Das in Bamberg angesiedelte Nationale Bildungspanel (NEPS; https://www.neps-data.de/) ist die größte Langzeit-Bildungsstudie in Europa. Seit über zwölf Jahren untersucht es Bildungsverläufe vom Säuglings- bis ins Rentenalter. Stefan Immerfall sprach mit dem Soziologen Hans-Peter Blossfeld, dem Gründer und langjährigen Leiter des NEPS, über Entstehung und Ertrag des sozialwissenschaftlichen Großforschungsprojekt.
In: Eltern zwischen Erwartungen, Kritik und Engagement. Ein Trendbericht zu Schule und Bildungspolitik in Deutschland. Die 3. JAKO-O-Bildungsstudie., S. 185-199
Der Buchbeitrag berichtet die Ergebnisse einer repräsentativen Elternbefragung aus der 3. JAKO-O Bildungsstudie zu den monatlichen finanziellen Aufwendungen, die einer Familie für ein schulpflichtiges Kind für Nachhilfe, Nachmittagsbetreuung in Hort und Schule, Lernmittel und Beförderung zur Schule sowie für Schulveranstaltungen (Klassenfahrten, Schulfahrten, Schulausflüge) entstehen. Präsentiert wird das Ergebnis einer auf der Basis der Einzelangaben vorgenommenen Schätzung des Gesamtaufwands für eine Ein-Kind-Familie. Der Beitrag informiert zudem über das Schulgeld, das Eltern, deren Kind eine Privatschule besucht, monatlich aufwenden. (DIPF/Autor).
Die Analyse der Reaktionen auf die PISA-Studie in Spanien gliedert sich wie folgt: Zunächst wird die Entwicklung der spanischen Bildungspolitik seit der Demokratisierung dargestellt. Im nächsten Schritt werden die Stärken und Schwächen des spanischen Bildungswesens im Lichte der PISA-Ergebnisse erläutert. Die Analyse der spanischen Reaktionen auf das schlechte Abschneiden in der internationalen Bildungsstudie unterteilt sich in einen Abschnitt über das Medienecho auf PISA und einen Abschnitt über die Bildungsreformen der letzten zehn Jahre. Die empirischen Befunde werden schließlich an die drei Erklärungsfaktoren institutionelles Gefüge, nationaler Problemdruck und nationale Leitideen rückgebunden. (ICE2).
Das unterdurchschnittliche Abschneiden vieler deutscher Bundesländer bei den Bildungsstudien der vergangenen Jahre indiziert vielfältige Defizite der gegenwärtigen deutschen Bildungspolitik. Ziel der politischen Bemühungen in der näheren Zukunft muss es sein, diese Defizite zu analysieren, ihre Ursachen zu identifizieren und Wege in Richtung besserer Bildungsergebnisse sowie einer qualifizierteren Erfüllung des schulischen Bildungsauftrages zu weisen. Diese Dissertation widmet sich der Frage, ob zur besseren Erreichung von Bildungszielen neben einer möglichen Veränderung von Lehrinhalten und Methoden und einer Steigerung der finanziellen Aufwendungen auch eine Modifikation der rechtlichen Strukturen des Bildungssystems empfehlenswert oder gar erforderlich ist. Zur Beantwortung werden die Schulsysteme Finnlands, Deutschlands und der Niederlande, die unterschiedliche Rechtskonstruktionen aufweisen, anhand differenzierter Kriterien rechtsvergleichend untersucht.
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Der Beitrag zeichnet den Einfluss der PISA-Studie inner- und außerhalb der OECD-Welt nach. Untersucht werden mit Finnland, Korea und Kanada zunächst die Teilnehmerländer, die bei PISA 2006 am besten abgeschnitten haben. Mit den Reaktionen auf die OECD-Studie in Japan und Österreich wird dann das PISA-Echo in zwei Ländern nachgezeichnet, die angesichts ihres deutlichen Abrutschens im Ranking als Verlierer der Studie dastehen. Schließlich werden mit Katar und Thailand zwei Staaten betrachtet, die zu den Exoten im Teilnehmerkreis der OECD-Bildungsstudie gezählt werden können. Ziel ist es aufzuzeigen, welche spezifische Funktion den Ergebnissen in den unterschiedlichen Ländern zukommt. Es zeigt sich dabei dass die Teilnahme an PISA und der Umgang mit dem eigenen Abschneiden eng an Abstiegsängste, Aufstiegsträume und die Herausforderungen einer globalisierten Welt gekoppelt sind. (ICE2).
