Der Text präsentiert eine Methode zur Einschätzung der Beiträge von Klein- und Mittelbetrieben eines regionalen Industriesektors hinsichtlich der Lebensqualität und nachhaltigen Entwicklung. Das erste Kapitel beschreibt den analytischen Rahmen der Methode, den Entwicklungsprozess für das Indikatorenset sowie das Untersuchungsdesign. Der zweite Abschnitt liefert erste Resultate einer Studie, welche die biologische Agrarkultur und den entsprechenden Nahrungsmittelsektor in der Region Brandenburg-Berlin untersucht. Dabei werden Daten zu vier Aktivitätsbereichen dargestellt: (1) Schaffung von 'humanem Potenzial' durch (nicht-)formale Ausbildung, (2) Beiträge zur Stabilisierung der sozialen Ressourcen, (3) Verbesserung der nicht-materiellen Qualität von Lebensaspekten sowie (4) Förderung des Umweltschutzes und der ästhetischen Attraktivität der regionalen Landschaft. Das dritte Kapitel fasst die Erkenntnisse abschließend zusammen und formuliert Schlussfolgerungen zu der Methode und den gewonnenen Informationen. So zeigen die Befunde, dass der biologische Agrar- und Lebensmittelsektor nicht homogen ist und die Betriebe unterschiedlich ausgeprägte Aktivitäten in den vier Untersuchungsfelder erkennen lassen. (ICG2)
In der vorliegenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, ob und auf welche Art und Weise sich Polarisierungen in Form sozialer Ausschließungsprozesse nicht nur in 'Global Cities', sondern auch im mittelstädtischen Raum zeigen. Dazu wurden anhand bestimmter Merkmale zwei Bezirke Bielefelds ausgewählt und diese mit Hilfe einer unstrukturierten Beobachtung einem Kontrastvergleich unterzogen. Die Autoren konzentrieren sich vor allem auf die Ausgrenzung in ökonomischer, räumlicher und institutioneller Hinsicht. Die Ausführungen und Daten zeigen, dass in Deutschland der Dimension 'Ausgrenzung am Arbeitsmarkt' besondere Bedeutung zukommt, da sich gesellschaftliche Integration nach wie vor entscheidend über den beruflichen Status vollzieht. In den oben genannten Dimensionen wird daher in gewisser Weise eine hierarchische Abfolge deutlich, so dass bei Ausschluss von Erwerbstätigkeit den darauf folgenden Punkten sukzessive Gewicht verliehen werden kann. Entsprechend richteten die Autoren ihr Hauptaugenmerk auf die Punkte 'ökonomische Ausgrenzung', 'räumliche Ausgrenzung' und 'institutionelle Ausgrenzung' im weiteren Sinne. (ICA2)
In der vorliegenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, ob und auf welche Art und Weise sich Polarisierungen in Form sozialer Ausschließungsprozesse nicht nur in 'Global Cities', sondern auch im mittelstädtischen Raum zeigen. Dazu wurden anhand bestimmter Merkmale zwei Bezirke Bielefelds ausgewählt und diese mit Hilfe einer unstrukturierten Beobachtung einem Kontrastvergleich unterzogen. Die Autoren konzentrieren sich vor allem auf die Ausgrenzung in ökonomischer, räumlicher und institutioneller Hinsicht. Die Ausführungen und Daten zeigen, dass in Deutschland der Dimension 'Ausgrenzung am Arbeitsmarkt' besondere Bedeutung zukommt, da sich gesellschaftliche Integration nach wie vor entscheidend über den beruflichen Status vollzieht. In den oben genannten Dimensionen wird daher in gewisser Weise eine hierarchische Abfolge deutlich, so dass bei Ausschluss von Erwerbstätigkeit den darauf folgenden Punkten sukzessive Gewicht verliehen werden kann. Entsprechend richteten die Autoren ihr Hauptaugenmerk auf die Punkte 'ökonomische Ausgrenzung', 'räumliche Ausgrenzung' und 'institutionelle Ausgrenzung' im weiteren Sinne. (ICA2)
