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Mexiko: das Schlusslicht orientiert sich an der Politik der Besten
In: Das PISA-Echo. Internationale Reaktionen auf die Bildungsstudie., S. 189-208
Nach einer knappen Darstellung der mexikanischen Bildungspolitik in der Zeit vor PISA wird das Abschneiden Mexikos bei PISA sowohl im internationalen Vergleich als auch in seiner internen Entwicklung über die drei Runden hinweg beleuchtet. Daran anschließend werden zunächst die unmittelbaren Reaktionen auf die Veröffentlichung der Studienergebnisse beschrieben, bevor die Veränderungen in der mexikanischen Sekundarbildung nach der Jahrtausendwende auf ihren Bezug zur internationalen Bildungsstudie hin untersucht werden. Im Schlussteil werden die Untersuchungsergebnisse an die drei Erklärungsfaktoren institutionelles Gefüge, nationale Leitideen und nationaler Problemdruck rückgebunden sowie ein Ausblick auf die zukünftige Bedeutung von OECD-Bildungsstudien in Mexiko gegeben. (ICE2).
Was kostet Eltern die Schulbildung ihres Kindes?
In: Eltern zwischen Erwartungen, Kritik und Engagement. Ein Trendbericht zu Schule und Bildungspolitik in Deutschland. Die 3. JAKO-O-Bildungsstudie., S. 185-199
Der Buchbeitrag berichtet die Ergebnisse einer repräsentativen Elternbefragung aus der 3. JAKO-O Bildungsstudie zu den monatlichen finanziellen Aufwendungen, die einer Familie für ein schulpflichtiges Kind für Nachhilfe, Nachmittagsbetreuung in Hort und Schule, Lernmittel und Beförderung zur Schule sowie für Schulveranstaltungen (Klassenfahrten, Schulfahrten, Schulausflüge) entstehen. Präsentiert wird das Ergebnis einer auf der Basis der Einzelangaben vorgenommenen Schätzung des Gesamtaufwands für eine Ein-Kind-Familie. Der Beitrag informiert zudem über das Schulgeld, das Eltern, deren Kind eine Privatschule besucht, monatlich aufwenden. (DIPF/Autor).
Spanien: konkurrierende Leitideen beim Pisa-Absteiger
In: Das PISA-Echo. Internationale Reaktionen auf die Bildungsstudie., S. 145-169
Die Analyse der Reaktionen auf die PISA-Studie in Spanien gliedert sich wie folgt: Zunächst wird die Entwicklung der spanischen Bildungspolitik seit der Demokratisierung dargestellt. Im nächsten Schritt werden die Stärken und Schwächen des spanischen Bildungswesens im Lichte der PISA-Ergebnisse erläutert. Die Analyse der spanischen Reaktionen auf das schlechte Abschneiden in der internationalen Bildungsstudie unterteilt sich in einen Abschnitt über das Medienecho auf PISA und einen Abschnitt über die Bildungsreformen der letzten zehn Jahre. Die empirischen Befunde werden schließlich an die drei Erklärungsfaktoren institutionelles Gefüge, nationaler Problemdruck und nationale Leitideen rückgebunden. (ICE2).
Bildungsbenachteiligung durch Migration? Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem
In: Räumliche Auswirkungen der internationalen Migration, S. 178-199
"Der Beitrag betrachtet die Auswirkungen internationaler Migration auf das schulische Bildungssystem in Deutschland. Ausgehend von den unterschiedlichen Bildungserträgen der Schüler(innen) mit und ohne Migrationshintergrund wird der Frage nachgegangen, wie diese Unterschiede zustande kommen und welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Aus einer Analyse der regelhaften Bildungsberichterstattung, der Schulstatistik sowie empirischer Bildungsstudien werden Handlungsempfehlungen an die Adresse von Bildungsforschung, Bildungsmanagement und an die pädagogische Praxis abgeleitet. Ansatzpunkte sind bei der exakteren Dokumentation von Migrationsbiographie und Sprachfertigkeit zu suchen, gefolgt von gezielter Bildungsberatung und einer durchgehenden Sprachförderung bis zum Abschluss der Sekundarstufe. Besonderes Augenmerk - sowohl in der Forschung als auch in der kommunalen Praxis - ist zudem auf institutionelle Diskriminierung, die ausgrenzenden Folgen von Wohnsegregation und die Integration der Migrant(inn)en in den Arbeitsmarkt zu richten. Denn nicht zuletzt steht Bildungsbenachteiligung in einem engen Zusammenhang mit sozialer Benachteiligung." (Autorenreferat)
Gewinner, Verlierer und Exoten - Pisa in sieben weiteren Staaten
In: Das PISA-Echo. Internationale Reaktionen auf die Bildungsstudie., S. 251-299
Der Beitrag zeichnet den Einfluss der PISA-Studie inner- und außerhalb der OECD-Welt nach. Untersucht werden mit Finnland, Korea und Kanada zunächst die Teilnehmerländer, die bei PISA 2006 am besten abgeschnitten haben. Mit den Reaktionen auf die OECD-Studie in Japan und Österreich wird dann das PISA-Echo in zwei Ländern nachgezeichnet, die angesichts ihres deutlichen Abrutschens im Ranking als Verlierer der Studie dastehen. Schließlich werden mit Katar und Thailand zwei Staaten betrachtet, die zu den Exoten im Teilnehmerkreis der OECD-Bildungsstudie gezählt werden können. Ziel ist es aufzuzeigen, welche spezifische Funktion den Ergebnissen in den unterschiedlichen Ländern zukommt. Es zeigt sich dabei dass die Teilnahme an PISA und der Umgang mit dem eigenen Abschneiden eng an Abstiegsängste, Aufstiegsträume und die Herausforderungen einer globalisierten Welt gekoppelt sind. (ICE2).
