect the theoretical debates of postmodernism und feminism with the daily work of historians or philologists. Each paper touches , in some way or other, the premise underlying the mentioned project that an author's profile can be uncovered by comparing his text with other texts synchronically and diachronically. Most of the papers deal with the Roman imperial period. As a whole they cover the time span from the 5th century BCE to the 6th century CE. But they are not arranged chronologically but systematically. First comes a methodological introduction (C. Ulf and K. Schnegg) connected with a description of the papers. The first section then contains five articles pointing at the 'basis and kind of text and its lecture' (Grundlagen und Formen der Texte und der Textlektüre). The authors deal with Augustine, archaeological remains, and modern movies as well. Seven articles focusing on the topic 'historical realities within texts' (Historische Realität(en) im Text) build up the second section. They deal with the attic democray, Augustean propaganda, and authors from Cornelius Nepus to Synesios of Cyrene. In the last section 'text levels and pictures of sexes' (Textebenen und Bilder der Geschlechter) the reader finds articles concerning some aspects of ancient ethnography and the gender perspective of authors from Tacitus to Ennodius. The volume offers, in a broad chronological spectrum, varied perspectives on and ways of dealing with texts by separating consciously the search for historical realities form the interpretation of texts.
Mit dieser Festschrift soll der Althistoriker und Strategiewissenschaftler Burkhard Meißner gewürdigt werden. Die inhaltliche Breite der 13 darin enthaltenen akademischen Beiträge spiegelt die Vielfalt der wissenschaftlichen Hintergründe der Autorinnen und Autoren und die Weite der Interessen des Jubilars als Forscher wider. Etwa die Hälfte der Artikel ist antiken Themen gewidmet, vor allem Fragen zur Historiographie, sowie zur Politik-, Konflikt- und Militärgeschichte. Die Beiträge beschäftigen sich mit Herodots Sicht auf Migrationsoptionen, mit politischen Aktivitäten der "Platonisten" im vierten Jahrhundert und mit den Attaliden von Pergamon und ihrer Beziehung zu den Athenischen Philosophieschulen. Es folgen Aufsätze zu König Pharasmanes I. als Bumberazi bei Tacitus, der Truppe als Ersatzfamilie am Beispiel des Claudius Terentianus, einer Betrachtung von Lukians Anacharsis sowie von antiken Wasserwesen. In vier transepochalen Betrachtungen werden die Nutzung antiker Quellen im althistorischen Proseminar, die Anfänge der Universitäten in Europa und die Antikenrezeption in Stefan Georges Dichtung thematisiert sowie antike und moderne Counterinsurgency miteinander verglichen. Zwei neuzeitliche Beiträge behandeln die Möglichkeit des Lernens aus der Geschichte und werfen einen Blick auf die britische Beschäftigung mit Krieg und Strategie
Der Band bildet die Forschungsgeschichte, Quellen und theoretische Forschungsansätze sowie die Bandbreite der wirtschaftshistorischen Sachgebiete der Alten Geschichte ab. Der Rahmen reicht dabei von ca. 1000 v. Chr. bis ca. 400 n. Chr., den Mittelpunkt bildet die Kernzeit" der griechisch-römischen Antike von 700 v. Chr. bis 300 n. Chr. Dabei stehen althistorisch-kulturwissenschaftliche Analyse- und Darstellungsmethoden im Vordergrund
Der Band widmet sich den rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen athletischer und künstlerischer Wettkämpfe vom archaischen Griechenland bis in das spätantike Rom. Das Regelwerk der agone, die Finanzierung durch öffentliche Förderungen und reiche Privatsponsoren wurden ebenso angesprochen wie das Training der Athleten und Siegespreise und Privilegien, die den sozialen Status der Athleten, im Besonderen der Sieger, determinierten. Darüber hinaus wurde die Aufmerksamkeit auf das Ende der klassischen griechischen agone aus römischer Perspektive gelenkt. ; The volume deals with the juridical and institutional framework of athletic and artistic games from archaic Greece to late antique Rome. The agones' rules and regulations, the funding by public contributions and wealthy private sponsors were approached as well as the athletes' training and prizes and privileges, which determined the athletes'—and especially the winner's— social status. Moreover attention was drawn onto the end of the classical Greek agones from a Roman perspective. ; Der vorliegende Band des zweiten Wiener Kolloquium zur Antiken Rechtsgeschichte widmet sich den rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen der sportlichen und musischen Wettkämpfe des klassischen Altertums. