Berichte aus den Sektionen und Arbeitsgruppen
Sektion Arbeits und Industriesoziologie Sektion Kultursoziologie Sektionen Politische Soziologie und Rechtssoziologie Sektion Religionssoziologie Sektion Wissenssoziologie
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Sektionen Arbeits- und Industriesoziologie und Umweltsoziologie Sektion Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie Sektion Politische Soziologie Sektion Professionssoziologie Sektionen Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse, Medizin- und Gesundheitssoziologie und Soziologische Netzwerkforschung Sektion Sozialpolitik
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Sektion Arbeits- und Industriesoziologie Sektion Biographieforschung Sektion Kultursoziologie Sektion Politische Soziologie Sektion Soziale Indikatoren Sektion Soziale Probleme und soziale Kontrolle Arbeitskreis Gedächtnis – Erinnern – Vergessen Arbeitskreis Gewalt als Problem der soziologischen Theorie
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Sektionen Arbeits- und Industriesoziologie und Wissenschafts- und Technikforschung Sektion Land- und Agrarsoziologie Sektionen Politische Soziologie und Wirtschaftssoziologie Sektion Professionssoziologie Sektion Religionssoziologie Sektion Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse Sektion Soziologie der Kindheit Sektionen Soziologie des Körpers und des Sports und Wissenssoziologie Sektion Umweltsoziologie Sektion Wirtschaftssoziologie
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Mit der EU-Osterweiterung wurde besonders in Deutschland große Angst vor einer Migrationswelle billiger Arbeitskräfte verbunden, die sinkende Löhne mit sich bringt. Als Antwort auf diese Prognosen führte die deutsche Regierung (ähnlich wie die Mehrheit der EU15) Übergangsregelungen ein, die den deutschen Arbeitsmarkt schützen sollen. Im Sinne der "2+3+2"-Regel wurde der freie Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für die neuen EU-Bürger vorerst eingeschränkt. Da der Beitrittsvertrag eine Verschlechterung der bisherigen rechtlichen Regelungen verbietet, wurde der bisherige Status auf weiteres beibehalten: für abhängige Beschäftigungsverhältnisse gelten nach wie vor die bilateralen Abkommen und Verträge. Dank der Niederlassungsfreiheit können die neuen EU-Bürger allerdings selbstständige Tätigkeiten ausüben und eigene Unternehmen gründen. ; Peer Reviewed
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Dieses Buch behandelt die Arbeitsmigration aus Polen nach Deutschland nach der EU-Osterweiterung im Mai 2004. Einzelne Beiträge befassen sich mit der neuen rechtlichen Lage und der damit verbundenen Verschiebung der Wanderungsströme in Richtung der Länder, die ihre Arbeitsmärkte öffneten. Des Weiteren widmen sich die Autoren den unterschiedlichen Migrantengruppen und diskutieren die Struktur und die Formen der neuen Migration sowie die Rolle der Migrationsnetzwerke. Dabei liegt der Fokus auf den transnationalen Praktiken der Migranten und ihrer sozialen Positionierung. Im Anschluss werden die Folgen der Arbeitswanderung in einem offenen europäischen Raum sowie die Herausforderungen der transnationalen Migration für das Verständnis der sozialen Integration in Europa erörtert. ; Peer Reviewed
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Der Einfluss technologischen Wandels auf institutionellen Wandel in der politischen Ökonomie erscheint bisher kaum umfassend untersucht, obwohl Wandel in den zur Produktion eingesetzten Technologien elementar für den Kapitalismus ist. Die vorliegende Studie nähert sich dieser Frage und untersucht den Einfluss der Digitalisierung in der Steuerung von Verkehrsflugzeugen mittels digitalem "Fly-by-wire" auf die institutionelle Rahmung des Arbeitsmarktes von Pilot*innen. Die Einzelfallstudie untersucht die spanische Fluggesellschaft "Iberia" vor dem Hintergrund der anhaltenden Deregulierung des europäischen Luftfahrtsektors. Die Frage ist, wie technologischer und institutioneller Wandel genau kausal verbunden sind. Die mit der Methode des "Process Tracing" getesteten Hypothesen beruhen vor allem auf der Betrachtung des rationalen Einsatzes politischer Machtressourcen. Das Ergebnis lautet, dass der Zusammenhang jedoch um Eigenschaften des politischen Bewusstseins der Arbeitenden ebenso erweitert werden müsste wie um die organisationalen Strukturen des Betriebes und der Gewerkschaften. Die Studie kombiniert Ansätze aus der Techniksoziologie, der Arbeits- und Industriesoziologie sowie der Politischen Ökonomie.
