In: Asien, Afrika, Lateinamerika: wissenschaftliche Zeitschrift = Asia, Africa, Latin America, Heft Sonderh. 4: Die "Reorientalisierung" des Orients?, S. 68-96
Bei der Untersuchung der zunehmenden religiösen Konflikte beleuchtet der Aufsatz die soziale Basis sowohl derjenigen, die religiöse Ausschreitungen durch Islamisierungsmaßnahmen gewollt oder ungewollt fördern, als auch derjenigen, die das Ziel solcher Politik sind und zu Akteuren der Konflikte werden. Es wird darauf hingewiesen, daß der Konflikt zwischen islamischen Traditionen und islamischem Staat in Pakistan zunimmt. (DÜI-Sen)
Teil XII unserer Serie zum "Islamischen Staat". "Die Obama Administration ist fälschlicherweise der Überzeugung, es gibt Radikale mit denen man sprechen kann, wie das Regime in Iran und Radikale, die eine Bedrohung der Welt darstellen, wie der Islamische Staat. Von dieser naiven Unterscheidung profitieren alle sunnitischen Extremisten." Der schiitische libanesische Politiker Ahmad El Assaad, von dem diese Zeilen stammen, ist dieser Tage wahrhaft nicht der einzige im Nahen Osten, der fast schon verzweifelt die USA vor einer weiteren Annäherung an Teheran warnt und mit Entsetzen beobachtet, wie der Iran weitgehend ungebremst im Nahen Osten expandiert.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, das Phänomen des "Islamischen Staats" (IS) zu untersuchen. Dabei stellt sich die Hauptfrage, warum der IS nicht die weltweite Anerkennung aller Muslime genießt, gründete er doch ein Kalifat, von dessen Erschaffung viele (v. a. fundamentalistische Muslime) bisher geträumt hatten. Dazu beleuchtet die Arbeit zunächst die Grundlagen des Islams und erarbeitet Schritt für Schritt die notwendige Terminologie. Die geschichtliche Hinführung erklärt die Entstehung des islamischen Fundamentalismus im 20. Jh. Immer tiefer gerät die muslimische Welt im 19. Jh. zunächst in wirtschaftliche und später in politische Abhängigkeit Europas. Die Lösung wird in der Rückkehr zu den Ursprüngen des Islams gesucht, zunächst durch die Reformer im 19. Jh. und später durch die Fundamentalisten im 20. Jh. Im 20. Jh. erweist sich der islamische Fundamentalismus auf nationaler Ebene als nicht staatstragend, sein Untergang wird Ende des 20. Jh. prognostiziert. Mit den Anschlägen von 9/11 erweckt al-Qaida den islamischen Fundamentalismus auf transnationaler Ebene zu neuem Leben. Im Zuge der völkerrechtlich illegitimen US-geführten Invasion des Iraks wird al-Qaida dort mit einem Ableger aktiv. Dieser Ableger nennt sich später "IS". Der IS zeichnet sich durch seine Brutalität gegenüber den Schiiten aus, die selbst al-Qaida nicht gutheißt. Bereits praktisch besiegt und in den Untergrund verdrängt gelingt es dem IS, von dem politischen Chaos im syrischen Bürgerkrieg und der sunnitenfeindlichen Politik al-Malikis im Irak zu profitieren. Der IS erobert weite Gebiete Syriens und des Iraks und gründet im Juni 2014 ein Kalifat. Diesem stark an den Wahhabismus angelehnten "Zweiten Raschiden-Kalifat" bleibt jedoch die Anerkennung versagt. Moderate Muslime wie auch dschihadistische Salafisten verurteilen das brutale Vorgehen des IS gegen die Zivilbevölkerung. Zudem lehnen Fundamentalisten das Kalifat ab, da es nicht schariakonform gegründet wurde. ; This master's thesis discusses the rise of the so-called "Islamic state" (IS). The ISs caliphate is generally not accepted by the worldwide Muslim community, neither by moderate Muslims, nor by Salafists. Despite this, Islamic fundamentalists have been desiring the foundation of a new caliphate for a long time. Therefore, the main research question of this thesis will explore the reason for the unpopularity of the IS caliphate.In the Introductory section, the basics of Islamic theology are outlined and the terminology used throughout this thesis is defined. The historical overview explains the background for the emergence of radical