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Präludien der Bioethik
In: Critica - Zeitschrift für Philosophie und Kunsttheorie, Heft 3, S. 15-40
Mit der kritischen Wahrheitssuche steht es heute nicht zum Besten und es ist daher nicht
weiter verwunderlich, dass Weltanschauungsanalysen sowie Ideologiekritik derzeit weder in
der Philosophie noch in den Sozialwissenschaften en vogue sind. Die Ethik sowie Bioethik
sind heilige Kühe des wissenschaftlichen Diskurses, unter anderem auch deshalb, weil
Begriffe wie "Menschenwürde", "Moralverantwortung" und ähnliches als philosophische
Kategorien sakrosankt als Entscheidungsgrundlagen in unterschiedlichen Institutionen
herangezogen werden. Damit scheint bezüglich der Wertesysteme alles gesagt und politische
Institutionen berufen sich in der Gestaltung der Tagespolitik genauso darauf, wie juristische
Instanzen, die im Rückgriff auf diese Wertesysteme zur Normierung in Rechtstexten
schreiten. In diesem Metaprozess werden ethische Werte gesellschaftlich normiert und
erhalten metatheoretischen Charakter, obwohl damit spezifische weltanschauliche
Problematiken verbunden sind. In der gängigen Bioethikpraxis bleibt die Frage darüber,
woher normative bioethische Werte kommen und wer als berechtigter Vermittler der
Wahrheit darüber zu gelten habe, wie das ethisch "Gute" und das ethisch "Schlechte"
normativ und faktisch zu unterscheiden seien und was eo ipso überhaupt als bioethisches
Denken zu gelten habe, sehr vage. Der vorgestellte Aufsatz exemplifiziert eine
wissenschaftstheoretische Annäherung zur Entmythologisierung von Bioethik.
Fritz Jahr and the foundations of global bioethics: the future of integrative bioethics
In: Ethik in der Praxis
In: Studien 37
Designing the Virtue's Place within Bioethics Area
In: Cultura: international journal of philosophy of culture and axiology, Band 4, Heft 1, S. 130-135
ISSN: 2065-5002
Bioethik-Kommissionen in Deutschland ; Commissions on bioethics in Germany
Im ersten Abschnitt dieses Artikels wird ein knapper Überblick über das Spektrum der in Deutschland eingerichteten Bioethik-Kommissionen gegeben. Damit die unterschiedlichen institutionellen Anbindungsmöglichkeiten deutlich werden, muß zwischen einer "lokalen", einer "föderalen" und einer "nationalen" Institutionalisierungsebene differenziert werden (I). Im zweiten Schritt sollen einige wichtige Kriterien zur Unterscheidung verschiedener Kommissionstypen kenntlich werden. Hier werden vor allem die drei Aspekte "politische Legitimation", "personelle Zusammensetzung" und "zeitliche Ausrichtung" zentral sein (II). Im Schlußabschnitt werden zunächst die wichtigsten Kritikpunkte rekapituliert, die in der einschlägigen Literatur zum Thema diskutiert werden. Am Ende soll dann kurz zur Andeutung kommen, wie den Bedenken gegen eine wachsende "Kommissionierung" bzw. Institutionalisierung biopolitischer Diskussionsprozesse zu begegnen wäre (III).
