Entwicklungsethnologie: Ansätze und Probleme einer Verknüpfung von Ethnologie und Entwicklungshilfe ; zur Diskussion in der deutschsprachigen Ethnologie
In: Interethnische Beziehungen und Kulturwandel 24
In: Interethnische Beziehungen und Kulturwandel 24
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 16, Heft 3
Anwendungsorientierte Forschung sieht sich mit der doppelten Herausforderung konfrontiert, dass Innovationen nicht nur entwickelt, sondern auch implementiert, also erfolgreich zur Anwendung gebracht werden sollen. Die Technikakzeptanzforschung und beteiligungsorientierten Ansätze konzentrieren sich in diesem Zusammenhang primär auf Aspekte der Akzeptanz durch die Anwender/innen, der Bedienungsfreundlichkeit der Systeme und der Innovationsförderlichkeit der organisatorischen Rahmenbedingungen. Auf der Basis von Erfahrungen in einem Projekt zur Entwicklung digitaler Lern- und Wissenssysteme schlagen wir mit "Praktikanz" eine ergänzende Zieldimension vor, mit der die Anschlussfähigkeit der Innovation an die in ihrem Anwendungsfeld etablierten Routinen und Praxen bezeichnet werden soll. Mit dieser Perspektivenerweiterung ist gleichzeitig das Plädoyer verbunden, die unmittelbare Nutzungspraxis in der anwendungsorientierten Forschung noch stärker in den Fokus zu rücken und diese als eigentliche Arena der Bewährung für innovative Verfahren, Anwendungen und Produkte zu begreifen. (Autorenreferat)
In: Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung: 22. Fortschreibung des Datenmaterials (2016/2017) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, S. 1-27
Die Studie untersucht mit statistischen Analysen die Situation von Frauen und Männern an Fachhochschulen. Schwerpunkt sind Studierende und Abschlüsse, wissenschaftliche Weiterqualifikation sowie Professuren mit besonderen Blick auf das Rekrutierungspotenzial. Daneben werden Leitungspositionen und Gremien sowie die Frauen- und Geschlechterforschung an Hochschulen untersucht.
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 451-452
In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 30, Heft 1, S. 52-68
Der Autor nimmt in seinem Beitrag eine kritische Würdigung der von Rudolf Wimmer und dessen Mitarbeitern entwickelten Konzeption der systemischen Beratung vor, die eine besondere Form der Organisationsberatung darstellt. Im Rahmen einer endogenen Kritik diskutiert er die theorieimmanenten Begründungsschwierigkeiten des Ansatzes und fragt danach, inwieweit die systemische Beratung tatsächlich an Niklas Luhmanns Theorie anschließt. Er beleuchtet außerdem die begrifflichen Unschärfen des Kontaktsystems und der Kopplung und problematisiert unter anderem die theoretisch-asymmetrische Betrachtungsweise von Organisations- und Beratersystemen. Gegenstand seiner anschließenden exogenen Kritik ist der mangelnde Markterfolg der systemischen Beratung, die er auf eine unzureichende Erfüllung relevanter Funktionen der Organisationsberatung zurückführt. Er weist jedoch darauf hin, dass die systemische Beratung keine Legitimationsfunktion bei der Durchführung und Begründung von organisatorischen Veränderungsmaßnahmen liefern kann. Sie ist trotz ihrer geringen Bedeutung am Beratungsmarkt und bei Managern aber für die Sozialwissenschaften von besonderer Bedeutung, wie der Autor abschließend betont. (ICI)
In: kommunikation @ gesellschaft, Band 9
'Die Enttarnung der You Tube-Userin Lonelygirl15 als Fake im Jahr 2006 wurde innerhalb der Community kontrovers diskutiert, mit zum Teil deutlich ablehnenden Worten kommentiert und sorgte sogar in Printmedien und Fernsehen für Aufsehen. Spätestens seit diesem Zeitpunkt befindet sich das Social Networking Portal in einem Aushandlungsprozess, in dem die Frage nach der 'Echtheit' der bei YouTube geposteten Videobeiträge im Zentrum steht. Rekurrierend auf den Authentizitätsdiskurs in der Kulturanthropologie/ Europäischen Ethnologie, speziell im Bereich (massen)medialer Repräsentationen, behandelt dieser Beitrag den medienspezifischen Kontext von YouTube als einen prominenten Bestandteil des als sozialisiert kolportierten Web 2.0. Er stellt dar, wie dieser Kontext signalisierte, das Bedürfnis nach einer als echt empfundenen Seherfahrung befriedigen zu können und skizziert die Strategien der Authentifizierung für das Format Videotagebucheintrag. Schließlich wird deutlich, dass ein als unecht empfundenes Kommunikat Auswirkungen sowohl auf die an YouTube herangetragenen Rezeptionserwartungen als auch auf den Rezeptionskontext hat.' (Autorenreferat)
