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Willy Brandt, der Christus des Kalten Krieges
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 3867-3878
"Das suggestive Potential von Performanzen beruht ganz allgemein darauf, den Eindruck beim Publikum zu erwecken, die jeweilige Darbietung, selbst wenn sie im metaphorischen oder auch tatsächlichen Sinne in luftiger Höhe auf dem Drahtseil erfolgt, sei insofern das 'Natürlichste auf der Welt', wenn durch die bruchlose Perfektionierung der expressiven Form deren letztendliche Konstruiertheit in Vergessenheit gerät. Gelungene Performanzen verwandeln so gesehen Helmuth Plessners anthropologisches Grundgesetz 'natürlicher Künstlichkeit' in 'künstliche Natürlichkeit', sie stiften in ihrer emotional vereinnahmenden und rational nur schwer dechiffrierbaren Ästhetik gleichsam selbstevidenten Sinn und beendigen damit Kontingenz. Der Kniefall Willy Brandts im Jahre 1970 vor dem Warschauer Ghetto-Denkmal kann als eine der entscheidenden politischen Performanzen nach 1945 gewertet werden, deren symbolische Legitimität spätestens im Jahre 2000 von der deutschen Presse einstimmig bestätigt wurde, als der polnische Ministerpräsident Jerzy Buzek und Bundeskanzler Gerhard Schröder auf dem Areal des ehemaligen Ghettos, direkt gegenüber des Ghetto-Denkmals, ein 'Willy-Brandt-Denkmal' einweihten, das auf einer Relieftafel den knienden Brandt zeigt. Eine entscheidende Frage lautet daher, wie es zu erklären ist, dass Brandts Geste, die gemessen am diplomatischen Protokoll des ursprünglich vorgesehenen Kranzlegung-Rituals im Grunde einen Störfall darstellte, dennoch nicht als solcher, sondern als geradezu auratisches Ereignis gewertet wurde. Eine andere, ebenso entscheidende Frage lautet wiederum, wie es gelingen kann, die an der Konkretheit von Zeit, Ort und Person haftende Authentizität von Performanzen massenmedial zu transportieren, ohne das Erlebnis des Auratischen zu zerstören. Die Analyse des Kniefalls zeigt, dass die Symbolik der Performanz gerade nicht durch den Umweg über die Medien Schaden erlitt, sondern dass dem Kniefall überhaupt erst durch die narrative Interpretationsschlaufe der Presse sein eigentlicher Symbolwert zuerkannt wurde. Symbolizität und Performanz einerseits und mediale Narrativierung andererseits sind hier als zwei Kommunikationskanäle zu begreifen, deren jeweilig spezifisches Vermögen der Sinnproduktion sich reziprok dynamisierte." (Autorenreferat)
DDR-Fußball und gesamtdeutsche Identität im Kalten Krieg
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 30, Heft 4, S. 191-210
ISSN: 2366-6846
'Der Bereich Sport repräsentiert einen bemerkenswerten Fall in der zeitgenössischen deutschen Geschichte. In allen entscheidenden Sektoren der Wirtschaft und Gesellschaft erwies sich die Bundesrepublik als überlegen, seit 1968 allerdings gelang es der DDR Westdeutschland in den Olympischen Spielen zu schlagen. Nichtsdestotrotz konnte die DDR im Bereich Fußball nicht konkurrieren; der berühmte Sieg im Jahre 1974 gegen das Team der BRD bleib der einzige. Im Bewusstsein der Unterlegenheit vermied die DDR in Zukunft jegliches Match gegen die westdeutsche Nationalmannschaft. Gegenüberstellungen zwischen individuellen Vereinen waren einer strikten Kontrolle unterzogen, um jede Art von menschlicher Annäherung zwischen des Athleten von Ost und West zu unterbinden. Der anhaltende Enthusiasmus der DDR-Fußball-Fans für westdeutsche Teams blieb jedoch ein gesamtdeutsches Bekenntnis in der Zeit der geteilten Nation und konnte auch durch repressive Maßnahmen des Staatssicherheitsdienstes nicht verhindert werden.' (Autorenreferat)
Das europäische System nach dem Ende des Kalten Krieges
In: Berichte / BIOst, Band 1-1997
'Das Thema des vorliegenden Berichts sind die veränderten Strukturen, die das internationale System Europas nach der weltpolitischen Wende der Jahre 1989-91 kennzeichnen. In einem ersten Hauptteil werden Merkmale formuliert, anhand deren sich ein internationales System definieren läßt. Die folgenden Ausführungen charakterisieren auf der damit gewonnenen Basis grundlegende Elemente des europäischen Systems, das sich seit Anfang der neunziger Jahre herausgebildet hat.' (Autorenreferat)
US-Nuklearpolitik nach dem Kalten Krieg
In: HSFK-Report, Band 3/2003
'Gemeinhin wird der 11. September als Stichtag und Begründung für zunehmenden Unilateralismus der USA genannt: ein Staat, der sich gegen weitere terroristische Angriffe schützen muss, kann sich nicht durch 'Zauderer' binden lassen, sondern muss sich seinen 'Handlungsspielraum' bewahren. Abkommen und Verträge zur Abrüstung und Rüstungskontrolle werden als Hindernis wahrgenommen, wenn es darum geht, sich gegen seine Feinde zu wappnen. Die Autoren stellen dagegen eine Abkehr vom Multilateralismus schon viel früher fest. Nach dem Ende des Kalten Kriegs war zu erwarten, dass der Wegfall der großen, totalitären Gefahr, die von der Sowjetunion ausging, die Strategie der Abschreckung überflüssig macht. Zumal in demokratischen Gesellschaften Nuklearwaffen als Mittel der Massenvernichtung auf breite Ablehnung stoßen müssten. Die tatsächliche Entwicklung der Nuklearpolitik wird durch die Amtszeiten der beiden Präsidenten namens Bush und Präsident Clintons nachgezeichnet und es zeigt sich, dass das Arsenal größer, einsatzbereiter und aufwuchsfähiger ist als je zuvor. Hierfür gibt es zwei Ursachen: zum einen verharrt die Politik in den im Ost-West-Konflikt entwickelten Denkkonzepten, zum anderen ist die begrenzte und abnehmende öffentliche Debatte im Untersuchungszeitraum auffallend. Eine kritische Öffentlichkeit ist jedoch unbedingt notwendig, um der Eigendynamik des nuklearen Sektors Schranken zu setzen.' (Autorenreferat)