"Der Beitrag betrachtet die Auswirkungen internationaler Migration auf das schulische Bildungssystem in Deutschland. Ausgehend von den unterschiedlichen Bildungserträgen der Schüler(innen) mit und ohne Migrationshintergrund wird der Frage nachgegangen, wie diese Unterschiede zustande kommen und welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Aus einer Analyse der regelhaften Bildungsberichterstattung, der Schulstatistik sowie empirischer Bildungsstudien werden Handlungsempfehlungen an die Adresse von Bildungsforschung, Bildungsmanagement und an die pädagogische Praxis abgeleitet. Ansatzpunkte sind bei der exakteren Dokumentation von Migrationsbiographie und Sprachfertigkeit zu suchen, gefolgt von gezielter Bildungsberatung und einer durchgehenden Sprachförderung bis zum Abschluss der Sekundarstufe. Besonderes Augenmerk - sowohl in der Forschung als auch in der kommunalen Praxis - ist zudem auf institutionelle Diskriminierung, die ausgrenzenden Folgen von Wohnsegregation und die Integration der Migrant(inn)en in den Arbeitsmarkt zu richten. Denn nicht zuletzt steht Bildungsbenachteiligung in einem engen Zusammenhang mit sozialer Benachteiligung." (Autorenreferat)
Bei internationalen Wirtschaftsvergleichen wird der wirtschaftliche Erfolg einzelner Länder oft eindimensional auf spezifische Institutionen zurückgeführt, während die Wirkung anderer Faktoren vernachlässigt wird. Entsprechend kritisch wird die gängige These überprüft, dass Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung zwischen den USA und Deutschland auf Unterschiede in der Arbeitsmarktflexibilität und insbesondere in der Lohnstreuung zurückzuführen sind. Die Lohnverteilung und Beschäftigung in den USA, in Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden sowie deren Wirkungen werden miteinander verglichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der breiter gestreuten Lohnverteilung in den USA und Großbritannien gegenüber Kontinentaleuropa und vor allem Skandinavien. Daneben zeigt die Bildungsstudie International Adult Literacy Survey der OECD von 1997 sehr unterschiedliche Qualifikationsverteilungen in den untersuchten Ländern. Die Annahme, dass die weite Lohnstreuung in den USA einen Integrationseffekt hat, in dem sie die Produktivitäts- und Qualifikationsunterschiede kompensiert, kann empirisch nicht belegt werden. Umgekehrt zeigt sich, dass in den USA anders als in Europa geringer qualifizierte Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden. (IAB)
Bei internationalen Wirtschaftsvergleichen wird der wirtschaftliche Erfolg einzelner Länder oft eindimensional auf spezifische Institutionen zurückgeführt, während die Wirkung anderer Faktoren vernachlässigt wird. Entsprechend kritisch wird die gängige These überprüft, dass Unterschiede in der Arbeitsmarktentwicklung zwischen den USA und Deutschland auf Unterschiede in der Arbeitsmarktflexibilität und insbesondere in der Lohnstreuung zurückzuführen sind. Die Lohnverteilung und Beschäftigung in den USA, in Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden sowie deren Wirkungen werden miteinander verglichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der breiter gestreuten Lohnverteilung in den USA und Großbritannien gegenüber Kontinentaleuropa und vor allem Skandinavien. Daneben zeigt die Bildungsstudie International Adult Literacy Survey der OECD von 1997 sehr unterschiedliche Qualifikationsverteilungen in den untersuchten Ländern. Die Annahme, dass die weite Lohnstreuung in den USA einen Integrationseffekt hat, in dem sie die Produktivitäts- und Qualifikationsunterschiede kompensiert, kann empirisch nicht belegt werden. Umgekehrt zeigt sich, dass in den USA anders als in Europa geringer qualifizierte Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden. (IAB)
[Der Beitrag richtet den Fokus] auf Lehr-/Lernüberzeugungen und beschäftigt sich mit den pädagogisch/didaktischen Vorstellungen von Referendarinnen und Referendaren. Unter berufsbezogenen Überzeugungen von Lehrpersonen ("teacher beliefs") werden dabei in Anlehnung an Reusser "affektiv aufgeladene Bewertungskomponenten" verstanden, die "Vorstellungen über das Wesen und die Natur von Lehr-Lern-Prozessen, Lerninhalten, die Identität und Rolle von Lernenden und Lehrenden sowie den institutionellen und gesellschaftlichen Kontext" enthalten. [...] Die Teilstudie ist quantitativ angelegt, bezieht sich auf das Forschungsprogramm "professionelle Kompetenzen von Politiklehrkräften" PKP-Studie [...] und knüpft damit an die Theorie des kognitiven Konstruktivismus an. Basal für die Studie ist die Kernüberzeugung der Forscherinnen und Forscher, dass gelingende Lehrprozesse Instruktion und Konstruktion verknüpfen müssen und sich damit für die Lernenden aktive und rezeptive Phasen sinnvoll abwechseln können. Eine solche Mischung scheint - wie neuere Bildungsstudien deutlich machen - auch im Hinblick auf messbaren Lernerfolg in schulischen Bildungsprozessen allgemein am vielversprechendsten zu sein. Dass eben dies den Überzeugungen der Referendarinnen und Referendare auch entspricht, kann die Teilstudie denn auch empirisch zeigen. (DIPF/Orig.).
