'Die Länder Südostasiens haben in den vergangenen Jahrzehnten die 1967 gegründete 'Association of Southeast Asian Nations' (ASEAN) zu einem international anerkannten Modell regionaler Zusammenarbeit und zu einem eigenständigen Akteur der Weltpolitik entwickelt. Die ASEAN ist damit ein wichtiger Baustein für jene multipolare Weltordnung geworden, welche die russische Außenpolitik nach Kräften zu fördern sucht. In dem vorliegenden Bericht soll versucht werden, den Stellenwert Südostasiens in der außenpolitischen Strategie Rußlands und Rußlands Interessen in dieser Region näher zu bestimmen. In einem zweiten Schritt wird untersucht, welche konkreten Mittel und Instrumente Rußland zur Verfügung stehen, um diese Interessen umzusetzen, und welche Ergebnisse bislang erzielt werden konnten. Der Bericht basiert vorwiegend auf der Auswertung regierungsamtlicher Stellungnahmen sowie publizistischer Kommentare aus Rußland und den Ländern Südostasiens. Artikel internationaler Zeitungen und Zeitschriften sowie Gespräche mit indonesischen und vietnamesischen Politikwissenschaftlern wurden als Hintergrundinformationen herangezogen.' (Autorenreferat)
"It is often assumed that local media are a potential deescalating tool in global conflict. This study examines how four leading newspapers in Southeast Asia (Star of Malaysia, Philstar of the Philippines, Jakarta Post of Indonesia, and The Nation of Thailand) reported the Israeli-Palestinian conflict during the year after the 2009 Gaza War. A census of 536 reports was coded for tones (to detect alignment), frames (to detect characterization of the conflict), and sources (to examine correlation with coverage tones). The results show fragmented alignment of the newspapers with Palestine and Israel. Conflict frames on offensives, fighting, threats, military strategies, demonization, death, and destruction were most prevalent. Coverage tones were significantly correlated with sources, suggesting that the potential of local media to serve as deescalating tools in global conflicts is subject to the varying political contexts in which they operate in relation to specific conflicts." (author's abstract)
Der Aufsatz, der zuerst 1999 in der Zeitschrift "KAS-Auslandsinformationen" publiziert wurde, befasst sich mit der regionalen Zusammenarbeit in Südasien. Eine Reihe von Negativfaktoren - so das gänzliche Fehlen von Regionalisierungsansätzen, das große Ungleichgewicht zwischen Indien und den übrigen Ländern der Region sowie auch historisch-politische Fakten wie Teilung, Flüchtlingselend und Terrorismus - erschwerten bereits vor Beginn der Gründung der SAARC den Prozeß der Herausbildung einer spezifisch südasiatischen Identität oder eines gemeinsamen Interessenkatalogs. Indes erwies sich der funktionelle Ansatz, d.h. die Erkenntnis, dass gemeinsames Handeln die bessere Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sei, als tragfähig und fand 1980 seinen Ausdruck in einem Arbeitspapier, das die "funktionale Zusammenarbeit" als das Haupttätigkeitsfeld der inzwischen recht erfolgreichen SAARC umriss. Zwar schienen eine Reihe von Krisen wie die Atomtests der Rivalen Indien und Pakistan im Jahre 1998 das Ende der Gemeinschaft zu signalisieren, jedoch erwiesen sich der ermutigende Pragmatismus der Akteure, allen voran Sri Lankas, in diversen Streitfragen sowie das zunehmend positive Echo anderer Regionalzusammenschlüsse wie der EU oder der ASEAN als wertvolle Impulse, die für die Zukunft der SAARC Gutes hoffen lassen.
Examines Japan's regional strategies and global claim as main focus of Asian politics; includes relations with Cambodia, Indonesia, China, South Korea, and Myanmar.