Der Beitrag berichtet über die Ergebnisse eines Forschungsprojekts des Interreg-II-C-Programms der Europäischen Union zum Stand und zu den Entwicklungsmöglichkeiten grenzübergreifender Städtekooperationen in Mittel- und Südosteuropa. Dabei wurde offensichtlich, dass überwiegend die unmittelbar an den Staatsgrenzen gelegenen Städte bzw. Städtepaare an solchen Kooperationen interessiert sind und sie betreiben. Demgegenüber finden sich kaum Ansatzpunkte für weiterreichende grenzübergreifende Netze von Groß- und Mittelstädten. Die wichtigsten Kooperationsfelder zwischen den Grenzstädten sind die Bereiche Verkehr, Kultur, Bildung, Tourismus und Soziales, während die nahräumliche grenzübergreifende Wirtschaftskooperation nur eine geringe Bedeutung hat. Im einzelnen ergeben sich unterschiedliche Konstellationen in Abhängigkeit von dem Status und der Barrierewirkung der verschiedenen Staatsgrenzen, vom Wirtschafts- und Lebensniveau beiderseits der Grenze, von der ethnischen/sprachlichen Struktur der Grenzbevölkerung sowie von der Stadtgröße und der Lage der Grenzstädte zueinander. Bei der Anzahl und Intensität der Kooperationen wird eine deutliche Abstufung von der Mitte zum Südosten Europas erkennbar, bedingt sowohl durch verschiedene Fördermöglichkeiten als auch durch eine unterschiedliche Informiertheit der Akteure. Gute Beispiele der grenzübergreifenden Zusammenarbeit finden sich vor allem an der deutsch-polnischen Grenze, wo nach dem Zweiten Weltkrieg einige Städte durch eine neue Staatsgrenze zerschnitten worden sind die dadurch entstandenen Doppelstädte heute zunehmend besser zusammenarbeiten, z.B. das deutsche Görlitz mit dem polnischen Zgorzelec. Neue Perspektiven ergeben sich an der rumänisch-bulgarischen Grenze durch den von der EU geförderten Bau einer Brücke über die Donau bei Vidin und Calafat. Abschließend werden Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Regionalpolitik abgeleitet.
Im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts zum "Bedeutungswandel des russischen Städtesystems nach dem Zerfall der Sowjetunion" liegt mit der sozio-ökonomischen Typisierung von 607 der 1087 russischen Städte für das Jahr 1996 ein erster Ansatz einer sozio-ökonomischen Städtetypisierung während der Transformationsphase vor. Die Gruppierung basiert auf 18 theoretisch begründeten Merkmalen und ergab mit Hilfe clusteranalytischer Verfahren fünf Städtegruppen. Von den fünf gebildeten Gruppen sind vier durch charakteristische Ausprägungen bestimmter sozio- ökonomischer Merkmale bestimmt. Die Städte der Gruppe 5 bilden dagegen den funktionalen Städtetyp "Gebietszentrum", der so auch in älteren Städtetypisierungen (Chorew 1959, Harris 1970 u.a.) auftaucht. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die Gebietszentren auch aus sozio-ökonomischer Perspektive eine Städtegruppe bilden. Die Städte der Gruppe 1 sind als Städte mit überdurchschnittlicher Wirtschaftskraft anzusprechen und kennzeichnen viele Rohstoffstädte im Ural und in Sibirien. Der weitaus größere Teil der ehemals bedeutenden Industriestädte hat heute eine weitaus geringere Wirtschaftskraft, große Teile der Bevölkerung wandern ab (Gruppe 2). Zu den typischen Vertretern dieses Städtetyps zählen sowohl viele Maschinenbau- und Rüstungsstädte im Hohen Norden Russlands als auch einige Zentren der verarbeitenden Industrie im europäischen Landesteil. Auch die Städte im räumlichen Einflussbereich von Moskau (Gruppe 3) weisen zahlreiche negative sozio-ökonomische Kennziffern auf. Die Nähe zum russischen Wirtschafts- und Finanzzentrum bewirkt eine Funktionsteilung zwischen Moskau, dem Zentrum der Agglomeration, und den umliegenden Städten. Die vierte Gruppe tauchte bislang in keiner Städtetypisierung auf. Hierbei handelt es sich um die ländlichen Klein- und Mittelstädte im europäischen Landesteil (Gruppe 4), die als Zuwanderungsgebiete für die russischen Umsiedler und Flüchtlinge fungieren. Die Arbeits- und Lebensbedingungen in einer Stadt sind im Russland der 1990er Jahre zu bedeutenden Parametern der weiteren Siedlungsentwicklung avanciert. Unter Berücksichtigung dieser neuen Einflussgrößen der Siedlungsentwicklung stellen Städtetypisierungen auch in Zukunft ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Raum- und Siedlungsplanung in Russland dar, um a) ein regelmäßiges Monitoring der raumwirksamen Faktoren und Prozesse der Siedlungsentwicklung während der Transformationsphase durchzuführen und b) die Konzepte und Leitlinien an die Ergebnisse des Monitorings anzupassen.