Der vorliegende Beitrag antwortet auf drei Fragen: Was sind einige der neuesten und wichtigsten Richtungen der kritischen Sozialwissenschaft und der radikalen Pädagogik in ihrer Analyse der Sozialstruktur, von Kultur und von Individual- und Gruppenverhalten? Decken sich in den USA diese Trends mit aktuellen Entwicklungen in den Bereichen von politischer Wissenschaft, politischer Sozialisation und Bildung? Besteht eine Chance, daß kritische Bildungsstudien einen nachhaltigen Einfluß auf die Lehrpläne, auf die Forschung oder auf die Theoriebildung der amerikanischen politischen Wissenschaften, Sozialisation oder Bildung haben werden? "Kritische" Bildungstheorie meint im hier dargestellten Kontext verschiedene Gruppen von radikal-demokratischen, neuen linken, neomarxistischen und rekonzeptualistischen Kritikern. - Der Beitrag ist in drei Teile gegliedert: 1) Das US-amerikanische Bildungsklima; 2) Einige grundlegende und gegensätzliche Sichtweisen innerhalb des amerikanischen Paradigmenstreits; 3) Trends in kritischer Sozialwissenschaft und Bildungstheorie; 4) Ethnographie, kritische Studien und Politik; 5) Trends der kritischen Bildungstheorie, Politikwissenschaft, Sozialisationsforschung und der staatsbürgerlichen Erziehung. (ICD)
Internationale Organisationen (IO) sind in den letzten Jahrzehnten zu wichtigen Akteuren im Bildungsbereich avanciert. Die Erforschung der Rückwirkungen von internationalen Bildungsaktivitäten befindet sich aber noch in ihren Anfängen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht deshalb eine Wirkungsanalyse zu internationaler Bildungsgovernance am Beispiel des Einflusses der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf die mexikanische Bildungspolitik. Diese Analyse zeigt im Ergebnis, dass sich sowohl die international-vergleichende Bildungsstudie "Programme for International Student Assessment" (PISA) als auch die Review-Aktivitäten der Organisation als attraktive Instrumente erwiesen haben, um nationale Bildungsdebatten zu initiieren und die Legitimation für Bildungsreformen zu fördern. Den größten Einfluss auf die nationale Politikgestaltung in Mexiko konnte die OECD ausüben, als sie die spezifischen Bedürfnisse der nationalen Ebene zum richtigen Zeitpunkt durch die Kombination mehrerer reformförderlicher Instrumente zu bedienen wusste. Die nationalen Akteure waren umgekehrt besonders geneigt, die internationale Ebene stärker in den nationalen Entscheidungsprozess einzubeziehen, wenn sie die Empfehlungen und Studien der OECD als zusätzliche Legimitationsressource für beabsichtige Reformen nutzen konnten.
