Im Dienst verschiedener Vertreter des französischen Hochadels wirkte der Universalgelehrte und Dichter Louis E. Billardon de Sauvigny (1738-1812). Seine Biographie des französischen Königs Heinrich III. (1551-1589) erschien 1787 in Paris.
Die vorliegende Basler Schrift enthält die überarbeiteten, schriftlichen Fassungen der Referate einer Tagung zu den Beziehungen zwischen Wirtschaft und Aussenpolitik, die am 19. Mai 2005 im Europainstitut stattgefunden hat. Ziel der Tagung war es, die Interessen wirtschaftlicher Akteure an der Formulierung der Aussenpolitik zu beleuchten, ebenso wie die Interessen aussenpolitischer Akteure an der Mitwirkung der Wirtschaft. Diese Thematik wurde am Beispiel der Integrationspolitik angegangen. Zum Zusammenwirken wirtschaftlicher und staatlicher Akteure bei der Umsetzung der Aussenpolitik folgten drei Beispiele aus dem Bereich der Entwicklungs- und Aussenwirtschaftspolitik. Dabei ging es um das Konzept der Public Private Partnerships, um die Exportrisikogarantie und um die Förderung von Initiativen lokaler wirtschaftlicher Akteure. Die Publikation folgt in ihrer Struktur weitgehend dem Ablauf der Vorträge.InhaltsverzeichnisVorwort (Seite 5) Zum Verhältnis von Aussenpolitik und WirtschaftLaurent Goetschel und Danielle Lalive d'Epinay (Seite 7)Das Interesse der Wirtschaft an der AussenpolitikGregor Kündig (Seite 21)Aussenpolitik und Wirtschaft: Eine VernunftsbeziehungUrs Bucher (Seite 29)Public Private Partnerships: Das neue Zauberwort?Urs Zollinger (Seite 43)Integration statt Ausgrenzung: Erfahrungen des Staatssekretariats für Wirtschaft seco bei der Unterstützung von Entwicklungsländern zur besseren Integration ins internationale HandelssystemHans-Peter Egler (Seite 55)Exportförderung am Beispiel der ERG: Wirtschaftliche versus politische Zielsetzungen?Peter Silberschmidt (Seite 71)
Im Zuge dieser Forschungsarbeit soll untersucht werden, inwiefern der enorme Ausbau von Wasserkraftwerken in der Türkei die zwischenstaatlichen Beziehungen im Dreiländereck (Türkei, Irak, Syrien) beeinflusst hat. Die Forschungsfrage dieser Masterarbeit lautet daher: Hat die Durchführung des Südostanatolien-Projektes das Konfliktpotenzial der Türkei mit den Nachbarstaaten Irak und Syrien verstärkt?Um diese Forschungsfrage zu beantworten, werden die Konflikttheorien des offensiven Neorealismus von J. J. Mearsheimer sowie der human needs theory von J. Burton auf das Fallbeispiel angewandt.Die Ausführungen in dieser Forschungsarbeit können als Beweis dafür angeführt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Durchführung des Südostanatolien-Projektes und der Konflikthäufigkeit im Dreiländereck besteht.Das Südostanatolien-Projekt sollte bei Konfliktanalysen bezüglich dieser Region daher zukünftig als potenzieller Auslöser von (trans-)nationalen Auseinandersetzungen berücksichtigt werden. Das Verständnis über bisher kaum berücksichtigte Konfliktursachen im Dreiländereck, ermöglicht es den Entscheidungsträgern, präzisere Lösungsmodelle zu entwickeln, um langfristigen Frieden in der Region zu erreichen. ; In the course of this research work, it will be investigated to what extent the enormous expansion of hydropower plants in Turkey has influenced the interstate relations in the tri-border region (Turkey, Iraq, Syria). Therefore, the research question of this master thesis is: Has the implementation of the Southeast Anatolia project increased Turkey's potential for conflict with their neighbors Iraq and Syria?To answer this research question, the conflict theories of offensive neorealism by J. J. Mearsheimer and human needs theory by J. Burton are applied to the case study.The explanations in this research paper can be cited as evidence that there is a relationship between the implementation of the Southeast Anatolia Project and the frequency of conflict in the tri-border area.The Southeast Anatolia Project should therefore be considered as a potential trigger of (trans)national disputes in conflict analyses regarding this region in the future. Understanding the causes of conflict in the tri-border region, which have hardly been considered so far, will enable decision-makers to develop more precise solution models in order to achieve long-term peace in the region. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)5805903