Die politischen Systeme der zentralasiatischen Staaten sehen chinesische Beobachter durch einen gegen Demokratisierung gerichteten Trend gekennzeichnet. Als Ursache für die anhaltende Wirtschaftskrise wird vor allem die schwierige Ausgangslage der Staaten zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit gesehen. Als ethnopolitisches Problem wird der Gegensatz zwischen den zentralasiatischen Titularnationen und den russischsprachigen Bevölkerungsgruppen beurteilt. Die Ausbreitung islamischer und panturkischer Bewegungen beurteilen chinesische Wissenschaftler als nicht dramatisch, zumal das Verhältnis der zentralasiatischen Staaten zu Türkei und Iran sich zunehmend auf ökonomische Beziehungen konzentriert. Eine rasche Überwindung der Abhängigkeit Zentralasiens von Rußland wird nicht erwartet. Chinesische Analysen sehen Integrationsansätze in Zentralasien als naheliegende Entwicklung und erwarten weiterhin eine relative Stabilität der Region. (ICE2)
"Im asiatisch-pazifischen Raum hat seit den neunziger Jahren eine Aufrüstung wie nirgendwo sonst mit Ausnahme des Mittleren Ostens stattgefunden. Besonders China und Japan haben sich militärisch neu orientiert. Gleichzeitig suchen die Staaten der Region nach neuen Formen der Sicherheitskooperation, wie Frank Umbach schildert. Besonderes Gewicht fällt informellen Initiativen wie der 'Proliferation Security Initiative' zu." (Autorenreferat)
In light of the recent revival of agrarian studies in the scholarship of Southeast Asia, this paper reviews three recent publications that are concerned with specific aspects of what has been framed as "agrarian transition", "agrarian change" or "agrarian transformation". It seeks to identify new perspectives and fresh approaches to the analytical challenges that arise from the multi-faceted and intertwined nature of agrarian change in the region. Further, it considers the implications of these processes - specifically in social, political and economic terms - for the rural population and examines their ways of embracing and resisting these changes. By emphasising the explanatory potential that linking approaches, theories and methodologies of different research traditions and disciplines in an integrative fashion has, it will be argued that - in order to enhance our understanding of people's responses to rural change - it is essential to recognise their agency and perceptions as interconnected across multiple scales within broader structural conditions. (JCSA/GIGA)
Myanmar and Japan have had an important shared history since the Pacific War, when Japan occupied the British colony of Burma and established the country's first postcolonial state and army. The period from 1941 to 1945 also witnessed the "militarization" of Myanmar as the country was turned into a battlefield by the Japanese, the Allies and indigenous insurgents. After independence from Britain in 1948, the Union of Burma continued to suffer insurgency and became a deeply conflicted society, especially under the isolationist socialist regime of General Ne Win (1962-1988). However, Japan played a major role in Myanmar's economic development through its allocation of war reparations and official development assistance (ODA), especially yen loans. During the period of martial law from 1988 to 2011, Tokyo exercised some self-restraint in giving aid due to pressure from its major ally, the United States, with its human rights agenda. However, with the transition from junta rule to constitutional government in 2011 came a dramatic increase in Japanese ODA, as Tokyo forgave large amounts of debt and invested in ambitious new special economic zones (SEZ). Japan will no doubt benefit from Myanmar as close ties are expanded: Not only will Japanese companies profit, but Japan will have access to Myanmar's raw materials and gain ability to compete more effectively with an economically expansive China. On Myanmar's side, though, it is unlikely that anyone other than the military and crony capitalist elites will benefit from the flood of new yen loans and infrastructure projects. This paper argues that without a political resolution of Myanmar's many conflicts, including the establishment of genuinely open political institutions, the aid of Japan (and other countries) is likely to make these deep-rooted social and ethnic conflicts even worse. (JCSA/GIGA)
'Die Erfolge der wirtschaftlichen Integration in Europa sind für die Länder Südost- und Ostasiens zugleich Ansporn und Herausforderung. Dabei werden die Vorteile des europäischen Integrationsweges durch die schwere Finanzkrise noch unterstrichen. Diese Krise hat - anders als bei ähnlichen Fällen in der Vergangenheit - eben keine Währungskrise ausgelöst. Für die Länder Südost- und Ostasiens ist aber nicht nur die erfolgreiche europäische Integration ein Anlass, die eigenen Wirtschaftsbeziehungen zu hinterfragen und über ein anderes Modell für ihre künftige Zusammenarbeit nachzudenken. Die Neuordnung der regionalen Finanzbeziehungen ist auch eine Spätfolge der Asienkrise von 1997/98. Die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) schlecht gemanagte Krise hat in den damals direkt und indirekt betroffenen asiatischen Staaten dauerhafte Vorbehalte gegenüber den westlichen Industrieländern hinterlassen. Die bittere Erfahrung, in einer nur teilweise selbstverschuldeten Notlage keine wirksame Unterstützung erhalten zu haben, belastet die Beziehungen zum Westen bis heute und liefert zugleich einen Anreiz, in der Finanzpolitik neue, eigene Wege zu beschreiten. Unabhängig von den Ergebnissen der geplanten Weltfinanzgipfel werden asiatische Volkswirtschaften den eingeschlagenen Weg der Vertiefung ihrer finanzpolitischen Zusammenarbeit vermutlich fortsetzen und ausbauen.' (Autorenreferat)