"Genießen Sie Ihre Arbeit!": vom Glück der Arbeit und der Arbeit am Glück
In: Governmentality Studies: Analysen liberal-demokratischer Gesellschaften im Anschluss an Michel Foucault, S. 149-168
Im zeitgenössischen (neoliberalen) Glücksdiskurs werden Glück und Erfolg parallel gesetzt. In der "Eigenverantwortung" der Einzelnen liegend, ist Glück zu einer Frage des Willens und der Anstrengung, sprich: der Gestaltung seiner Selbst und der Umstände geworden. Nicht glücklich zu sein zu wollen oder gar sich nicht darum zu bemühen, heißt nunmehr, schuldig zu werden, denn jede(r) kann und soll das Leben nach Maßgabe des Glücks gestalten. Im aktuellen neoliberalen Regime - so die im Beitrag entfaltete These - verschränken sich Arbeit und Glück auf eine spezifische Weise. Glück und Arbeit stehen sich nicht mehr konträr gegenüber, sie befruchten sich gegenseitig und haben die gleichen Voraussetzungen: eine besondere Beziehung zu sich selbst. Der Autor nähert sich diesen Beziehungen von Arbeit und Glück von einer diskursanalytischen Perspektive; Lebenshilferatgeber zum Glück liefern das Material, die Veränderungen in der Beziehung zwischen Arbeit und Glück aufzuzeigen. Zunächst wird das Genre "Glücksratgeber" kurz vorgestellt und in einem zweiten Schritt deren Konzeptionen des Glücks beleuchtet. So werden die gegenwärtigen Veränderungen in der Beziehung zum Glück sichtbar. Im dritten Teil werden die Veränderungen in der Beziehung zur Arbeit und die daraus resultierenden Veränderungen in der Selbstführung dargestellt. Der abschließende vierten Teil führt Stränge zusammen, um die vielfältigen Verschränkungen zwischen Arbeit und Glück noch einmal zu verdeutlichen. (ICA2)