Zielsetzung der Arbeit ist es nicht ; eine weitere Gesamtstudie zur türkischen Außenpolitik hinzuzufügen. Dies würde den vertretbaren Rahmen Sprengen ; vor allem aber nicht dem wissenschaftlichen Anspruch einer Dissertation gerecht werden. Zielsetzung dieser Arbeit ist es vielmehr ; durch eine theoriegestützte Außenpolitikanalyse die Außenpolitik der Türkei zu strukturieren und sie mit ihren innenpolitischen Determinanten zu korrelieren. Dabei sollen auf der Basis knapper Sachdarstellungen Grundmuster ; zentrale Problemstellungen und Regelmäßigkeiten der türkischen Außenpolitik aufgezeigt werden. Hierbei werden die innenpolitische Problemkonstellation im Grundsätzlichen berücksichtigt sowie die Entwicklung zwischen dem Auseinanderfallen des paternalistisch-kemalistischen Konsenses in den 1950er Jahren ; der als Abfolge von "Putsch-Chaos-Putsch" ; zu bezeichnenden Phase zwischen Mitte der 1960er und Mitte der 1980er Jahre und der Re-Etablierung eines moderaten Islam als staatliche Leitideologie unter Führung der AKP. Die Wechselwirkungen zwischen Innen- und Außenpolitik werden dabei mit einbezogen. Dies entspricht einerseits dem Verfahren der Außenpolitikanalyse und ist andererseits für den gewählten Theorieansatz erforderlich ; der sowohl inner- als auch zwischenstaatliche Determinanten berücksichtigt. Als theoretische Basis werden zwei grundlegende Konzepte der English School of International Relations gewählt: Der Begriff und die Kategorisierung von Institutionen in der Bedeutung von Grundlagen des Zusammenlebens von Staaten ; sowie das Konzept der Society of States ; was die Herausbildung eines common sense zwischen den Staaten der Welt oder einer Weltregion sowie dessen Aktualisierung in den zwischenstaatlichen Beziehungen bezeichnet. Simpler ausgedrückt: "Institutionen" bezeichnet hier nicht Organisationen ; Körperschaften etc. ; sondern die Grundlagen des Staates und der zwischenstaatlichen Beziehungen ; wie Souveränität ; Territorialität ; Menschenrechte ; Diplomatie ; die Balance of Power und das gemeinsame Management der internationalen Beziehungen durch die großen Mächte (Great Power Management) ; in der Nahostregion kommen die Religion und der Krieg hinzu. Die Society of States (Staatengesellschaft) geht über ein reines System of States (Staatensystem) hinaus ; in welchem die Akteure ohne Empathie ; ohne Bemühung um wechselseitiges Verständnis und ohne Verantwortungsbewusstsein für die Nationen insgesamt ihre Eigeninteressen verfolgen. "Society" bezeichnet nicht eine hochintegrierte ; Gewaltanwendung praktisch ausschließende Staatengruppe wie die Europäische Union ; sondern einen doppelten Blick der Staaten ; der zum einen auf Eigeninteressen und die Mittel ihrer Durchsetzung ; zum anderen auf die Bewahrung des Systems insgesamt und die Beachtung ethischer Prinzipien gerichtet ist. Beide Konzepte sind miteinander verwandt in dem Sinne ; dass die Society sich auf eine Basis gemeinsam akzeptierter Institutionen gründet. Institutionen bilden die Wertebasis des zwischenstaatlichen Zusammenlebens ; wobei eine große Bandbreite vom Minimalkonsens über Souveränität zu einer erfolgreich friedenswahrenden und konfliktminimierenden Staatengemeinschaft mit hohen ethischen Ansprüchen möglich ist. Auch der Krieg stellt eine Institution und keinen Widerspruch zur Konfliktbegrenzung dar. Mit den Konzepten der Society of States und der Institutions zielen die Vertreter der Englischen Schule darauf ; Aussagen über den Zustand der internationalen Beziehungen zu treffen und Determinanten der internationalen Politik herauszuarbeiten. Warum werden diese Konzepte als Analysegrundlage in Bezug auf die Außenpolitik der Türkei verwendet? Weil sie einen Mittelweg zwischen exponierteren Analyseansätzen bilden und für die Strukturierung von Außenbeziehungen gerade der Türkei geeignet sind. Denn die Türkei befindet sich an der Schnittstelle zu mehreren regionalen Beziehungssystemen ; mit denen sie ein jeweils begrenztes Maß an Gemeinsamkeiten