Using the example of Leipzig, this article describes connections between the specific accommodation market situation in East Germany and problems of city development. The development of demand in some partial accommodation markets is particularly of interest against the backdrop of demographic, social and economic restructuring. The special circumstances of newly forming property structures characterise in the long-term the supply situation considerably. I nexpensive real estate offers, high vacancy levels and some bottlenecks in the provision of accommodation for low-income groups are characteristic for the situation in the Leipzig accommodation market. A growing offer of perfectly modernized accommodation is faced with a continual reduction in the city population. The considerable exploitation pressure which buildings and properties are subjected to is in contrast with the low level of income available to the local inhabitants. The very high repair costs and the professionalisation of the ownership structures of old buildings are considerable causes why the dilemma of the Leipzig accommodation market is particularly apparent within the city districts built in the period of promoterism (1871/90). The need to catch up in terms of owner-occupied houses and the extension of the offer in this sector, especially around Leipzig, has revealed itself to be a further, central problem for the future development of the partial markets within the city. Severe migration losses and a low level of demand from young, economically secure and high disposable-income households are essential reasons why the situation in the city centre residential areas of Leipzig is now considerably different than in comparable city regions of West Germany, which in the last decades have been characterised by population growth and prosperity. Gentry fication processes are therefore almost exclusively initiated by those offering real estate. The demand-related preconditions for the process of gentryfication are, on the other hand, hardly present, not least as a result of the lower real income and a low proportion of younger households preferring old city centre buildings. In general, the social structure and the disposable income of the city population suggest that a very large proportion of the Leipzig households will remain dependent on inexpensive, rented accommodation with functional facilities. The vacancy and, in some areas, surplus supply are therefore not a signal to in the future leave the development of the accommodation market subjected to the forces of a free market. We must not forget in this context that even if the Leipzig population stagnates at a low level, we should presume in the medium-term an increase in the demand for accommodation. Development of assets, individualisati on tendencies and the reduction in average household size which goes hand in hand with this, as well as changed living preferences will, in the long-term, effect a sustained increase in the required accommodation. With the changed living place preferences of the population, new property circumstances and the voluntary and involuntary migration which this causes, it becomes clear that the development of the accommodation market is, at the same time, a decisive factor for the structural transformation of partial city regions and for the formation of the new, socio-regional structure in Leipzig.