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von der Archaik bis in die Spätantike (8. Jh. v.Chr. – 6. Jh. n.Chr.). Das Regelwerk der Agone, ihre Finanzierung sowohl aus öffentlichen Mitteln wie auch aus privaten Zuwendungen vermögender Sponsoren und die Ausbildung der Sportler bilden den ersten Schwerpunkt. Siegespreise und Privilegien, die den sozialen Status von Sportlern und insbesondere Wettkampfsiegern bestimmten und für die Attraktivität der Agone ausschlaggebend waren, stehen im Mittelpunkt weiterer Beiträge. Derartige Fragen waren stets Gegenstand einer "Sportpolitik", die unter den kleinräumigen Gegebenheiten der klassischen griechischen Stadtstaaten anderen Spielregeln folgte als etwa im Imperium Romanum, wo der Kaiser versuchte uniforme, reichsweite Bestimmungen durchzusetzen. Unterschiede im Konzept von Sport und Wettkampf bei Griechen und Römern werden aufgespürt und unter anderem anhand der Gladiatorenspiele als einem spezifisch römischem Sonderfall illustriert. Ein weiterer Aspekt ist der Blick auf das Ende der klassischen griechischen Agonistik aus der römischen Perspektive: Das christlich gewordene Kaisertum duldete die heidnischen Agone nicht mehr, entwickelte aber gleichzeitig mit den spätantiken Zirkusspielen und ihren Wagenrennen und Tierhatzen neue Formen des Wettkampfs und der Volksbelustigung. ; The Second Vienna Colloquium on Ancient Legal History addressed the juridical and institutional framework of athletic and artistic games in classical antiquity. The chronological frame ranged from Archaic times to Late Antiquity (8th cent. BCE – 6th cent. CE). The symposium covered three main areas of interest. Firstly, the agones' rules and regulations, the funding by public contributions and wealthy private sponsors as well as the athletes' training were approached. Prizes and privileges, which determined the athletes'—and especially the winner's— social status and were thus crucial to the agones' appeal, were then attended to by several papers. In contrast to the conditions under the Imperium Romanum, where the emperor enforced nation-wide regulations, the "politics of sports" followed different rules in the small-scaled world of the classical Greek poleis. Thus, differences in the conception of sports between Greeks and Romans were traced and exemplarily demonstrated on the basis of the gladiatorial games. Lastly, attention was drawn onto the end of the classical Greek agones from a Roman perspective. The now Christian empire couldn't tolerate the pagan agones anymore and instead developed new forms of athletic competitions and public entertainment: late antique circus games and chariot races.
Der von Norbert Nebes und Iris Gerlach herausgegebene Band versammelt hauptsächlich die überarbeiteten Vorträge des im September 2019 an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena gehaltenen Symposions "Migration und Kulturtransfer in den Kulturen des Vorderen Orients in der Antike". Hintergrund der Veranstaltung bildete das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekt "Kulturelle Kontakte zwischen Südarabien und Äthiopien: Rekonstruktion des antiken Kulturraums von Yeha/Tigray (Äthiopien)", welches gemeinsam von der Außenstelle Sanaa der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und der Forschungsstelle Antikes Südarabien und Nordostafrika der FSU durchgeführt wird. Es geht dabei um die vielfältigen Interaktionsprozesse, die sich zwischen den im frühen 1. Jahrtausend v. Chr. aus dem sabäischen Kernland in das äthiopische Hochland eingewanderten Sabäern und der ansässigen Bevölkerung nachweisen lassen. Anhand von Fallbeispielen aus Regionen des Vorderen Orients und seinem weiteren Umkreis werden verschiedene Migrationsmodelle und der damit verbundene Kulturtransfer im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. vorgestellt
Die obersten Herrschergewalten der vormodernen Welt waren gleichsam auf die Unterstützung ihrer Eliten angewiesen und diese Eliten wiederum befanden sich häufig in einer ambivalenten Situation zwischen Konkurrenz und Kooperation sowohl untereinander als auch in der Beziehung zu den Herrschenden. Dieser Band vereint neun Studien, die sich mit der Frage nach Kommunikationsformen zwischen obersten Herrschaftsträgern und Eliten befassen. Die Beitragenden aus verschiedenen Fachrichtungen nähern sich dieser gemeinsamen Fragestellung anhand von Fallbeispielen aus Ostasien, Europa und Südamerika zwischen dem 2. Jahrhundert vor Christus und dem 16. nachchristlichen Jahrhundert und eröffnen so eine transkulturelle Perspektive auf ein globales Phänomen. Sie betrachten verschiedene Facetten von Kommunikation wie Verständigung, Beratung, Rituale und Zeremonien, aber auch Kritik.This volume brings together nine studies that deal with forms of communication between supreme rulers and elites. Using case studies from East Asia, Europe and South America between the 2nd century B.C. and the 16th century A.D., the interdisciplinary approach opens up a transcultural perspective on a global phenomenon. By examining various facets of communication such as understanding, consultation, rituals and ceremonies, but also criticism, it can be shown how supreme ruling powers in the pre-modern world were dependent on the support of their elites and how these elites in turn often found themselves in an ambivalent situation between competition and cooperation both among themselves and in their relationship with the rulers
