Politik, Struktur und Probleme des Bildungssystems der Bundesrepublik Deutschland
In: Nürnberger Studientexte zur Wirtschaftspädagogik 1
In: Nürnberger Studientexte zur Wirtschaftspädagogik 1
In: Schriftenreihe 95
In: Osteuropa, Band 47, Heft 2, S. 204
ISSN: 0030-6428
Nicht erst seit infolge der von deutschen Schülern bei internationalen Schulleis-tungsstudien erzielten Resultate der Stellenwert von Bildung und Unterricht für Individuum und Gesellschaft wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein getreten ist, macht sich ein Mangel an empirisch abgesichertem Wissen über die Bildungs- und Wissenschaftssysteme in Deutschland bemerkbar. Dies gilt nicht nur für die Frage der Lerneffekte und -erfolge als Ergebnis schulischen Unterrichts, wie sie bei den Leistungsstudien im Mittelpunkt stand. Dies gilt zugleich mit Blick auf den Aufbau der Schul- und Bildungssysteme, die rechtlichen Grundlagen, die Strukturen und die pädagogischen Konzeptionen, die institutionalisierter Bildung, Erzie-hung, Aus- und Weiterbildung zugrunde liegen. Mit Heft 5 der »Hamburger Beiträge zur Erziehungs- und Sozialwissenschaft« wollen wir zur Schließung einer der bestehenden Lücken beitragen. Im hiermit vorliegenden Teil I des Heftes finden sich Länderberichte zu Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Hessen; die Darstellung der weiteren Länder wird in einem zweiten Teilheft folgen. Mit dem Heft soll zunächst ein in Forschung und akademischer Lehre an vielen Stellen sichtbar gewordenes Informationsbedürfnis befriedigt werden. Darüber hinaus ermöglicht die parallele Lektüre der nach einem einheitlichen Schema aufgebauten Länderberichte zugleich auch eine implizite vergleichende Analyse der Länderbildungssysteme, der rechtlich-administrativen Regelungen und der pädagogischen Konzeptionen von Bildung und Erziehung. - Was legitimiert den Blick auf die Länderebene? Ungeachtet der fortgesetzten Bemühungen seitens der Bundesebene, z.B. über die in Aussicht gestellte finanzielle Unterstützung beim Aufbau einer größeren Zahl von Ganztagsschulen Einfluss auf die Schulpolitik auszuüben, bleibt die Gestaltung von Bildung und Erziehung und der hiermit beauftragten Einrichtungen ein nach der Rechtsordnung des Grundgesetzes nach wie vor ausschließlich oder doch vorrangig den Ländern zur Regelung und Gestaltung zugewiesenes Politikfeld. Überdies zeigt sich, dass die überwiegende Zahl der Steuerungs- und Gestaltungsimpulse von der Länderebene ausgeht. - An den verschiedensten Stellen des Bildungswesens von der Vorschulerziehung bis zur Weiterbildung sind in den Ländern gegenwärtig Veränderungen zu beobachten, seien diese rechtlich-administrativer Natur, wie dies insbesondere für die Hochschulen gilt, oder struktureller und pädagogischer Art wie in der Vorschulerziehung und den Grundschulen. Gerade im letztgenannten Bereich wird derzeit in allen Ländern mit einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen unterschiedlicher Reichweite auf diagnostizierte Probleme reagiert. So soll z.B. mit der zu beobachtenden Öffnung und Flexibilisierung der Eingangsstufe des Schulsystems einer bereits bei der Einschulung erkennbar heterogenen Lernausgangslage der Kinder Rechnung getragen werden. - Schon kurz nach Aufnahme der Arbeiten an diesem Heft zeigte sich die Notwen-digkeit, angesichts der Detailfülle Schwerpunkte in der Darstellung zu setzen. Wir haben uns dafür entschieden, das allgemein- und berufsbildende Schulwesen der Länder in den Mittelpunkt zu stellen – dies nicht zuletzt aus aktuellem Anlass. Die Ergebnisse der neueren Lernleistungsuntersuchungen, allen voran TIMSS und PISA, haben die Aufmerksamkeit auf diesen Bereich und die dort vorfindlichen De-fizite gelenkt, so dass es auch uns angemessen erschien, den Blick vor allem auf das Schulwesen und die aktuell in allen Ländern beobachtbaren – und vielfach bereits vor dem »PISA-Schock« einsetzenden – Schulreformbemühungen zu richten. Davon unabhängig stellt das pflichtgemäß von allen Kindern und Jugendlichen zu durchlaufende Schulwesen das Kernstück des Bildungssystems dar; die umfassende Betrachtung des Schulwesens ist daher bereits aus diesem Grunde geboten. - Je weiter man zu den rechtlichen, administrativen, strukturell-organisatorischen und inhaltlichen Details der Bildungssysteme in den Ländern vordringt, desto deutlicher wird, dass diese faktisch nur (noch) im begrenztem Maße über gemeinsam verantwortete Regelungen verbunden sind; das Hamburger Abkommen der KMK ist zwar nach wie vor in Kraft, jedoch in weiten Teilen obsolet. Der Eindruck, dass die Länder die ihnen überlassenen Freiräume zu einer bewusst individuellen Ges-taltung »ihrer« Bildungssysteme nutzen, täuscht nicht.
