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Bericht über die durch Rezession und Inflation gekennzeichnete Krisensituation in Argentinien, über die Kampfmaßnahmen der Gewerkschaften gegen das Austeritätsprogramm und die Regierungspolitik und über den Stand der Strafprozesse gegen die ehemaligen Mitglieder der Militärjunta

Der Artikel berichtet über den Überfall auf die Infanterie-Kaserne von La Tablada durch eine Abspaltung der linksgerichteten Organisation Movimiento Todos por la Patria (MTP). Die politischen Hintergründe, die zur Radikalisierung eines Teiles des MTP führten, werden analysiert. Als Konsequenzen des Überfalls werden die wiedergewonnene Einheit und die daraus resultierende Stärkung der Machtposition des Militärs sowie die Schwächung der Linken hervorgehoben. Die Autoren sehen durch die Vorgänge die Demokratie Argentiniens auf die Probe gestellt

Argentinien ist politisch und wirtschaftlich am Ende. Jeder dritte der 37 Millionen Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Im Dezember 2001 hatte sich die chronische Wirtschaftskrise derart zugespitzt, dass Fernando De la Rua seinen Platz räumen musste. Das Spektakel der Plünderungen auf den Straßen wurde von den persönlichen Machtkämpfen der Politiker noch übertroffen: Innerhalb von zwei Wochen folgten einander fünf Präsidenten. Die politische Klasse hatte sich vor dem Volk einmal mehr diskreditiert. Ohne internationales Entgegenkommen in Sachen Auslandsverschuldung und ohne einen grundlegenden Wandel in der Selbstbedienungsmentalität der politischen Klasse bleibt das Land paralysiert. (Lat.am Nachr/DÜI)

Der Verfasser des Handbuchartikels geht zunächst von der historischen Entwicklung der argentinischen Gewerkschaftsbewegung aus und stellt im weiteren Größe, Struktur sowie Ideologie und Programmatik der Gewerkschaften dar. Im weiteren wird auf Gewerkschaften und betriebliche Vertretungsorgane, das Verhältnis der Gewerkschaften zu Arbeitgebern, Parteien und staatlichen Organen beschrieben, um abschliessend die Schwerpunkte gewerkschaftlicher Arbeit zu charakterisieren. Nach dem Militärputsch im Jahre 1976 sind exakte Angaben nur noch schwer möglich; jede gewerkschaftliche Tätigkeit wurde suspendiert, das Recht auf freie Tarifverhandlungen aufgehoben und alle Formen der Mitbestimmung liquidiert. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch ausführliche Literaturhinweise sowie die Anschriften der Gewerkschaftsbünde. (KS)