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Der Bürgerkrieg von 1919-20 wurde von den Weißgardisten entfesselt, die von den ausländischen Interventionstruppen unterstützt wurden. Die Verantwortung für den Bürgerkrieg tragen auch die Bolschewiki und Lenin: sie waren nicht in der Lage, den Krieg vorauszusehen. Zur Entfesselung des Krieges trug entscheidend die links-dogmatische Politik der KPR (B) in der Lösung der Kosakemschaft- und Bauernschaftsfrage bei: künstliche Forcierung des Klassenkampfes auf dem Lande, Gründung der Komitees der Dorfarmut, Ernährungsdiktatur und Ablieferungspflicht. Die bäuerliche Bevölkerung setzte sich gegen die bolschewistische Ernährungspolitik zur Wehr. Der Bürgerkrieg breitete sich im ganzen Land schnell aus und war mit immensen Verlusten verbunden. Die bolschewistische Partei wäre nicht aus dem Bürgerkrieg als Sieger hervorgehen, wenn sie im entscheidenden Moment nicht ihre Strategie gegenüber den Mittelbauern geändert und auf die Forcierung von sozialistischen Maßnahmen auf dem Lande verzichtet hätten. (BIOst-Ldg)

Rußland hat seine Intervention in den tadschikischen Bürgerkrieg ab 1992 stets mit dem Schutz seiner südlichen Grenzen vor der Gefahr des islamischen Fundamentalismus, der notwendigen Unterbindung des Drogenhandels und der Wahrung der Interessen der russischen Minderheit in Tadschikistan begründet. Diese Argumente werden im einzelnen kritisch beleuchtet. Darüber hinaus wird ein Überblick über die russische Militärpräsenz in Tadschikistan gegeben und Rußlands Rolle als Vermittler in dem bewaffneten Konflikt analysiert. Durch die einseitige Unterstützung der durch traditionelle politische Kräfte gebildeten Regierung in Tadschikistan hat sich Rußland in eine schwierige Situation hineinmanövriert, die den Normalisierungsprozeß in der vom Bürgerkrieg betroffenen Region erheblich erschwert. (BIOst-Mrk)

Der Autor geht ausführlich auf den Verlauf des Bürgerkriegs in Georgien und Abchasien ein und beleuchtet die Politik Rußlands in diesem Konflikt. Einen weiteren Darstellungsschwerpunkt bildet der Bürgerkrieg in Tadschikistan, gleichfalls unter Berücksichtigung der dortigen Rolle Rußlands. Zusammenfassend vertritt der Autor die Ansicht, daß der Einfluß Rußlands an seiner Südflanke in erster Linie auf die wirtschaftliche und militärische Schwäche der dortigen Staaten, weniger jedoch auf eine gezielte neoimperiale Strategie Rußlands zurückzuführen ist. Der Verfasser vergleicht die russische Position mit der konkurrierender Staaten und kommt zu dem Schluß, daß Rußland in absehbarer Zukunft die führende Macht in dieser Region bleiben wird. (BIOst-Mrk)

Der Hunger und der Bürgerkrieg zwangen die bolschewistische Partei zur Einführung des Kriegskommunismus. Die Politik des Kriegskommunismus basierte auf konkreten historischen Gesetzmäßigkeiten: der Einfluß der Armee auf die Gesellschaft nahm mit der Ausweitung des Bürgerkrieges stark zu, Produktions- und Distributionsfunktionen wurden vom Staat übernommen. Der historische Prozeß 1918-1921 weist einige kritische Punkte auf. Die wichtigste Entscheidung der Bolschewiki fiel auf Mai 1918, als die Ernährungsdiktatur eingeführt wurde. Um die Jahreswende 1918/19 versuchten die Bolschewiki die Politik der Lebensmittelbeschaffung auf die Prinzipien der Naturalsteuer umzustellen. Den größten Schaden der Landwirtschaft fügten die Beschlüsse des 8. Sowjetkongrgesses im Dezember 1920 zu, wonach die Produktion bäuerlicher Einzelwirtschaften staatlich reguliert werden sollte und die Arbeit der Bauern zur staatlichen Pflicht erklärt wurde. (BIOst-Ldg)