Was können wir von anderen Ländern lernen?
In: Einkommensverteilung, technischer Fortschritt und struktureller Wandel: Festschrift für Peter Kalmbach, S. 353-365
Bei internationalen Wirtschaftsvergleichen wird der wirtschaftliche Erfolg einzelner Länder oft eindimensional auf spezifische Institutionen zurückgeführt, während die Wirkung anderer Faktoren vernachlässigt wird. Entsprechend kritisch wird die gängige These überprüft, dass Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung zwischen den USA und Deutschland auf Unterschiede in der Arbeitsmarktflexibilität und insbesondere in der Lohnstreuung zurückzuführen sind. Die Lohnverteilung und Beschäftigung in den USA, in Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden sowie deren Wirkungen werden miteinander verglichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der breiter gestreuten Lohnverteilung in den USA und Großbritannien gegenüber Kontinentaleuropa und vor allem Skandinavien. Daneben zeigt die Bildungsstudie International Adult Literacy Survey der OECD von 1997 sehr unterschiedliche Qualifikationsverteilungen in den untersuchten Ländern. Die Annahme, dass die weite Lohnstreuung in den USA einen Integrationseffekt hat, in dem sie die Produktivitäts- und Qualifikationsunterschiede kompensiert, kann empirisch nicht belegt werden. Umgekehrt zeigt sich, dass in den USA anders als in Europa geringer qualifizierte Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden. (IAB)
Was können wir von anderen Ländern lernen?
Bei internationalen Wirtschaftsvergleichen wird der wirtschaftliche Erfolg einzelner Länder oft eindimensional auf spezifische Institutionen zurückgeführt, während die Wirkung anderer Faktoren vernachlässigt wird. Entsprechend kritisch wird die gängige These überprüft, dass Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung zwischen den USA und Deutschland auf Unterschiede in der Arbeitsmarktflexibilität und insbesondere in der Lohnstreuung zurückzuführen sind. Die Lohnverteilung und Beschäftigung in den USA, in Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden sowie deren Wirkungen werden miteinander verglichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der breiter gestreuten Lohnverteilung in den USA und Großbritannien gegenüber Kontinentaleuropa und vor allem Skandinavien. Daneben zeigt die Bildungsstudie International Adult Literacy Survey der OECD von 1997 sehr unterschiedliche Qualifikationsverteilungen in den untersuchten Ländern. Die Annahme, dass die weite Lohnstreuung in den USA einen Integrationseffekt hat, in dem sie die Produktivitäts- und Qualifikationsunterschiede kompensiert, kann empirisch nicht belegt werden. Umgekehrt zeigt sich, dass in den USA anders als in Europa geringer qualifizierte Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden. (IAB)
Politik, Bildung und Paradigmenwechsel: jüngste Trends in der Kritischen Pädagogik, in den politischen Wissenschaften, der politischen Sozialisation und in der politischen Bildung in den Vereinigten Staaten
In: Bildung, Gesellschaft, soziale Ungleichheit: internationale Beiträge zur Bildungssoziologie und Bildungstheorie, S. 338-384
Der vorliegende Beitrag antwortet auf drei Fragen: Was sind einige der neuesten und wichtigsten Richtungen der kritischen Sozialwissenschaft und der radikalen Pädagogik in ihrer Analyse der Sozialstruktur, von Kultur und von Individual- und Gruppenverhalten? Decken sich in den USA diese Trends mit aktuellen Entwicklungen in den Bereichen von politischer Wissenschaft, politischer Sozialisation und Bildung? Besteht eine Chance, daß kritische Bildungsstudien einen nachhaltigen Einfluß auf die Lehrpläne, auf die Forschung oder auf die Theoriebildung der amerikanischen politischen Wissenschaften, Sozialisation oder Bildung haben werden? "Kritische" Bildungstheorie meint im hier dargestellten Kontext verschiedene Gruppen von radikal-demokratischen, neuen linken, neomarxistischen und rekonzeptualistischen Kritikern. - Der Beitrag ist in drei Teile gegliedert: 1) Das US-amerikanische Bildungsklima; 2) Einige grundlegende und gegensätzliche Sichtweisen innerhalb des amerikanischen Paradigmenstreits; 3) Trends in kritischer Sozialwissenschaft und Bildungstheorie; 4) Ethnographie, kritische Studien und Politik; 5) Trends der kritischen Bildungstheorie, Politikwissenschaft, Sozialisationsforschung und der staatsbürgerlichen Erziehung. (ICD)