In: Materialien aus der soziologischen Forschung: Verhandlungen des 18. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1976 in Bielefeld, S. 594-624
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 484-486
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 24, Heft 3
In diesem Beitrag gehen wir am Beispiel der Hochschulforschung der Frage nach, welche Auswirkungen ein anwendungsorientierter Forschungszusammenhang auf den Einsatz qualitativer Methoden hat. Dabei verfolgen wir zwei Diskussionsstränge und fragen zum einen, ob qualitative Methoden in anwendungsorientierten Kontexten als pragmatische Tools eingesetzt werden, zum anderen, ob dies Implikationen für den kreativen Umgang mit Methoden hat. Unsere Analyse von 67 Artikeln aus fünf deutschsprachigen Zeitschriften mittels offenem Kodieren nach der Grounded-Theory-Methodologie zeigte, dass in anwendungsorientierten Zeitschriften bevorzugt auf qualitative Methoden als pragmatische Werkzeuge zurückgegriffen wurde. Vieles deutet darauf hin, dass die Praxis der Methode nicht primär durch das Methodenverständnis justiert wird, sondern durch das Analyseziel: In anwendungsorientierten Zusammenhängen interessiert ein deskriptiver Informationsgewinn, während in der Grundlagenforschung Sinnstrukturen rekonstruiert werden. Darüber hinaus wurde deutlich, dass sich diese Zielstellung neben der Wahl auch auf die textuelle Performanz der Methoden auswirkte: Verknappung und Labeling standen einem explikativen Darstellungsstil gegenüber, den vor allem Autor*innen aus der Soziologie und der Erziehungswissenschaft einsetzten. Diese Befunde lassen sich abschließend sowohl auf feldspezifische Bedingungen als auch auf ein fragiles Verhältnis qualitativer Sozialforscher*innen zur pragmatischen anwendungsorientierten Forschung zurückführen.
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 8, Heft 1, S. 147-151
ISSN: 2196-4467
"Im Rahmen der Tagung wurden Mutterschaftsdiskurse und -praxen aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive erörtert. Dabei wurde Mutterschaft in unterschiedlichen Feldern - angefangen bei der Reproduktionsmedizin bis hin zu stationären Mutter-Kind-Einrichtungen - thematisiert und die Referierenden und Teilnehmenden trugen so zur wissenschaftlichen Sichtbarmachung eines vernachlässigten Phänomens bei." (Autorenreferat)
Die Anthropologie - eine Grundfrage der Menschheit - wird eingangs in einem kurzen geschichtlichen Abriss dargestellt. Warum aber eine Anthropologie der Lebensphasen? Es ist offenkundig, dass der Mensch in seinen unterschiedlichen Lebensaltern zwar mit sich selbst identisch bleibt und doch ein jeweils anderer ist. Im Hauptteil werden zunächst die wichtigsten Anthropologien des 20. Jahrhunderts mit ihren Grundthemen vorgestellt. Diese werden auf die Anthropologie der Lebensphasen angewandt. Mit dieser relativ neuen Sichtweise gibt der Autor Perspektiven für das Handeln in der Pädagogik und in der Sozialen Arbeit. Immer diente philosophische, auch anthropologische, Bildung der eigenen Lebenspraxis und der Lebenskunst. So ist dieses Buch eine Fundgrube für alle, die Menschen erziehen, ihnen soziale Hilfe zukommen lassen und die ihr Leben bereichern wollen. --- Prof. Dr. Winfried Noack, geb. 1928 in Breslau, unterrichtete nach dem Studium der Theologie, Germanistik, Geschichte, Geographie und Philosophie als Oberstudienrat an einem Gymnasium. Seit 1992 lehrt er an der Theologischen Hochschule Friedensau und ist Professor für Sozialwesen (Schwerpunkte Erziehungswissenschaften, Sozialpädagogik, Ethik) und Angewandte Theologie. Er ist Prorektor und leitet das Institut für Integrative Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit.