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Der Beitrag diskutiert alltagspolitische Intervention von Arbeiter*innen zu ihrer "Systemrelevanz" demokratietheoretisch. Die These lautet, dass objektiv und subjektiv ein fundamentaler, in der Wissenschaft viel zu wenig beachteter Zusammenhang von sozialer Demokratie und gesellschaftlichem Charakter von (Lohn-)Arbeit besteht. Der Beitrag beginnt mit einer illustrativen Darstellung alltagspolitischer Interventionen zu Systemrelevanz, diskutiert anschließend den Zusammenhang von Arbeitsbegriff und Demokratie und aktualisiert diesen Zugang mit Bezug auf die ökofeministische Debatte und einen Begriff von Arbeit als fürsorglicher Praxis. Abschließend wird die diskurspolitische Umwandlung von Arbeiter*innen in "Helden" als Angriff auf soziale Demokratie skizziert. ; The article discusses the everyday political intervention of workers in terms of their "systemic relevance" in terms of democracy theory. The thesis is that objectively and subjectively there is a fundamental connection between social democracy and the societal character of (wage) work, which has received too little attention in scholarship. The paper begins with an account of everyday political interventions regarding systemic relevance, subsequently discusses the connection between the concepts of work and democracy, and updates this approach with reference to the ecofeminist debate and a concept of work as caring practice. Finally, the political transformation of workers into "heroes" in discourse is outlined as an attack on social democracy.
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Der II. Teil dieses Artikels beginnt mit einer kritischen Rekonstruktion und Würdigung von Hannah Arendts Arbeitsbegriff. Hierbei spielt ihre Interpretation von Marx' politischer Ökonomie und ihre Auseinandersetzung mit seinem Arbeitsbegriff eine besondere und entscheidende Rolle. Moderne Arbeitstheorien nehmen Arendts Arbeitsbegriff nur noch in einem historischen Sinne auf, indem sie ihre phänomenologische und idealtypische Differenzierung von Arbeiten, Herstellen und Handeln referieren, ohne näher auf die für Arendt besondere Bedeutung dieser Differenzierung von Arbeiten, Herstellen und Handeln einzugehen.Mit dem Ende der Strukturen der alten Industriegesellschaft, dem Entstehen und enormen Wachstum des Dienstleistungssektors, der Krise des Sozialstaates und der Verschuldung der öffentlichen und kommunalen Haushalte wurde in den 1980er Jahren das Ende der Arbeitsgesellschaft ausgerufen. Dies ging einher mit der Entkopplung der Finanzwirtschaft von der Realwirtschaft, dem Rückzug des Staates aus den Sozialsystemen und der Privatisierung öffentlicher und kommunaler Aufgaben. Mit diesem Strukturwandel beschäftigt sich die moderne Arbeits- und Industriesoziologie. Sie beklagt die Engführung des Arbeitsbegriffs auf die betriebliche Erwerbsarbeit zur Herstellung von Gütern, die bis heute noch nicht überwunden ist. Es stellen sich angesichts der Ausdifferenzierung der Gesellschaft in verschiedenste Sub- und Teilsysteme, die sich in verschiedenen Organisationen, Organisationstypen und -strukturen manifestieren, angesichts neuer Arbeitsverständnisse im postfordistischen Zeitalter und angesichts des Strukturwandels von der Industriegesellschaft in eine Informationsgesellschaft, neue Herausforderungen an die Erwerbsgesellschaft und deren Arbeitsbegriff sowie an die staatlichen Institutionen und sozialen Sicherungssysteme.Im Kontrast zu Arendts Arbeits- und Praxisbegriff ergeben sich dadurch neue kritische Perspektiven auf die Profession und Institution der Supervision. In diesem zweiten Teil wird der Arbeitsbegriff von ...
