Jürgen Bartsch: Selbstbildnis eines Kindermörders
In: rororo Sachbuch 61482
Wer erinnert sich noch an die "Jahrhundertverbrechen" jenes Metzgergesellen, der 1962-1966 in der Gegend um Essen 4 Schuljungen zu Tode quälte? Schon 1972, in seinem (längst vergriffenen) "Selbstporträt des Jürgen Bartsch" (BA 296, 239), hatte der psychoanalytische geschulte US-Journalist Moor versucht, den psychischen Werdegang des Täters anhand seiner Korrespondenz zu rekonstruieren. Aus dem umfangreichen, bis kurz vor Bartschs Tod (Ende April 1976) fortgeführten, inzwischen mit Hilfe eines PC minuziös ausgewerteten Briefwechsel legt Moor erneut eine kommentierte, teils chronologisch, teils thematisch gegliederte Auswahl vor: ein singuläres Dokument, das am extremen Einzelfall die tödlichen Nachwirkungen alptraumhafter Kindheitserlebnisse und die Fragwürdigkeit von Schuld und Sühne vor Augen führt. Neben M. Gardiner (ID 38/79), R. Lempp (BA 3/78, 146) oder A. Miller (BA 3/81, 349) nicht nur für Kriminologen, Psychologen und Sexualwissenschaftler von Interesse. (3)