aufweist ; was das politische System ; die ethnischen ; sprachlichen und historischen Identitäten bzw. Wurzeln sowie die religiöse Verortung betrifft. Diese Gemeinsamkeiten determinieren die türkische Außenpolitik in mehreren Hinsichten mit ; so dass ein rein von der Akteursebene abstrahierender Analyseansatz weniger geeignet erscheint. Das Analysemodell des Strukturalen Realismus erscheint bzw. erschien hingegen besser geeignet zur Erklärung und Prognose von Handlungsmustern in der bipolaren Konstellation des Ost-West-Konflikts und in der multipolaren Konstellation des europäischen Zeitalters der Nationalstaaten zwischen dem Westfälischen Frieden und dem Zweiten Weltkrieg. Das Modell geht von gegeneinander abgeschlossenen Staaten aus ; die quasi-mechanistisch miteinander interagieren. Die Staaten sind darin souverän und autonom ; auch in dem sie sich wechselseitig nur wenig beeinflussen. Sie kalkulieren ihre Schritte strikt gemäß ihrer militärischen Ressourcen und ihrer Erkenntnisse über die Absichten des Gegners.
Die AG Internationale Beziehungen der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft (DNGPS) hält die Fachtagung 2016 zum Thema "Gesucht: Europäische Außenpolitik" vom 16. bis 18. März 2016 in Trier ab. Alle weiteren Infos findet Ihr im Call for Paper, der sich an Studierende und Promovierende richtet!
Drei Jahre nach der Niederschlagung der Studentendemonstrationen und wenige Monate nach Beendigung der dreijährigen Sanierungsperiode für die chinesische Wirtschaft bringt CHINA aktuell eine Serie von Beiträgen, in der - aus der Vogelperspektive - ein Überblick zur derzeitigen Lage der VR China geboten werden soll. Die Serie beginnt mit einer Lagebeurteilung der chinesischen Außenpolitik.
Parallel zur fortschreitenden Entwicklung der Kommunikations-, Informations- und Transporttechnologien relativieren sich räumliche und zeitliche Aspekte der Distanzüberwindung von Menschen, Informationen sowie Waren und Kapital jeglicher Art (Dicken 2015, 83ff.). Einhergehend mit diesen Prozessen des 'Time-Space Shrinking', haben sich die Austauschprozesse zwischen Staaten, Unternehmen, Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen beschleunigt und intensiviert (Coe et al. 2013, 266ff.; Dicken 2015; 83ff.; Giese et al. 2011, 77ff.). Infolgedessen haben sich transnationale wirtschaftliche, politische und soziale Netzwerke entwickelt, deren Akteure über nationale Grenzen hinweg interagieren (Castells 2000a, 7ff.; Nölke 2005, 67). Die Verdichtung und Dynamik der zugrundeliegenden Verflechtungen prägen das politische und ökonomische Verständnis der Globalisierung (Held et al. 1999, 27 f.; Keohane 2001, 1). Auf zwischenstaatlicher Ebene sind vielfältige Stabilisierungen dieser Verflechtungen beobachtbar, die sich in Form eines reziproken internationalen Austauschsystems offenbaren und im Allgemeinen als Interdependenzen bezeichnet werden. Dieser Begriff wird in verschiedenen Kontexten genannt und schlagwortartig genutzt. Jedoch liegen seiner Benutzung unterschiedliche Verständnisebenen zugrunde. Dementsprechend besteht die erste Zielsetzung dieses Beitrags darin, den Interdependenzbegriff zu schärfen und seine Bedeutung für den geographischen Globalisierungsdiskurs herauszustellen. Darauf aufbauend sollen zweitens Möglichkeiten der empirischen Erfassung zwischenstaatlicher Interdependenzen aufgezeigt und einer kritischen Reflektion unterzogen werden. ; 1-2018
Niemand vermag vorauszusehen, wie sich die US-Außenpolitik unter Präsident Donald Trump im Laufe der Zeit entwickeln wird. Doch eines lässt sich sagen: Zum ersten Mal seit dem Aufstieg der USA zur Supermacht hat mit Trump ein Präsident das Amt angetre-ten, der den hegemonial-internationalistischen Konsens aufkündigt, sei es in seiner konservativen, sei es in seiner liberalen Variante. Bündnisverpflichtungen in Frage zu stellen, wie Trump es im Wahlkampf getan hat, und einem ökonomischen Nutzenkalkül zu unterwerfen, pflanzt ein Element der Unsicherheit in die transatlantischen Beziehungen und nährt die Sorge, ob mit der Führungsmacht USA weiterhin zu rechnen ist. (SWP-Aktuell)