Mao's China and the Cold War
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 57, Heft 2, S. 63-67
ISSN: 1430-175X
Russia after the Cold War
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 57, Heft 10, S. 61-65
ISSN: 1430-175X
Unfinished History: Christianity and the Cold War in East Asia
In: ContactZone Volume 18
The United States and Latin America after the Cold War
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 51, Heft 2, S. 368-370
ISSN: 0032-3470
Quo vadis, Obama? US-amerikanische Demokratieförderpolitik nach dem Kalten Krieg
In: HSFK-Report, Band 2/2011
"Die Demokratieförderung ist eines der Herzstücke der amerikanischen nationalen Identität. Kein US-Präsident kann es sich leisten, dieses Thema zu ignorieren. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede, wie die amerikanischen Präsidenten in der Vergangenheit mit diesem Thema umgegangen sind. Die Autorin untersucht, wie Präsident Obama mit der Bush Hinterlassenschaft – der internationalen Demokratieförderung – umgeht. Behält er den Kurs mit leichten Veränderungen bei oder schlägt er einen völlig neuen Weg ein?" (Autorenreferat)
Decoupling and the "New Cold War": Cautionary Lessons from the Past
Blog: PRIF BLOG
An emerging "new Cold War" appears to pit democracies, led by the US, against autocracies, led by Russia and China. But the analogy between today's regime competition and that of the "old" Cold War is deceptive. China and Russia today are much more closely intertwined with Western democracies than the Soviet Union ever was. These linkages will complicate the conflict considerably. There is already growing pressure to engage in "decoupling", that is, to break these interdependencies. Research on past instances of decoupling shows that such processes often exacerbate conflict. This research offers four lessons about the general dynamics of decoupling – and little cause for optimism about today's disengagement processes.
Author information
Matthias Dembinski
Dr. Matthias Dembinski ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Programmbereich "Internationale Institutionen" und Projektleiter an der HSFK. Er forscht zu Fragen von Gerechtigkeit in den internationalen Beziehungen, regionalen Sicherheitsorganisationen und humanitären Interventionen. Sein regionaler Schwerpunkt ist Westeuropa. // Dr Matthias Dembinski is Senior Researcher in the research department "International Institutions" and project manager at PRIF. His research interests are questions of justice in international relations, regional security organisations and humanitarian interventions. His regional focus is Western Europe.
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Der Beitrag Decoupling and the "New Cold War": Cautionary Lessons from the Past erschien zuerst auf PRIF BLOG.
'Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben...': Nordirland und sein kalter Frieden
In: HSFK-Report, Band 8/2002
'Bilder von Protestmärschen, Straßenschlachten und brennenden Autos - jüngst wurden diese Eindrücke, die aus vielen Jahren des Konflikts in Nordirland bleiben, wiederbelebt. Abkommen, die auf der politischen Ebene errungen werden, stehen im Kontrast zum gesellschaftlichen Alltag. Dort sind die Feindseligkeiten präsenter denn je: So werden Kinder auf ihrem Schulweg attackiert und hohe, massive Betonmauern zwischen protestantischen und katholischen Stadtvierteln errichtet, die ideologische Trennlinien gleichsam in die Gesellschaft einzementieren und Verhandlungserfolge unterlaufen. Trotz der negativen Botschaften aus Nordirland, gibt es durchaus auch positiv zu bewertende Zeichen. Von der prekären Balance zwischen Licht- und Schattenseiten im nordirischen Friedensprozess und von Widerständen, auf die politische Lösungsansätze in den gesellschaftlichen Spaltungen stoßen, berichtet diese aktuelle Analyse.' (Autorenreferat)
The Cold War. A New History
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 61, Heft 10, S. 115
ISSN: 1430-175X
The OECD and Cold War culture: Thinking historically about PISA.
In: PISA, power, and policy. The emergence of global educational governance., S. 141-161
The Cold War is understood as an encompassing cultural agenda according to which an enduring global peace and welfare under the leadership either of the United States or the Soviet Union was being promised. In the West the notion of "One World" had become popular; it indicated the idea of a safe and united world based on the security and well-being of common people throughout the world, provided by US world leadership. However, when one of the former allies, the Soviet Union, started to express similar ambitions on its own agenda it became an increasingly distracting factor for the global vision of "One World" under the leadership of the United States. As much as the "Weltanschauungen" and the political legitimation rhetoric between the two competitors for world peace differed, many of its means and measures - especially in the field of education - were surprisingly similar. This chapter demonstrates this thesis, taking the example of the genealogy of PISA, understanding it as a tool whose roots have been developed ideologically and methodologically in the course of the Cold War. (DIPF/Orig.).
Canada in the post-cold war world
In: Current history: a journal of contemporary world affairs, Band 90, Heft 560, S. 405-410
ISSN: 0011-3530
World Affairs Online