Autonome Theorien - Theorien der Autonomen?
In: Kritik & Utopie
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In: Kritik & Utopie
Autor und Koautorin waren jahrelang in der autonomen Bewegung aktiv und verfügen über Insider-Informationen. Den Hauptteil des Textes bildet die überarbeitete Diplomarbeit von Th. Schultze; A. Gross steuerte einen inhaltlich unabhängigen Beitrag über die autonome Frauenbewegung und FrauenLesben-Gruppen bei. Der Titel beschreibt ausführlich und nicht ohne Kritik die Geschichte der Autonomen in den 70er und 80er Jahren bis zu ihrer jetzigen Krise, immer vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung in der BRD; er beschreibt und diskutiert Selbstverständnis und Theorieansätze (Staatsbegriff, Gewaltfrage etc.) sowie verschiedene Zeitschriften der autonomen Bewegung (ausführliches Literaturverzeichnis). Kritischer und distanzierter in der Darstellung als Geronimo: "Feuer und Flamme" (ID 48/95), ist der Band breiter zu empfehlen. Er kann eine Literaturlücke schließen. (2) (Ingrid Wrase)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 15, Heft 2, S. 208-229
ISSN: 0340-0425
In dem Beitrag geht es um die Frage: Kann uns Kunst über falsche Bedenken und "theoretische Hemmkanten" hinwegheben und wenigstens im Ansatz jene "autonomen Subjekte" ausbilden, die dem bedrohlichen Gesamtprozeß entgegenwirken könnten? Zunächst wird am Beispiel einer Tagebucheintragung des Schriftstellers R. D. Brinkmann gezeigt, wie sich die Frage nach dem autonomen Subjekt im Reich des Ästhetischen exemplarisch zuspitzt. Anhand einer Reflexion Adornos wird der exemplarische Charakter des Ästhetischen für die sehr grundsätzliche politische Frage verdeutlicht, die dann am Beispiel eines Textes (Subito) von R. Goetz detailliert untersucht wird. Es ist die Frage, wie die zwei Seiten der paradoxen Erfahrung, die Brinkmann in seiner Aufzeichnung festhielt - die Verflochtenheit in einen negativen Gesamtprozeß und die Möglichkeit, aus ihm herauszutreten -, sich zueinander verhalten. Es wird untersucht, wie das Experiment mit dem konsequenten ästhetischen Eigensinn ausgeht, und gezeigt, daß es Goetz nicht gelingt, sich der Negativität des ablaufenden Geschehens, der "automatischen Betriebsamkeit", dem kollektiven Wahnsinn zu entziehen. Goetz verdrängt, daß sein Versuch, lebendiges Subjekt zu werden, sich im Kreislauf jener falschen Gesellschaftlichkeit bewegt, der er sich entziehen will. Die abschließende Bewertung kommt zu dem Ergebnis: Indem Goetz, um vermeintlich allen Sinn und Unsinn zu zerschlagen, in die Beliebigkeit des Sich-Nicht-Festlegens flieht, ermächtigt er eben die gesellschaftliche Realität, sich ungehemmt zu entfalten. (KW)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 44, S. 20-26
ISSN: 2194-3621
"Die 'Autonomen Nationalisten' sind eine ästhetisch-stilistische und strategisch-aktionistische Neuerung im deutschen Neonazismus. Durch die Adaption linker Codes und Inszenierungsformen hat er sein Auftreten modernisiert." (Autorenreferat)
Autonome sind gewaltbereite Linksextremisten, die in einer Mischung aus anarchistischer Herrschaftsablehnung und revolutionärem Utopismus die freiheitliche Ordnung in Deutschland ablehnen. In ihren schriftlichen Äußerungen polemisieren sie gegen den Staat und rufen zu Straftaten auf. Identitätsstiftend sind gewalttätige Aktionen gegen all jene, von denen sie annehmen, dass sie autonomen Zielen entgegenstehen. Die zivilisatorische Errungenschaft friedlichen Zusammenlebens ist für sie kein Maßstab. Sie erheben den Anspruch, gewalttätig nach eigenen Maßstäben vorzugehen. Dominierend ist eine ausgeprägte Feindorientierung, die für Differenzierungen keinen Raum lässt und zugleich die Welt – typisch für alle extremistischen Spielarten – in Gut und Böse einteilt. Redaktionsschluss: 30.11.2018
BASE
In: Gegen Staat und Kapital – für die Revolution!
In: Deutsche Gemeinwirtschaft 16