Durch die Auflösung der Sowjetunion und die damit möglich gewordene Selbständigkeit der zentralasiatischen Republiken haben sich die Wasserprobleme verschärft. Die neuen nationalen Entwicklungsstrategien der Staaten führten zu widerstreitenden Nutzungsansprüchen an die Ressource Wasser, die sich in zahlreichen bilateralen Konfliktkonstellationen manifestiert. Wasser ist seit jeher in Trockengebieten ein strategischer Rohstoff wie in anderen Regionen das Erdöl und damit konfliktträchtig. Je knapper dieses Gut ist, desto größer ist die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen. Es sei darauf hingewiesen, dass Wasserkriege in der Geschichte Mittelasiens keine Seltenheit sind. So sei zum Beispiel an die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Khan von Chiva und den benachbarten Jomutenstämmen um die Nutzung des Amudarja-Wassers 1850 - 1869 erinnert (Moskovskie Novostii No. 18, 1994; S. 8) oder an die wiederkehrenden Auseinandersetzungen um die Nutzung des Serafschan-Wassers zwischen Buchara und Samarkand. Häufig wurden auftretende Konflikte dadurch gelöst, dass man Städte und Oasen durch den Bau eines Staudamms von der Wasserversorgung abschnitt. Dieser Methode bediente sich aus der russische General Kaufmann im Jahre 1868, als er versuchte, Samarkand einzunehmen (vgl. Knobloch 1972, S. 146; Machatschek 1921, S. 278). Die weiterhin zunehmende Verknappung der Wasserressourcen in den Trockengebieten Zentralasien, von der vor allem Turkmenistan, Usbekistan und Xinjiang/VR China betroffen sind, erhöhen die Konfliktträchtigkeit zwischen den Oberanlieger- und Unteranliegerstaaten. Eine Bedrohung durch "Wasser-Kriege" , wie sie vor allem zu Beginn der 90er Jahre prognostiziert wurde, ist jedoch unserer Einschätzung nach derzeit nicht gegeben; gewaltsam ausgetragene Konflikte auf lokaler Ebene sind dagegen nicht auszuschließen und kommen auch vereinzelt vor. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass Wasser nicht nur Ursache für Konflikte ist, sondern auch Anlass zur Kooperation sein kann. Im Widerspruch zu weit verbreiteten Annahmen haben zahlreiche Studien in den vergangenen Jahren aufgezeigt, dass geteilte Wasserressourcen im Allgemeinen eher zu einer Kooperation als zu Konflikten führen. Damit jedoch die Wasserverteilung den beteiligten Staaten nicht als "Null-Summen-Spiel" erscheint sondern als "win-win-Situation", müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine effektive Kooperation setzt den politischen Willen der Eliten und die Überwindung von gegenseitigem Misstrauen, das die momentanen Beziehungen der zentralasiatischen Staaten untereinander prägt, voraus. Nur so ist eine Akzeptanz für ein regionales integriertes Wassermanagement auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu erreichen. ; The water resources in Central Asia are distributed highly unequal between the republics: in Kyrgyzstan and Tajikistan most of the resources are formed, while they are used mainly in Kazakhstan, Turkmenistan and Uzbekistan for irrigation agriculture. After the break-up of the Soviet Union several disagreements about water usage due to different usage priorities developed. As the energysystem of the Soviet Union disappeared, the upper riparian states began to use more water from the reservoirs for hydro energy production in winter instead storing it for irrigation purposes at the lower reaches in summer. Further there are a couple of new irrigation projects that are leading to greater water withdrawal of one state on the costs of the other riparian owners and the dying Aral Sea. The most important conficts are between Kyrgyzstan and Uzbekistan as well as Kazakhstan at the Syrdarja concerning the use of the Toktogul reservoir; between Turkmenistan and Uzbekistan about the amount of water withdrawal in the Karakum and Tujamujun canals as well as the new constructed Golden Century lake; and betweeen Tajikistan and Uzbekistan as well as Turkmenistan at the Amudarja because of the plans for building the Rogun dam. Although regional institutions have been set up to regulate the water courses, they don't work effectively due to mutual distrust of the republics and the threat of conficts persists.