'Unter Kommunalen Umfragen werden hier Befragungen verstanden, die von Kommunalverwaltungen selbst oder in ihrem Auftrag unternommen werden sowie Befragungen, die aufgrund ihres Inhalts von kommunalem Interesse sind. Als Instrument der Datengewinnung sind sie von großer Bedeutung sowohl für die kommunale Praxis als auch für eine praxisnahe kommunalwissenschaftliche Forschung. Die so abgegrenzte Produktion kommunaler Umfragen ist nicht einfach zu überblicken, dem Bedürfnis nach einer Mehrfachnutzung von Befragungsbefunden und Befragungsverfahren stehen begrenzt Orientierungsmöglichkeiten gegenüber. Diese will die DEMOS-Datenbank des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu) als Informationsinstrument zum Umfragennachweis verbessern helfen. Darüber hinaus ist auf der Grundlage von etwa 1000 standardisierten Beschreibungen kommunaler Umfragen am Difu damit begonnen worden, die Datenbank als Analyseinstrument von statistischen Eigenschaften kommunaler Umfragen einzusetzen. Die Möglichkeiten einer Auswertung von Befragungseigenschaften werden an ausgewählten Merkmalen (Befragtenanzahl, Befragungsrückläufe nach Befragungsweisen und Befragungsarten, Rücklaufveränderungen im Zeitablauf, Zusammenhang zwischen Rücklauf und Fragebogenlänge) illustriert. Forschungsökonomisch ist der Versuch einer derartigen Datenbanknutzung, die über ihre Grundfunktion als Informationsinstrument hinausgeht, ein willkommender Weg der Mehrfachnutzung des für ihre Produktion erbrachten Aufwands.' (Autorenreferat)
Five years after German reunification, the conurbations in the new Länder have undergone significant changes to the development of land, mainly through new large scale and car-orientated structures in the countryside surrounding the cities. Compared with the suburbanisation process which has successively been taking place in the old Länder of Germany since the 60ies, the rate of suburbanisation with its dynamics and extent is markedly different from previous similar developments in Germany. Retail trade and commercial suburbanisation have already passed a first zenith in the new Länder of Germany in the mid 90ies. The slightly delayed residential suburbanisation of 1992 shows a further rising tendency and reached a dimension in 1994 which was similar to that in the old Länder of Germany in the 60ies. This process is taking place here against the background of a simultaneous drop in the population development and therefore results in an extremly strong deconcentration of the population. Family migration is predominant; the vast majority of all households migrating from the city to the surrounding regions had one or more children. Furthermore, the residential suburbanisation is taking place in an extremely selective manner: more than one half of the professional inhabitants had a uni versity degree and more than one third occupied executive positions. The net household income was generally more than DM 5 000.-. The number of households with two or more cars increased noticeably in the new residential settlements around the cities, sometimes to more than 70%. Due to the fact that the majority of the urban-rural migrants continued to work in the city and mainly used a car to get to their place of work, the road traffic also increased dramatically. The residential suburbanisation was subject of a comparative study around the conurbation of Leipzig (1 mio inhabitants) and in the rurally dominated region of Schwerin (115 000 inhabitants). The different forms of the residential suburbanisation were mainly linked to the development of differentiated residential property markets: in the regions around Leipzig, multistorey tenement buildings were generally being built: The area around Schwerin was more marked by the construction of family homes. It can be expected that the residential suburbanisation will increase in the new Länder in the coming years.
Was hat der Ökologiediskurs mit Frauen bzw. dem Diskurs über das Geschlechterverhältnis zu tun? Zur Beantwortung dieser Frage(n) werden verschiedene feministische Positionen aus den wissenschaftlichen Disziplinen der Philosophie, Naturwissenschaft und Wissenschaftstheorie vorgestellt. Als Ausgangsbedingungen für die Argumentation wird zudem kurz auf die Unterscheidung positionaler und relationaler Denkmuster sowie auf die Definition von Patriarchalismus eingegangen. Die Hauptargumentation widmet sich den impliziten Vorstellungen, die mit der Verwendung der Begriffe Natur (einschließlich Naturwissenschaft) und Ökologie mittransportiert werden und die für ein Handeln in Bezug auf Natur und das Geschlechterverhältnis wirksam werden. Weiter wird auf Hauptströmungen der deutschen wie internationalen Frauenforschung und Frauenbewegung eingegangen, die sich mit Problemen der Ökologie beschäftigen.