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In der deutschsprachigen Arbeits- und Industriesoziologie wird derzeit eine intensive Debatte über die Entgrenzung von Erwerbsarbeit geführt. Hiermit ist gemeint, dass sich die industriegesellschaftlich etablierten Grenzen von Erwerbsarbeit verflüssigen oder auflösen. Bislang gibt es kaum empirische Arbeiten, in denen die prognostizierten Veränderungen in konkreten Tätigkeitsfeldern vergleichend untersucht werden. Das vorliegende Arbeitspapier kontrastiert Befunde aus einer Studie über mobile Pflegedienste mit Ergebnissen einer Untersuchung über Freelancer in der Medien- und Kulturindustrie. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob die These einer generellen Entgrenzung von Arbeit tatsächlich haltbar ist. Lassen sich in bestimmten Bereichen möglicherweise Gegentendenzen beobachten? Passen sich die Beschäftigten lediglich den veränderten Anforderungen an oder entwickeln sie eigene, aktive Strategien zur Begrenzung von Erwerbsarbeit und zur Neugestaltung des Verhältnisses von Erwerbsarbeit und Privatleben? Wie verteilen sich Chancen und Risiken für eine aktive Grenzziehung zwischen unterschiedlichen Beschäftigtengruppen? Und schließlich: Welcher Erkenntnisgewinn lässt sich aus solchen vergleichenden empirischen Befunden für die Entgrenzungsdebatte erzielen? ; In the German sociology of work and industrial relations there is an ongoing discussion on the de-limitation of work. In this debate, it is assumed that the de-standardisation and growing flexibilisation of work may result in a dissolution of the boundaries between work and private live, whereas a separation of both spheres was characteristic for an ideal-type standard working contract during the fordist period. Up to now, there has not been much empirical research which takes a closer look to the postulated changes. To get a broader perspective on the changes of work in different occupational fields, the paper compares results from a study on mobile care services with the findings of a research project on freelancers in the New Media and the cultural industries. The authors ask whether the assumed de-limitation of work really is a general trend. Are there possibly countervailing tendencies in some fields? Do workers just cope with the changes of work, or do they develop own, active strategies to re-define the boundaries of work and to find a new work-life balance? How are opportunities and risks spread among different groups of workers? What can be learned from such a comparative perspective for the debate on a de-limitation of work?
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Ausgehend von aktuellen Herausforderungen sowohl im empirischen Feld als auch in den Forschungsaktivitäten der Arbeits- und Industriesoziologie wird in diesem Artikel für die Integration partizipativer und gestaltungsorientierter Elemente in die heterogene Fallstudienforschung der Subdisziplin plädiert. Hierfür werden wesentlich erscheinende Grundgedanken partizipativer Forschung skizziert, auf inhaltliche wie konzeptionelle Passung zur Fallstudienforschung überprüft und exemplarische Beispiele für eine Umsetzung vorgestellt, die der pragmatischen Vorgehenslogik der Fallstudienforschung entspricht. ; In the light of current challenges both in the empirical field and in the research activities of the sociology of work, this paper makes a case for the integration of participatory and intervention-oriented elements into the heterogeneous case study research of this subdiscipline. Basic ideas of participatory research will be outlined and the potential conceptual fit between them and case study research will be examined. Finally, empirical examples for an implementation of participatory elements in case study research are given.
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Über die Jahrhunderte wurde Arbeit in Europa zur ethischen Pflicht, zum Lebenssinn und zum Menschenrecht aufgewertet. Auf diesem Hintergrund gewann die Kritik an der schlechten Realität der Arbeit im Kapitalismus im 19. Jahrhundert ihre große historische Kraft. Sie verband sich mit der Hoffnung und dem Versprechen, in einer zukünftigen klassenlosen Gesellschaft Gerechtigkeit, Solidarität und Menschenwürde für alle zu verwirklichen. Der Arbeiter und die Arbeiterklasse galten als Motoren des historischen Fortschritts, als Träger einer historischen Mission, auch und gerade im Bolschewismus. Das 20. Jahrhundert hat diese Hoffnungen weitgehend zerstört. Aber überlebt nicht doch manches davon in der heutigen Arbeitsgesellschaft, die sich derzeit grundlegend verändert und deren Zukunft gestaltet werden kann?