Durch die Auflösung der Sowjetunion und die damit möglich gewordene Selbständigkeit der zentralasiatischen Republiken haben sich die Wasserprobleme verschärft. Die neuen nationalen Entwicklungsstrategien der Staaten führten zu widerstreitenden Nutzungsansprüchen an die Ressource Wasser, die sich in zahlreichen bilateralen Konfliktkonstellationen manifestiert. Wasser ist seit jeher in Trockengebieten ein strategischer Rohstoff wie in anderen Regionen das Erdöl und damit konfliktträchtig. Je knapper dieses Gut ist, desto größer ist die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen. Es sei darauf hingewiesen, dass Wasserkriege in der Geschichte Mittelasiens keine Seltenheit sind. So sei zum Beispiel an die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Khan von Chiva und den benachbarten Jomutenstämmen um die Nutzung des Amudarja-Wassers 1850 - 1869 erinnert (Moskovskie Novostii No. 18, 1994; S. 8) oder an die wiederkehrenden Auseinandersetzungen um die Nutzung des Serafschan-Wassers zwischen Buchara und Samarkand. Häufig wurden auftretende Konflikte dadurch gelöst, dass man Städte und Oasen durch den Bau eines Staudamms von der Wasserversorgung abschnitt. Dieser Methode bediente sich aus der russische General Kaufmann im Jahre 1868, als er versuchte, Samarkand einzunehmen (vgl. Knobloch 1972, S. 146; Machatschek 1921, S. 278). Die weiterhin zunehmende Verknappung der Wasserressourcen in den Trockengebieten Zentralasien, von der vor allem Turkmenistan, Usbekistan und Xinjiang/VR China betroffen sind, erhöhen die Konfliktträchtigkeit zwischen den Oberanlieger- und Unteranliegerstaaten. Eine Bedrohung durch "Wasser-Kriege", wie sie vor allem zu Beginn der 90er Jahre prognostiziert wurde, ist jedoch unserer Einschätzung nach derzeit nicht gegeben; gewaltsam ausgetragene Konflikte auf lokaler Ebene sind dagegen nicht auszuschließen und kommen auch vereinzelt vor. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass Wasser nicht nur Ursache für Konflikte ist, sondern auch Anlass zur Kooperation sein kann. Im Widerspruch zu weit verbreiteten Annahmen haben zahlreiche Studien in den vergangenen Jahren aufgezeigt, dass geteilte Wasserressourcen im Allgemeinen eher zu einer Kooperation als zu Konflikten führen. Damit jedoch die Wasserverteilung den beteiligten Staaten nicht als "Null-Summen-Spiel" erscheint sondern als "win-win-Situation", müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine effektive Kooperation setzt den politischen Willen der Eliten und die Überwindung von gegenseitigem Misstrauen, das die momentanen Beziehungen der zentralasiatischen Staaten untereinander prägt, voraus. Nur so ist eine Akzeptanz für ein regionales integriertes Wassermanagement auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu erreichen. ; The water resources in Central Asia are distributed highly unequal between the republics: in Kyrgyzstan and Tajikistan most of the resources are formed, while they are used mainly in Kazakhstan, Turkmenistan and Uzbekistan for irrigation agriculture. After the break-up of the Soviet Union several disagreements about water usage due to different usage priorities developed. As the energysystem of the Soviet Union disappeared, the upper riparian states began to use more water from the reservoirs for hydro energy production in winter instead storing it for irrigation purposes at the lower reaches in summer. Further there are a couple of new irrigation projects that are leading to greater water withdrawal of one state on the costs of the other riparian owners and the dying Aral Sea. The most important conficts are between Kyrgyzstan and Uzbekistan as well as Kazakhstan at the Syrdarja concerning the use of the Toktogul reservoir; between Turkmenistan and Uzbekistan about the amount of water withdrawal in the Karakum and Tujamujun canals as well as the new constructed Golden Century lake; and betweeen Tajikistan and Uzbekistan as well as Turkmenistan at the Amudarja because of the plans for building the Rogun dam. Although regional institutions have been set up to regulate the water courses, they don't work effectively due to mutual distrust of the republics and the threat of conficts persists.