BASE
Im Rahmen dieser Studie wurden lange Zeitreihen zu unterschiedlichen Indikatoren des französischen Bildungssystems des 19. und 20. Jahrhunderts erhoben. Die Daten teilen sich in zwei Gruppen auf: ein Teil bezieht sich auf den Besuch der Bildungsinstitutionen, der zweite Teil beinhaltet Daten zu den Bildungsausgaben der verschiedenen staatlichen Ebenen.
Die Daten zur Bildungspartizipation beinhalten 228 Zeitreihen zu folgenden Themen:
- staatliche und private Vorschulen, Grundschulen und Gesamtschulen
- Schüler (nach Geschlecht) in den Vorschulen, Grundschulen und Gesamtschulen
- Primärschulen und höhere Schulen in Frankreich und deren Schüler nach Geschlecht
- Gymnasien, Berufsgymnasien und deren Schüler
- Universitäre Ausbildung und einzelne Fakultäten
- Einschulungen bzw. Anmeldungen in Vorschulen, Primär- und Sekundärschulen, höhere Bildung (1815-1987)
- Bevölkerung Frankreichs nach Altersklassen (1815-1987)und (1776-1987)
Die Daten zu den Bildungsausgaben beinhalten in 136 Zeitreihen die Ausgaben in Millionen neuer laufender Francs für die Zeit von 1816 bis 1993.
Die Daten stammen aus rückblickenden Satellitenkonti der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und sind zum einen nach funktioneller Gliederung, untergliedert nach Bildungsebenen, und zum anderen nach wirtschaftlicher Gliederung, dargestellt nach Ausgabenarten, aufgeführt.
Es werden die Ausgaben auf der Staatlichen Ebene insgesamt, auf der Ebene des Staatshaushalts, der Regionen, der Départements, und der Kommunen und Gemeinden sowie für weitere öffentliche Verwaltungen dargestellt.
GESIS
Die vorliegende Veröffentlichung versucht europäische Bildungssysteme - neben den EG-Staaten werden auch die EFTA-Staaten und osteuropäische Staaten behandelt - in ihrer Struktur knapp, prägnant und vergleichbar darzustellen. Im Rahmen der europapolitischen Entwicklungen ist dies eine dringende Notwendigkeit. Der Autor weist jedoch selber auf die Problematik seiner Arbeit hin: rasche Entwicklungen im Bildungsbereich machen es schwer, den jeweils aktuellen Stand zu erfassen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt Leichner, der selbst in der beruflichen Bildung tätig ist, auf das berufliche Schulwesen in Deutschland. (2) (LK/W: Scharmann)
In: Berufsbildung, Heft 25, S. 9-29
"Indem der Artikel die wichtigsten Entwicklungen der Struktur der (Aus-)bildungsabschlüsse in fünf Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschreibt - Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Vereinigtes Königreich -, zeigt er, dass es kein einheitliches Bildungsentwicklungsmodell gibt, und erläutert, dass sich die Unterschiede aus dem Verhältnis zwischen Bildung und Wirtschaftsentwicklung herleiten. Die Entwicklung der Bildung lässt sich in der Tat an zwei Verhältnissen festmachen: dem zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage und dem zwischen Kompetenzangebot und -bedarf am Arbeitsmarkt. Doch bildet natürlich auch die Vergangenheit einen entscheidenden Faktor: denn da jedes Land aus seinen politischen Traditionen und Arbeitsbeziehungen heraus eine andere Antwort auf Probleme gibt, die sich allen stellen, entwickeln sich die Bildungssysteme nach wie vor in ungleicher Weise weiter." (Autorenreferat)
In: Berufsbildung: Europäische Zeitschrift, Band 25, S. 9-29
ISSN: 0378-5106
"Indem der Artikel die wichtigsten Entwicklungen der Struktur der (Aus-)bildungsabschlüsse in fünf Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschreibt - Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Vereinigtes Königreich -, zeigt er, dass es kein einheitliches Bildungsentwicklungsmodell gibt, und erläutert, dass sich die Unterschiede aus dem Verhältnis zwischen Bildung und Wirtschaftsentwicklung herleiten. Die Entwicklung der Bildung lässt sich in der Tat an zwei Verhältnissen festmachen: dem zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage und dem zwischen Kompetenzangebot und -bedarf am Arbeitsmarkt. Doch bildet natürlich auch die Vergangenheit einen entscheidenden Faktor: denn da jedes Land aus seinen politischen Traditionen und Arbeitsbeziehungen heraus eine andere Antwort auf Probleme gibt, die sich allen stellen, entwickeln sich die Bildungssysterne nach wie vor in ungleicher Weise weiter." (Autorenreferat, IAB-Doku)
World Affairs Online
In: Bildungsgerechtigkeit, S. 65-76
In: Berufsbildung: Europäische Zeitschrift, Heft 25, S. 9-29
ISSN: 0378-5106