BASE
Fifth International Meeting of National Bioethics Advisory Bodies
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 86, Heft 7, S. 424-426
ISSN: 1424-4004
Streitbare Zellen? Die Politik der Bioethik in Israel; The politics of bioethics in Israel
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 33, Heft 1, S. 69-93
ISSN: 1861-8588
Feministische Theorie, Bioethik und Biopolitik: FAB - International Network on Feminist Approaches to Bioethics
In: Die Philosophin: Forum für feministische Theorie und Philosophie, Band 13, Heft 25, S. 140-141
ISSN: 2154-1620
European Bioethics: A New History Guaranteeing a New Future ; Europäische Bioethik: neue Geschichte für neue Zukunft ; Europska bioetika: nova povijest za novu budućnost
Within the last twenty or so years a lot has changed in bioethics that is worthy of a serious re-writing of its history. Namely, up to the end of the 20th century Anglo-American "biomedical ethics" (often borrowing the name "bioethics" coined by V. R. Potter but deliberately ignoring Potter's concept), launched from Georgetown University and narrowed down to four principles, was a globally predominant doctrine, propagated by the Kennedy Institute of Ethics, its students, financial resources, and political power. Up to then, most of Europe had been very slowly accepting the notion of "bioethics", perceiving it correctly as an unnecessary American "import", while attempts to Europeanise the idea by revising the set of principles had not proven to be particularly successful. With the discovery of the work of Fritz Jahr in 1997, however, European bioethics regained its lost genealogy and found the courage to claim respect for values other than the American ones. Within the bioethics defined by the Jahrian "Imperative", a place could have been found not only for the colourful, philosophical, religious and cultural legacy of Europe, but also for the newly evaluated Potter's work. This "fusion", a substantial and methodological deepening and broadening of the discipline, soon revealed its attractiveness to Latin-American and Asian centres and individuals also. Today we can talk with certainty about the end of "bioethics in Europe" and the beginning of "European bioethics" with all the complexity and interdependence of its variations – Mediterranean, German, French, Central and Eastern European, and others. By finding similarities among them, we might eliminate fear from "insurmountable" moral relativism, but also avoid the mistake of understanding global bioethics as a list of national bioethics. For the sake of constructing a more "universal bioethics", this paper finds the ideas of Fritz Jahr, Van Rensselaer Potter, Diego Gracia Guillén, and integrative bioethics as promoted by several Southeast-European authors, as ...
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Embryonen im sozialen Kontext? Die Rolle von geschlechtersensitiven Argumenten und von Frauen als Akteurinnen in der Bioethikdebatte in Deutschland
In: Austrian journal of political science: OZP, Band 32, Heft 2, S. 137-148
ISSN: 2313-5433
'In den Jahren 2000/2001 wurde in Deutschland eine außerordentlich intensive öffentliche Debatte geführt, in deren Zentrum Präimplantationsdiagnostik, embryonale Stammzellforschung und das geltende Embryonenschutzgesetz standen. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit Frauen aktiv an dieser Debatte partizipiert haben und inwieweit die ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen der neuen Biomedizin aus einer geschlechtersensitiven Perspektive problematisiert wurden, d.h. inwieweit ein 'engendering' der Bioethikdebatte stattgefunden hat. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass ein hoher Frauenanteil unter den AkteurInnen sich zwar als förderlich, jedoch nicht als hinreichend für den Prozess des 'engendering' erwiesen hat. Von großer Bedeutung war darüber hinaus das 'framing' der zur Debatte stehenden Probleme: Die Durchsetzung eines technikzentrierten 'frames' ging tendenziell mit einem Prozess des 'dis-engendering' einher.' (Autorenreferat)
Über die Moralisierung der Bioethik-Debatte und ihre gesellschaftlichen Ursachen: das Beispiel des Stammzelldiskurses in Deutschland
In: Grenzüberschreitungen: kulturelle, religiöse und politische Differenzen im Kontext der Stammzellenforschung weltweit, S. 77-99