Chinas Außenpolitik und internationale Beziehungen haben sich seit den 1980er Jahren stark verändert. Eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure nimmt inzwischen Einfluss auf die Gestaltung der chinesischen Außenbeziehungen. Außerdem ist parallel zur erfolgreichen ökonomischen Entwicklung auch Chinas internationale Relevanz in vielen Handlungsfeldern gestiegen, denn viele globale Fragen - Klimawandel, Finanzkrisen oder internationale Konflikte - sind ohne eine Zusammenarbeit mit China nicht mehr zu lösen. Die vorliegende Studie greift einige aktuelle Themenfelder auf und zeigt daran Chinas internationale Beteiligung und Bedeutung, um einen Beitrag dazu zu leisten, Chinas internationales Verhalten besser beurteilen zu können. ; Since the 1980s Chinese foreign policy and international relations have been changed remarkably. Many different actors influence China's foreign relations. What is more, parallel to the economic success story, China's relevance in international relations increased considerably. It seems obvious that in various global challenges like climate change, financial crises or international conflicts, cooperation with China is needed in order to achieve results. The paper takes up several actual issues of international concern and presents China's international involvement and relevance with the view to contribute to an assessment of China's international behaviour.
Inhaltsverzeichnis 0 Einleitung 3 1 Die deutsch-französischen Beziehungen von 1945 bis 1990 9 1.1 Französische Deutschlandpolitik und deutsche Europapolitik nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 10 1.2 Grundstrukturen des deutsch- französischen Bilateralismus während des Ost-West-Konfliktes 13 2 Kontinuitäts- und Wandlungsmomente in den deutsch-französischen europa-, sicherheits- und außenpolitischen Beziehungen seit 1990 20 2.1 Kontinuitätsmomente 21 2.1.1 Die deutsch-französische Kooperation im Bereich der EU-Politik 23 2.1.1.1 Der Maastricht-Vertrag und die Gründung der EU 23 2.1.1.2 Deutsch-französische Initiativen im Amsterdamer Vertrag 27 2.1.1.3 Der Blaesheim-Prozess 29 2.1.1.4 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages 31 2.1.2 Das EUROKORPS – Symbol für die deutsch-französische Kooperation im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik 33 2.1.3 Die deutsch-französische Zusammenarbeit in Krisenregionen 36 2.1.3.1 Der Kosovo-Krieg 36 2.1.3.2 Die deutsch-französische Konvergenz im Irak-Krieg 39 2.1.4 Zusammenfassung 42 2.2 Wandlungsmomente 44 2.2.1 Die Wiedervereinigung 45 2.2.1.1 Deutschlands und Frankreichs Verhalten im Wiedervereinigungsprozess 45 2.2.1.2 Die Änderungen der Grundlagen im deutsch-französischen Beziehungen 48 2.2.1.3 Gegenseitige Wahrnehmung im Wiedervereinigungsprozess 50 2.2.2 Die deutsch-französische Kooperation im Bereich der EU-Politik 53 2.2.2.1 Das Schäuble-Lamers-Papier als Auslöser einer Grundsatzdebatte 54 2.2.2.2 Divergierende Haltungen auf der Turiner Regierungskonferenz 57 2.2.2.3 Die deutsch-französische Krise im Zuge der Verhandlungen zum Nizza-Vertrag 2000 60 2.2.2.4 Die europäische Krise als Konsequenz des französischen Vetos zum EU-Verfassungsvertrag 64 2.2.3 Die deutsch-französische Kooperation im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik 66 2.2.3.1 Das neue Projekt der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und die Fortentwicklung der GASP durch die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik 67 2.2.3.2 Die EU-Osterweiterung als deutsch-französische Hürde ...