Konstruktivistische und transmissive Überzeugungen von Referendar/-innen
In: Lehrer- und Schülerforschung in der politischen Bildung., S. 68-77
[Der Beitrag richtet den Fokus] auf Lehr-/Lernüberzeugungen und beschäftigt sich mit den pädagogisch/didaktischen Vorstellungen von Referendarinnen und Referendaren. Unter berufsbezogenen Überzeugungen von Lehrpersonen ("teacher beliefs") werden dabei in Anlehnung an Reusser "affektiv aufgeladene Bewertungskomponenten" verstanden, die "Vorstellungen über das Wesen und die Natur von Lehr-Lern-Prozessen, Lerninhalten, die Identität und Rolle von Lernenden und Lehrenden sowie den institutionellen und gesellschaftlichen Kontext" enthalten. [...] Die Teilstudie ist quantitativ angelegt, bezieht sich auf das Forschungsprogramm "professionelle Kompetenzen von Politiklehrkräften" PKP-Studie [...] und knüpft damit an die Theorie des kognitiven Konstruktivismus an. Basal für die Studie ist die Kernüberzeugung der Forscherinnen und Forscher, dass gelingende Lehrprozesse Instruktion und Konstruktion verknüpfen müssen und sich damit für die Lernenden aktive und rezeptive Phasen sinnvoll abwechseln können. Eine solche Mischung scheint - wie neuere Bildungsstudien deutlich machen - auch im Hinblick auf messbaren Lernerfolg in schulischen Bildungsprozessen allgemein am vielversprechendsten zu sein. Dass eben dies den Überzeugungen der Referendarinnen und Referendare auch entspricht, kann die Teilstudie denn auch empirisch zeigen. (DIPF/Orig.).
Gesellschaftliche Ungleichheit und Bildung: Die Debatte in den 1960er Jahren und heute.
In: 1968 und die neue Restauration., S. 209-219
Die Bildungsdebatten in den 1960er Jahren und heute weisen, so der Verfasser, auf den ersten Blick zentrale Parallelen auf. So war der Auslöser jeweils ein Schockerlebnis, das das vorherrschende Selbstverständnis, das deutsche Bildungswesen sei eines der besten der Welt, grundlegend erschütterte. Damals waren es der Sputnik-Schock, der das selbstgefällige Gefühl technologischer und wissenschaftlicher Überlegenheit gegenüber dem Ostblock zeitweilig in Angst vor einer Überlegenheit des anderen Lagers umschlagen ließ, und der Mauer-Bau, der den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus der DDR ruckartig stoppte. Aktuell sind es die vor allem für das deutsche Bildungsbürgertum niederschmetternden Resultate der international vergleichenden Bildungsstudien wie PISA und das Fehlen deutscher Universitäten auf den vorderen Plätzen der internationalen Hochschulrankings. Vor fast einem halben Jahrhundert löste das genauso wie heute die Befürchtung aus, Deutschland könnte in Hinblick auf das Bildungsniveau seiner Bevölkerung den Anschluss an die Entwicklung in den übrigen industrialisierten Staaten verlieren und damit letztlich auch seine Konkurrenzfähigkeit. Das in erster Linie erklärt die Heftigkeit der öffentlichen Reaktion. Politisch noch wichtiger aber ist eine zweite Parallele. Der Zusammenhang zwischen den Bildungschancen des einzelnen und seiner sozialen Herkunft stand bzw. steht im Mittelpunkt der Debatte, vor allem der wissenschaftlichen. Die Kritik richtete bzw. richtet sich dabei in erster Linie gegen jene Strukturen des Bildungssystems, die Kindern und Jugendlichen aus der Arbeiterschaft und den sog. "bildungsfernen" Teilen der Mittelschichten den Zugang zu höherer Bildung enorm erschweren oder gar unmöglich machen. Die Unterschiede zwischen den deutschen Universitäten werden, so die These, durch all die unmittelbaren und mittelbaren Folgen der Exzellenzinitiative in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen. Die Abnahme der sozialen Selektivität des Hochschulsystems, die mit der Expansion des Hochschulsektors- und dem Übergang zur Massenuniversität verknüpft war, wird auf diesem Wege (zumindest in Teilen) wieder rückgängig gemacht. Es wird auch in Deutschland Universitäten geben, die sozial wesentlich exklusiver sind als die übrigen Hochschulen. Im Hochschulsektor wird die faktische Umorientierung der Bildungspolitik weg von dem alten Motto Chancengleichheit hin zum neuen Ziel Eliteförderung damit die deutlichsten Konsequenzen zeitigen. (ICF2).