Der Autor, Vorsitzender der Demokratischen Partei Tadschikistans und Mitglied des Rats der Vereinigten Tadschikischen Opposition (OTO), zeichnet die Entwicklung der demokratischen Entwicklung in Tadschikistan seit ihren Anfängen im Jahre 1989 bis zum Beginn des Bürgerkriegs im Jahre 1992 nach. Während die oppositionelle Bewegung zunächst lediglich lokalen Charakter hatte und durch Zersplitterung gekennzeichnet war, gewann sie mit der Herausbildung von nationalen politischen Parteien ab 1991 stärkere Konturen. Die mit Beginn des Bürgerkriegs ins Exil vertriebene oppositionelle demokratische Bewegung gründete die Vereinigte Tadschkische Opposition (OTO) und nahm gemeinsam den Kampf um ihre politischen Rechte auf. (BIOst-Mrk)

Der Bürgerkrieg in El Salvador und die amerikanische Intervention stehen im Mittelpunkt des Artikels. Der Autor charakterisiert die Entwicklung der nationalen Befreiungsbewegung, ihre politischen Ziele und Organisationen im Kampf gegen das Militärregime und amerikanische Intervention. (BIOst-Ldg)

Ab Herbst 1993 gab es verstärkt Anzeichen dafür, daß die am Bürgerkrieg in Tadschikistan beteiligten Parteien begonnen hatten, den Verhandlungsweg zu beschreiten. Der Beitrag enthält einige Dokumente, aus denen die Positionen der einzelnen Verhandlungspartner sowohl in der Vorphase der Verhandlungen als auch während der ersten offiziellen Verhandlungsrunde (5.-19. April 1994 in Moskau) hervorgehen. Die Dokumente werden jeweils kommentiert und in den zeitlichen Zusammenhang des Verhandlungsverlaufs gestellt. (BIOst-Mrk)

In dem Beitrag wird die Entwicklung der tadschikisch-russischen Beziehungen in den neunziger Jahren vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage in Zentralasien analysiert und nach den Gründen für die wachsende politische, wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit dieser beiden Staaten gefragt. Die Rolle Rußlands bei der Regulierung des Bürgerkriegs in Tadschikistan und die bilaterale militärische Kooperation werden gesondert behandelt. (BIOst-Mrk)

Der Autor gibt zunächst einen historischen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Islam in Tadschikistan und beschreibt anschließend die Ende der 80er Jahre einsetzende Renaissance des Islam in diesem Land. Der Rolle des politischen Islam und der Islamischen Partei der Wiedergeburt wird dabei besonderes Augenmerk geschenkt. In diesem Zusammenhang untersucht der Verfasser auch die Gründe für die politische Radikalisierung der islamischen Opposition am Vorabend des Bürgerkriegs und deren weitere Entwicklung während des Krieges und der anschließenden Friedensverhandlungen. (BIOst-Mrk)

Der Autor beleuchtet die ethnopolitischen Dimensionen des Bürgerkriegs in Afghanistan, analysiert die Rolle der Taliban vor diesem Hintergrund und geht auf die Haltung einzelner ausländischer Staaten zu den Taliban und deren Politik ein. Für die zentralasiatischen Republiken bedeuten die Erfolge der Taliban im benachbarten Afghanistan die Gefahr der "Afghanisierung" ihrer innenpolitischen Situation, d.h. des Zerfalls entlang ethnischer Linien. Weitere Bedrohungen für die zentralasiatischen Republiken stellen das mögliche lawinenhafte Anwachsen von Migrationsströmen im Gefolge zunehmender militärischer Konflikte in Afghanistan und die Ausweitung des Drogenhandels dar. (BIOst-Mrk)

Die Autoren beleuchten eingangs die Position Rußlands in der zentralasiatischen Region generell und weisen in diesem Zusammenhang auf die sozial integrierende Rolle der russischsprachigen Bevölkerung in den Staaten dieser Region - insbesondere in Tadschikistan und Kasachstan - hin. Anhand der Ergebnisse einer Expertenbefragung wird die Haltung wichtiger regionaler und nationaler Gruppen der tadschikischen Bevölkerung zu einigen Problemen der russisch-tadschikischen Beziehungen im zentralasiatischen Kontext dargestellt. Dabei wird der Rolle Rußlands und der sogenannten "dritten Kraft" bei den innertadschikischen Friedensverhandlungen zur Beendigung des Bürgerkriegs besonderes Augenmerk geschenkt. (BIOst-Mrk)