Islamic fundamentalism in the 20th century. Having dominated Europe for hundreds of years, the Muslim World transitioned in the 19th century from independence to dependence, to the extent that it is was reduced to accept the hegemony of the European colonial powers. Muslim scholars then attempted to rediscover the foundations of Islam for resolving the problem.During the 20th century, Islamic fundamentalism was barely able to gain any political power in Muslim countries and its decline was therefore expected. However, the 9/11 attacks by Al-Qaeda refuted that notion. Islamic fundamentalism rose again with a new trans-national pattern. In the aftermath of the US-led invasion, Iraq became a hotspot of Al-Qaeda activity. Its regional leader, al-Zarqawi, soon attracted attention by his cruel exercise of power predominantly against Shiites. Al-Qaeda in Iraq (from 2014 called "Islamic State") was practically defeated before the Syrian Civil War and the withdrawal of the US troops from Iraq in 2011. Taking advantage of the chaotic political situations both in Iraq and Syria, the IS was able to conquer vast territories in 2014 and founded a caliphate which is neither accepted by moderate Muslims, nor by Salafists as Al-Qaeda. Perhaps for the first time united in their stance, both condemn the massacres of civilians and minorities by the IS. ; Lasse Collmann ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2015 ; (VLID)408904
"Die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts stellt aktuell wohl das größte institutionelle Unternehmen zur Integration des Islams als Religion in Deutschland dar. Wie wird dieser Prozess von der Seite der Ministerien und der Schulen geplant und strukturiert? Wie positionieren sich die Experten islamischer Religionsverbände selbst zu diesem Vorgehen? Die Arbeit von Kinan Darwisch zeigt den aktuellen Stand der Ausbildungssituation in Bezug auf den Islam in Deutschland aus der Perspektive der Länder ebenso wie der Verbände, auf die Qualifizierung der Dozierenden an den Universitäten, wie auf dessen Vermittlung an die künftigen bzw. aktuellen Lehrenden an Schulen, wie in einer dritten Ebene auf die Schüler selbst. […] Damit sei diese Arbeit jedem empfohlen, der sich mit der aktuellen Debatte der Einführung des islamischen Religionsunterrichts als interessierter Begleiter oder gar beruflich befasst." (Professor Dr. Dr. Bertram Schmitz) Biographische Informationen Kinan Darwisch studierte an der Georg-August-Universität Göttingen Pädagogik und Rechtswissenschaften und wurde dort zum Doktor der Sozialwissenschaften promoviert. Reihe Religionen aktuell - Band 11.
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Mit Schwerpunkt auf der malikitischen Schule skizziert die Untersuchung das Sklavenrecht im traditionellen Islam: Die Rechtfertigung der Sklaverei, den Akt der Versklavung und deren Aufhebung durch Freilassung, die rechtliche Stellung des Sklaven sowie die verschiedenen Übergangsformen zwischen Vollsklaventum und Freiheit.
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Ausgehend von einer ausführlichen Darstellung der Geschichte des islamischen Fundamentalismus, vor allem aus angelsächsischer und französischer Forschungsperspektive, wird die ideologische Entwicklung zum Terrorismus nachgezeichnet und in Länderberichten konkretisiert. Der Band setzt sich vor allem durch die zahlreichen Karten und Fotos, sowie durch eine umfangreiche Quellen- und Materialsammlung, in der die islamistischen Denker selbst zu Wort kommen und durch ein sehr übersichtlichen Seiten-Layout von anderen Darstellungen zum Thema ab. Ansonsten: Es fällt zunehmend schwerer, die unglaubliche Fülle von Veröffentlichungen zum Thema qualitativ voneinander abgrenzen, da man sich naturgemäß inzwischen vor allem gegenseitig zitiert. Dieser Band gehört auf alle Fälle in die Riege der anschaffenswerten Bücher. (2)