Ist Deutschland bildungsfeindlich? -- Inhalt -- Einleitung: Der "PISA-Schock" und seine Wirkung in der öffentlichen Diskussion -- 1. Die Entdeckung der Bildungspolitik als Bestandteil der Wohlfahrtspolitik -- 1.1 Die moderne Definition des Wohlfahrtsstaats -- 1.2 Unterschiedliche Typen von Wohlfahrtsstaaten -- 1.3 Deutschland als konservativer Typus des Wohlfahrtsstaates -- 2. Die Kombination von Sozial- und Bildungspolitik -- 2.1 Die Funktionen von Bildung für die Wohlfahrtssicherung -- 2.2 Das Verhältnis von Bildungs- und Sozialausgaben -- 3. Die Bildungsbilanz unterschiedlicher Wohlfahrtspolitiken -- 3.1 Ergebnisse der PISA-Schulleistungsvergleiche -- 3.2 Ergebnisse anderer OECD-Bildungsstudien -- 4. Konsequenzen für die Wohlfahrtspolitik: Sozial- und Bildungspolitik verzahnen -- 5. Konsequenzen für die Bildungspolitik: Die Lernförderung früh beginnen -- 5.1 Unterschiedliche Förderstrukturen je nach Bildungstradition -- 5.2 Die vernachlässigte Vorschulförderung in Deutschland -- 5.3 Der Reformbedarf im Vor- und Grundschulschulbereich -- 6. Konsequenzen für die Bildungsorganisation: Die Selbstständigkeit erhöhen -- 6.1 Finanzielle und personelle Autonomie -- 6.2 Der Nachholbedarf Deutschlands -- 7. Die kooperationsfeindliche Ausrichtung des deutschen Bildungsföderalismus -- 7.1 Die notwendige Vereinheitlichung des weiterführenden Schulssystems -- 7.2 Die Stärkung der Bildungsmacht von Kommunen und Kreisen -- Fazit: Welche Wege führen zur Bildungsrepublik Deutschland? -- Literatur.
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Bildung avanciert im Zeitalter der Wissensgesellschaft zu einer der wichtigsten individuellen und gesellschaftlichen Ressourcen überhaupt. Seit dem Jahr 2000 testet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Rahmen ihrer Bildungsstudie "PISA" (Programme for International Student Assessment) die Kompetenzen junger Heranwachsender und ermittelt darüber die Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen im internationalen Vergleich. Die OECD erlangte durch diese Tätigkeit internationale Aufmerksamkeit und konnte ihre Kompetenzen im Bildungsbereich ausweiten. Die Reaktionen der einzelnen Teilnehmerstaaten auf ihr Abschneiden in dieser Studie fielen jedoch sehr unterschiedlich aus. In dieser Arbeit werden die PISA-Debatten derjenigen Länder, in denen das größte Medienecho zu verzeichnen war, einer vertieften Analyse unterzogen: Deutschland, Spanien, Mexiko und Österreich. Das Forschungsinteresse ist dabei auf die Frage gerichtet, welche Rolle die internationale Ebene bei der Erneuerung nationaler Bildungssysteme spielt. Die Ergebnisse der empirischen Analyse lassen darauf schließen, die OECD über die Verbreitung von Best Practices zu einer Harmonisierung von national diskutierten Reformmaßnahmen beiträgt. Denn trotz unterschiedlicher nationaler Kontexte und Bildungstraditionen lässt sich auf diskursiver Ebene eine Annäherung an das internationale Reformmodell beobachten.
Im Fokus dieses Buches stehen die Grundlagen und Perspektiven der Umsetzung des Menschenrechts auf Bildung für junge Flüchtlinge in Deutschland. Bildung stattet Menschen mit unverzichtbaren Kompetenzen aus und legt die sozialen und kulturellen Fundamente des Zusammenlebens. Nach den OECD-Bildungsstudien der vergangenen Jahre ist Deutschland aber noch weit von dem Ziel entfernt, benachteiligte Schülerinnen und Schüler in Deutschland ausreichend zu fördern und allen Kindern und Jugendlichen gleiche Bildungschancen zu bieten. Dies gilt in besonderem Maße für jugendliche Flüchtlinge, die durch ihre schlechte wirtschaftliche Lage, aufenthaltsrechtliche Beschränkungen und psychosoziale Belastungen besonders unter mangelnden Bildungschancen leiden. Wissenschaftler und Praktiker plädieren in diesem Buch für eine Verbesserung der Situation von Kinderflüchtlingen im Bildungssystem und in anderen Lebensbereichen. Um die unterschiedlichen Implikationen des Rechts auf Bildung junger Flüchtlinge zu verdeutlichen, werden biografische, sozialwissenschaftliche, ethische und rechtliche Facetten beleuchtet und anhand von Praxisbeispielen veranschaulicht. Biographische Informationen Andreas Lob-Hüdepohl ist Professor für Theologische Ethik und Rektor der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB). Stefan Kurzke-Maasmeier ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Institut für christliche Ethik und Politik an der KHSB u Reihe Forum Bildungsethik - Band 7.
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