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Fragen der Arbeitszeit und ihrer Flexibilität werden seit einiger Zeit wieder vermehrt diskutiert. Während Arbeitgeber die Bedeutung eines flexiblen Personaleinsatzes für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen betonen, hebt die Arbeitnehmerseite hervor, dass die Kontrolle über flexible Arbeitszeitmodelle nicht einseitig bei den Arbeitgebern liegen darf. In diesem Zusammenhang rückte Arbeit auf Abruf - bei der Arbeitgeber und Arbeitnehmer lediglich die Dauer, nicht aber die Lage der Arbeitszeit vereinbaren - in den Fokus der Diskussion. In dem Kurzbericht wird zunächst die Verbreitung unterschiedlicher Formen von 'Rufarbeit' untersucht: Arbeit auf Abruf, Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst. Der Fokus liegt dann auf den Determinanten und möglichen Folgen dieser Arbeitsformen und abschließend werden aktuelle Änderungsvorhaben der Bundesregierung betrachtet, die Arbeit auf Abruf in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen hat.
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Die Dimension des Raums wurde bislang in der Arbeitsforschung so gut wie nicht betrachtet. Gleichzeitig hat die genderorientierte Geographie und Raumforschung eine Vielfalt an empirischen Ergebnissen herausgearbeitet, die deutlich machen, dass sich Arbeit, Geschlecht und Raum wechselseitig bedingen. Dies stützt sich nicht zuletzt auf Ergebnisse zur Strukturierung des Raums durch Geschlechterverhältnisse. Im Zentrum der Studie steht deshalb die Forschungsfrage, welche Möglichkeit zur Erwerbsarbeit unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Arbeit und Leben und vor dem Hintergrund der vergeschlechtlichten Strukturen des Raums besteht. Erkenntnisse zu dieser Frage sind insbesondere mit Blick auf den vielfach thematisierten Wandel der Arbeitswelt relevant. Denn dieser Wandel hat, so die gängigen Annahmen, neben anderen Aspekten zu einer räumlichen Flexibilisierung der Arbeit geführt, die sich in mehr mobiler Arbeit und einer Vielzahl an Arbeitsorten zeigt. Die Forschungsfrage wird in Bezug auf eine gesellschaftliche Gruppe gestellt, die am Rand der Erwerbsgesellschaft zu verorten ist. Diese Auswahl ermöglicht eine perspektivische Alternative zu solchen Verzerrungen, die nicht selten durch einen Fokus auf Hochqualifizierte bzw. Privilegierte produziert werden. Die Studie gliedert sich in drei Komplexe: Erstens die Rekonstruktion von Arbeitsbezügen in Raumtheorien, zweitens die Rekonstruktion von Raumstrukturen und -politiken und ihre Bedeutungen für (Erwerbs-)Arbeit sowie drittens die exemplarische Analyse der räumlichen Möglichkeit zur Erwerbsarbeit anhand empirischer Daten zu SGB II-Leistungsbeziehenden. Dabei kann gezeigt werden, dass sich gerade unter restriktiven Bedingungen die soziale Lage, die räumliche Lage und die gesellschaftliche Gestaltung von Raumstrukturen und Geschlecht wechselseitig verstärken. Diese gegenseitige Verstärkung kulminiert in einem relativen zentralen oder peripheren Ort der Lebensvollzüge. Als zentrale konzeptionelle Ergebnisse der Studie sind damit drei Komplexe herauszustellen: Erstens sollte die Arbeitsforschung, wenn sie Arbeit in ihrer gesamten Bedeutung untersuchen will, auch systematisch das Verhältnis von Wohnort zu Arbeitsort und die Vielfalt der Arbeitsorte einbeziehen. Zweitens ist Mobilität für Arbeitsforschung von Bedeutung, weil sie die Überbrückung der in der Moderne etablierten räumlichen Trennung von Lebens- und Arbeitsbereichen ermöglicht. Drittens sollte die Arbeitsforschung berücksichtigen, dass Arbeit über ihre sozialen Bedingungen und ihre räumliche Lage an die Peripherie verwiesen werden kann. Dies gilt sowohl für unbezahlte als auch für bezahlte Arbeit. Eine solche Peripherisierung von Arbeit bringt erhebliche negative Konsequenzen für die gesellschaftliche Teilhabe der davon Betroffenen mit sich.