Plataiai im südwestlichen Boiotien ist vor allem durch die Ereignisse im Jahr 479 v. Chr. bekannt. Der Sieg der Griechen über die persische Armee hat gemeinsam mit Salamis den Lauf der europäischen Geschichte signifikant beeinflusst und war oftmals Gegenstand neuzeitlicher und moderner wissenschaftlicher Betrachtung. Die antike Polis, die der Schlacht ihren Namen gegeben hat, ist von der historischen, besonders aber von der archäologischen Forschung jedoch vergleichsweise vernachlässigt worden. Um das auszugleichen, hat das Plataiai-Projekt im Jahr 1996 mit der Erforschung der ausgedehnten Ruinenstätte begonnen. Die in der Laufzeit des Projekts erzielten Ergebnisse ermöglichen es, die Besiedlungsgeschichte des Platzes über eine Zeit von beinahe 7 Jahrtausenden nachzuzeichnen. In der relativen Sicherheitslage von Plataiai am Fuß des Kithairon beginnt kleinmaßstäbliche Siedlungstätigkeit im Mittelneolithikum und setzt sich beinahe ungebrochen bis in historische Zeit fort. Im Werdeprozess des klassischen Hellas entwickelt sich auch Plataiai zur unabhängigen Polis. Ihre Verstrickung in die Machtkämpfe der späten Archaik und der Klassik macht die Stadt zum Brennpunkt historischer Ereignisse auch über die Perserkriege hinaus - nicht immer zu ihrem Vorteil. Im Spannungsfeld zwischen Sparta, Athen und Theben erleidet Plataiai zweimal Zerstörung und Entvölkerung. Erst die Verschiebung der politischen und strategischen Gewichte durch Philipp II und Alexander den Großen sichert der Stadt die weitere Existenz, die im Hellenismus und während der Kaiserzeit relativ ungestört verläuft. Das 6., 5. und frühere 4. Jh. sind am Platz vor allem durch oberflächige Keramikfunde und die früheste bekannte Befestigung von Plataiai dokumentiert. Kleinräumige Grabungen haben ein kultisch konnotiertes Materialdepot aus dem 6. Jh. angeschnitten, dazu Bebauung aus der Zeit. Die endklassisch-hellenistische Siedlungsgeschichte der Stadt spiegelt sich in einem groß angelegten Ausbau der Stadt, mit einem ausgedehnten Mauerring und einer Binnengliederung auf orthogonalem Grundriss. Geophysikalische Prospektion dokumentiert den Staßenraster, die Agora, das Heiligtum der Hera, ein Dionysosheiligtum und andere öffentliche Bauten ebenso, wie eine ausgedehnte private Binnenbebauung. Gerade letztere liefert auch Anhaltspunkte dafür, dass sich in Plataiai einige reiche Familien etablieren konnten, die ihren sozialen und politischen Status auch mittels großer Stadthäuser ausdrückten. Das Oberflächensurvey liefert weitere signifikante Daten zur Siedlungsgeschichte und zur Besiedlungsdichte der Stadt. Die Spätantike bringt eine scharfe Zäsur. Zunehmende militärische Bedrohung veranlasst Plataiai zur Errichtung einer Notfallsbefestigung. Doch belegen mehrere Kirchen gemeinsam mit der Erwähnung Plataiais als Bischofssitz und einer Notiz bei Procopius die weitere Existenz der städtischen Siedlung zumindest bis in die Regierungszeit Iustinians. Im Frühmittelalter könnte der Platz aufgegeben worden sein, doch belegt Oberflächenkeramik eine (erneute?) Besiedlung ab dem 11. Jh. Das neuzeitliche Dorf Kokla trägt seit den 1920er Jahren den antiken Namen Plataies und führt damit die Siedlungstradition von Plataiai ungebrochen bis in die Jetztzeit fort. ; Plataiai, in SW-Boiotia, is famous above all for the events which took place in its vicinity in the autumn of 479 B.C. This victory of the Greeks over the Persian army, in concert with the Battle of Salamis, was an event of the utmost significance for European history and is often the topic of modern scientific analysis. Nevertheless, the ancient polis which gave its name to the battle has been overlooked by modern historians and all the more by archaeologists, in a rather curious way. The Plataiai Project was consequently inaugurated in 1996 in order to gain a better understanding of the history and chronology of this ancient place. Results from the investigations have made it possible to establish a settlement sequence for Plataiai; this sequence spans seven millennia, from the Middle Neolithic Age to the modern era. Plataiai is situated in a relatively secure location on the lower slopes of Mt. Kithairon where the first settlers established a small hamlet. The site continued to be inhabited in a nearly unbroken sequence into historical times. During the formative period of Classical Hellas Plataiai developed into an independent polis. The town became entangled in the internecine struggles of 6th and 