Die Autorin geht der Frage nach, warum die vielfältigen normativen Themen, die durch die Biomedizin aufgeworfen werden, in der Ethik-Debatte hauptsächlich unter moralischen Gesichtspunkten thematisiert werden. Dabei geht sie davon aus, dass sich die diskursive Dominanz moralischer Argumentationen nicht von selbst erklärt, sondern erst im Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse zu verstehen ist, in denen Biotechnologie entwickelt und angewendet wird. In einem historischen Rückblick wird zunächst gezeigt, dass die Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Arbeitsteilung und die Individualisierung von Verantwortung als Grundzüge der industriellen Moderne verstanden werden müssen, die das Verhältnis von Technologieentwicklung und Moral in besonderer Weise prägen. Darüber hinaus werden die gesellschaftlichen Verhältnisse analysiert, innerhalb derer sich biomedizinische Technologien, wie die Stammzellforschung, heute entwickeln. Hier wird gezeigt, dass die Internationalisierung medizinischer Forschung und die Ökonomisierung des Gesundheitswesen zentrale Rollen spielen, will man die Dominanz moralischer Fragen in der Bioethik-Debatte verstehen. Nach einer Klärung der häufig synonym verwendeten Begriffe Ethik und Moral wird die Stammzell-Debatte in Deutschland thematisiert und gezeigt, wo trotz der Moralisierung der Diskussion moralische Defizite liegen und welche Rolle der "Eigensinn der Moral" zu ihrer Lösung spielen kann. (ICG)
Die "natürliche Ordnung" moderner Staatlichkeit: Bioethik und Demokratie aus der Sicht eines Mitgliedes des Deutschen Nationalen Ethikrates
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2326-2336
"Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Themenfeld Bioethik. Fokussiert wird dabei der Diskurs zur Stammzellenforschung der erst vor kurzem neuen Auftrieb gewonnen hat. Die Positionen in diesem Diskurs laufen quer zu bewährten Explanans der Politikfeld- oder Diskursanalyse. Weder kann man Positionen an wirtschaftlichen Interessen noch gar an (partei-)politischen Überzeugungen fest machen. Die Fragen der Bioethik durchschneiden gewohnte Koalitionen wie dies in ähnlichem Ausmaße nur noch bei Fragen des Schwangerschaftsabbruches der Fall war. Kann von einem sich anbahnenden 'Kulturkampf' gesprochen werden (Hintze 2001) oder geht in den Kampf zu ziehen für eine 'Forschung ohne Fesseln' (Schröder 2005)? Viel interessanter ist es, den Diskurs aus professionssoziologischer Sicht als einen Kampf um gesellschaftliche Deutungsmacht zu verstehen. Aber auch hier handelt es sich nicht um einen Kampf verschiedener Professionen um Definition und Lösung gesellschaftlich wahrgenommener Problemlagen, als vielmehr um einen Kampf des Professionalismus (Freidson) gegen den Pluralismus als politischer Ordnungszusammenhang. Deutlich wird dies an den im Diskurs offenbarten Legitimationsmustern professioneller Argumentation und den darin enthaltenen Vorstellungen vom Diskurs als solchem und von demokratischen Entscheidungsfindungsprozessen. Anhand der Interpretation von narrativen Interviews mit 20 Mitgliedern des Deutschen Nationalen Ethikrates werden diese Legitimationsmuster einer professionalistischen Argumentation dargestellt und einer wissenssoziologischen Analyse unterzogen. Deutlich wird dabei, dass sich der professionalisierte Diskurs nicht nur als eine Methode der Generierung gleichsam unpolitischer, 'natürlicher' Problemgenerierungen darstellt, sondern sich zudem mit demokratischen Entscheidungsfindungsprozessen nur schwer vereinbaren lässt. Der Deutsche Nationale Ethikrat dient dabei als Bühne dieses gesellschaftlich stark politisierten Schauspiels." (Autorenreferat)
Sacrificium Intellectus?: Rationalitätsdefizite in der deutschen Gesetzgebung zur Bioethik. Zugleich ein Nachruf auf das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung. The Eclipse of Reason in German Legislation of Bioethics. And an Epilogue to the Prohibition of Organized Assisted Suicide
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie: ARSP = Archives for philosophy of law and social philosophy = Archives de philosophie du droit et de philosophie sociale = Archivo de filosofía jurídica y social, Band 106, Heft 3, S. 317-352
ISSN: 2363-5614
Rezension: Anne Waldschmidt, Anne Klein & Miguel Tamayo Korte (2009): Das Wissen der Leute. Bioethik, Alltag und Macht im Internet
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 13, Heft 2
ISSN: 1438-5627
"Das Alltagswissen erfährt in der von den Wissenschaften geprägten Wissensgesellschaft zunehmend Beachtung. Nicht zuletzt aus Gründen der Akzeptanz der an Eingriffstiefe für das alltägliche Leben zunehmenden Bedeutung biomedizinischer Fragestellungen werden Formen der Partizipation bei Diskussionen um bioethische Problemstellungen eingesetzt. Ein Instrument, um lebensweltliche Diskurse jenseits wissenschaftlicher ExpertInnenrunden zum Tragen kommen zu lassen, bietet das Internet-Portal www.1000fragen.de zu bioethischen Problemen biomedizinischer Forschung und Anwendung. In ihrer umfangreichen Untersuchung analysieren die VerfasserInnen die alltagsweltlichen Kommunikationen im Internet. Diese Alltagsdiskurse werden als eine Wissensform herausgestellt, die spezifischen Strukturierungsmustern innerhalb eines Macht-Wissens-Feldes folgt. Überprüft wurde weiterhin, inwiefern das Alltagswissen sich von dem Spezialwissen wissenschaftlicher AkteurInnen differenzieren lässt und welches bislang vernachlässigte kreative Potenzial dem 'Wissen der Leute' inhärent erscheint. Als besonders gelungen stellen sich die Analysen der diskursiven Strategien dar, die in der Onlinekommunikation zur Anwendung kommen." (Autorenreferat)