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Die Dimension des Raums wurde bislang in der Arbeitsforschung so gut wie nicht betrachtet. Gleichzeitig hat die genderorientierte Geographie und Raumforschung eine Vielfalt an empirischen Ergebnissen herausgearbeitet ; die deutlich machen ; dass sich Arbeit ; Geschlecht und Raum wechselseitig bedingen. Dies stützt sich nicht zuletzt auf Ergebnisse zur Strukturierung des Raums durch Geschlechterverhältnisse. Im Zentrum der Studie steht deshalb die Forschungsfrage ; welche Möglichkeit zur Erwerbsarbeit unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Arbeit und Leben und vor dem Hintergrund der vergeschlechtlichten Strukturen des Raums besteht. Erkenntnisse zu dieser Frage sind insbesondere mit Blick auf den vielfach thematisierten Wandel der Arbeitswelt relevant. Denn dieser Wandel hat ; so die gängigen Annahmen ; neben anderen Aspekten zu einer räumlichen Flexibilisierung der Arbeit geführt ; die sich in mehr mobiler Arbeit und einer Vielzahl an Arbeitsorten zeigt. Die Forschungsfrage wird in Bezug auf eine gesellschaftliche Gruppe gestellt ; die am Rand der Erwerbsgesellschaft zu verorten ist. Diese Auswahl ermöglicht eine perspektivische Alternative zu solchen Verzerrungen ; die nicht selten durch einen Fokus auf Hochqualifizierte bzw. Privilegierte produziert werden. Die Studie gliedert sich in drei Komplexe: Erstens die Rekonstruktion von Arbeitsbezügen in Raumtheorien ; zweitens die Rekonstruktion von Raumstrukturen und -politiken und ihre Bedeutungen für (Erwerbs-)Arbeit sowie drittens die exemplarische Analyse der räumlichen Möglichkeit zur Erwerbsarbeit anhand empirischer Daten zu SGB II-Leistungsbeziehenden. Dabei kann gezeigt werden ; dass sich gerade unter restriktiven Bedingungen die soziale Lage ; die räumliche Lage und die gesellschaftliche Gestaltung von Raumstrukturen und Geschlecht wechselseitig verstärken. Diese gegenseitige Verstärkung kulminiert in einem relativen zentralen oder peripheren Ort der Lebensvollzüge. Als zentrale konzeptionelle Ergebnisse der Studie sind damit drei Komplexe herauszustellen: Erstens sollte die Arbeitsforschung ; wenn sie Arbeit in ihrer gesamten Bedeutung untersuchen will ; auch systematisch das Verhältnis von Wohnort zu Arbeitsort und die Vielfalt der Arbeitsorte einbeziehen. Zweitens ist Mobilität für Arbeitsforschung von Bedeutung ; weil sie die Überbrückung der in der Moderne etablierten räumlichen Trennung von Lebens- und Arbeitsbereichen ermöglicht. Drittens sollte die Arbeitsforschung berücksichtigen ; dass Arbeit über ihre sozialen Bedingungen und ihre räumliche Lage an die Peripherie verwiesen werden kann. Dies gilt sowohl für unbezahlte als auch für bezahlte Arbeit. Eine solche Peripherisierung von Arbeit bringt erhebliche negative Konsequenzen für die gesellschaftliche Teilhabe der davon Betroffenen mit sich.
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