5th century B.C. Greece and suffered accordingly. Plataiai was twice destroyed and depopulated as a result of the wars between Athens, Sparta and Thebes. Only a final shift of the political and strategic focusses under Philip and Alexander helped secure the existence of the town. During Hellenistic times and the time of the Roman Empire Plataiai remained undisturbed. Plataiai's existence during the 6th, 5th and 4th centuries B.C. is documented mainly by way of surface finds and its earliest known fortification. In addition to the discovery of fragmentary dwellings from the 6th century B.C., small scale excavations appear to have uncovered a cult deposit from the same period. The main characteristics of Plataiai in the late 4th century B.C. and beyond consist of an ambitious extension of the settlement, structured internally along an orthogonal grid of urban blocks and roads which was protected by an extended belt of fortifications. Geophysical survey has helped to locate and document the main urban monuments, such as the Agora, the precinct of Dionysos, the Temple of Hera, and other public buildings, in addition to an extended area covered by private dwellings, some of truly impressive size. The evidence of such large buildings confirms, beyond a doubt, that several very wealthy families existed in Plataiai, who made good use of their dwellings to express their social and political status. Late Antiquity seems to have severely curtailed Plataiai's prosperity. Urgent military threats led to the building of an emergency fortification which re-used the building materials of many Hellenistic and Roman structures. Nevertheless, a bishopric at Plataiai, a note in Procopius' de aedeficiis and the remains of several churches at the site prove that the town still existed during the reign of the emperor Justinian, whereas it is possible that the site was abandoned after this time. Only from the 11th and 12th centuries A.D. onwards does the surface material again corroborate the existence of a settlement at the site. The modern village of Kokla was renamed Plataies during the 1920s and thus continues the tradition of the ancient polis right into the 21st century A.D.
Grundlage des Buches ist eine typologische Analyse, die an über 200 zum Teil noch unpublizierten dorischen Friesen durchgeführt wird. Anhand dieser breiten Datenbasis ist es erstmals möglich, für jedes der untersuchten Gebäude eine Datierung und geschichtliche Einordnung vorzuschlagen. Die wechselnden Motivkombinationen an bestimmten Typen von Sakral- und Grabbauten können auf verschiedene Umstrukturierungen vom Bundesgenossenkrieg bis hin zu den Landverteilungen der frühaugusteischen Zeit zurückgeführt werden. ; The core of the book consists in the coherent typological analysis of more than 200 Doric friezes from hellenistic Central Italy. By means of this data a typologically induced dating and historical evaluation for each building became possible. Several stages of motivic and stylistic transfer concerning sacred and funeral buildings can be linked to different processes of political restructuring, spanning the period from the Social War to the veteran settlements and municipalisation of Early Augustan times.
Ob nun jeweils sicherheits-, innen- oder finanzpolitische Motive zu Grunde liegen, stets stehen Straffreiheit und Straferlass im Spannungsfeld von zwingender Verantwortung des Einzelnen als Grundlage unseres Rechtssystems und der Forderung nach ausgleichender Gerechtigkeit und sozialem Frieden. Das Rechtsinstitut der Amnestie steht nicht nur begrifflich, sondern auch sachlich in antiker Tradition, vergleichbare Maßnahmen sind aus allen Epochen des Altertums nachzuweisen. ; Amnesty as an institutionally imposed act of "Forgiving and Forgetting" is nowadays practised in various fields. Whether it is granted due to security, domestic or financial policy reasons, the freedom and escape from punishment are always in stark contrast to the individual's compelling responsibility as the basis of our judicial system as well as to the demand for retribution and social peace. This legal institute is not only terminologically harking back to ancient times but also technically. Similar measures are attested throughout the whole of antiquity.
Der Band befasst sich mit den epigraphischen Kulturen der hochmittelalterlichen Kommunen Italiens und deren Verhältnis zu vorangegangenen Inschriftenkulturen der Antike und des Frühmittelalters. Besonderes Augenmerk gilt der Frage nach Kontinuitäten und Brüchen sowie dem Einfluss des antiken epigraphischen Erbes auf die mittelalterliche Inschriftenpraxis der Städte. Die hier versammelten Aufsätze fügen sich in eine Tendenz der jüngeren Mittelalterforschung ein, die stärker als zuvor die materielle, topologische und praxeologische Dimension öffentlich ausgestellter Inschriften fokussiert