In: DZA Diskussionspapiere, Band 42
"Das vorliegende Papier ist folgendermaßen gegliedert: Zunächst werden zwei Debatten zur Generationengerechtigkeit analysiert, die aus Sicht der Autoren sorgfältig unterschieden werden sollten (Abschnitt 1). Im Anschluss daran diskutieren sie einige Begriffe, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind: Generation, Gerechtigkeit, Solidarität sowie demographische Entwicklung (Abschnitt 2-5). Abschließend stellen sie einige Entwicklungsperspektiven vor (Abschnitt 6). Als Anhang haben die Autoren einige aus ihrer Sicht bedeutsame Veröffentlichungen aus jüngster Zeit zusammengestellt." (Textauszug)
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 11, Heft 1, S. 11-30
ISSN: 2196-4467
Der Beitrag untersucht geschlechtsbezogene Unterschiede bei der Besetzung von Professuren an Fachhochschulen, etwa mit Blick auf die Zahlen von Frauen und Männern, die sich bewerben, ihre vorangegangenen Karrierewege und Bewerbungsmotive, den Ausstieg oder Ausschluss aus dem Verfahren, die mit der Annahme der Professur verbundene Veränderung der persönlichen finanziellen Situation und die erreichte Arbeitszufriedenheit. Der Untersuchung liegt ein exploratives Mixed-Methods-Design zugrunde, das qualitative ExpertInneninterviews mit quantitativen Analysen von Daten aus Berufungsakten und einer Online-Befragung von neu berufenen StelleninhaberInnen verbindet. Dabei zeigt sich, dass Frauen insgesamt kürzere Zeiten der beruflichen Praxis angeben als Männer, insbesondere in der Privatwirtschaft, und der Wechsel auf eine FH-Professur für sie eher mit dem Erreichen einer höheren Position und eines besseren Einkommens verbunden ist. Zum Schluss werden bestehende Forschungslücken identifiziert und mögliche Ansätze für weiterführende Forschung zum Karriereweg FH-Professur sowie zu Berufungsverfahren diskutiert.
In: Soziale Probleme, Band 21, Heft 2, S. 168-190
'Das Thema Bildungsungleichheit wurde in den vergangenen Jahren als zentraler Fokus wissenschaftlicher Forschung revitalisiert und die soziologische Bildungsforschung damit als bildungspolitisch wichtige Akteurin bestaerkt. Teile der Bildungsforschung uebernehmen in einer politiknahen und anwendungsbezogenen Rolle die Aufgabe, Bildungsungleichheiten objektiv zu bestimmen und Bildungspolitik und Bildungsreformen dadurch anzuleiten. Der Beitrag analysiert diese Ambition aus Sicht der sozialkonstruktivistischen Problemsoziologie, indem Bildungsungleichheit als Resultante diskursiver Prozesse der Problemkonstitution interpretiert wird. Ungleichheit kann nicht ausschliesslich objektiv bestimmt werden, sondern es handelt sich um eine perspektivenabhaengige Zuschreibung. Die Moeglichkeiten, entsprechende Zuschreibungen zu treffen, sind allerdings nicht beliebig verteilt; sie werden durch besondere Massnahmen der Forschungsfoerderung zunehmend monopolisiert. Die entsprechende Forschungspraxis kann als wissenschaftliche Form von Problemarbeit identifiziert werden, die durch politische Vorgaben und oeffentliche Interessen gepraegt wird. Um dem Risiko einer sukzessive heteronom ausgerichteten Bildungsforschung zu entgehen, wird ein problemsoziologisch aufgeklaerter Umgang mit den Kategorisierungen und Deutungsformen nahe gelegt, wie sie in der anwendungsbezogenen Bildungssoziologie kommuniziert werden.' (Autorenreferat)