Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Alternativ können Sie versuchen, selbst über Ihren lokalen Bibliothekskatalog auf das gewünschte Dokument zuzugreifen.
Bei Zugriffsproblemen kontaktieren Sie uns gern.
10 Ergebnisse
Sortierung:
In: Blutalkohol 47.2010, Suppl.
In: Blutalkohol 45.2008, Suppl. 1
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/5681
Die Arbeit beschreibt die devianten Erscheinungsformen von Alkohol- und Rauschmittelmissbrauch bei der Wehrmacht, wie sie sich aus Personalvorgängen, insbesondere Entlassungsvorgängen alkoholisch auffälliger Offiziere, und aus Obduktionsberichten rekonstruieren ließen. Diese Erscheinungsformen werden am je individuellen, am Einzelschicksal deviant berauschter Wehrmachtangehöriger dargestellt. Dafür konnten durch die erstmalige Auswertung einer insgesamt 5316 Todesfälle umfassenden Sammlung gerichtlich-medizinischer Obduktionsberichte, die durch Pathologen des Heeres zwischen September 1939 und Sommer 1944 erstellt wurden, 1792 Alkohol- und Rauschmitteltodesfälle ermittelt werden. Damit waren fast genau ein Drittel dieser gerichtlich-medizinischen Obduktionen, die vor allem entweder zur Klärung der Todesursache bei zunächst unklaren Todesfällen oder zur Feststellung eines Fremd- beziehungsweise Selbstverschuldens angeordnet worden waren, Sektionen an Alkohol- und Rauschmitteltoten. Damit war, hochgerechnet auf den Zeitraum, den diese knapp 1800 Obduktionen abdecken, an jedem einzelnen Tag von Herbst 1939 bis Sommer 1944 jeweils ein Alkohol- oder Rauschmitteltoter bei der Wehrmacht zu obduzieren gewesen. – Es wird gezeigt, wie sich deviantes Verhalten in zwei Bereichen darstellte, die prinzipiell zum einen als sanitätsdienstlich notwendig beziehungsweise militärisch gelegentlich erforderlich sowie zum anderen zumindest als tolerierbar galten: dem Gebrauch von Rauschmitteln im weitesten Sinn (dazu zählen auch stark wirkende Medikamente) sowie dem Konsum von Alkohol. Maß man dem Konsum von Alkohol einen motivierenden und belohnenden Aspekt, zudem durch die Förderung der "Kameradschaft" ein integrierendes Moment zu, so stellte die Verabreichung von Schmerz- und Beruhigungsmitteln häufig eine medizinische Notwendigkeit dar, während der leistungssteigernde Effekt von Weckmitteln unter bestimmten Voraussetzungen als militärisch sinnvoll und hilfreich eingesetzt wurde. Salopp formuliert: Dienten Pullen und Pillen der Motivierung, Belohnung, Integration, der gesundheitlichen Wiederherstellung und der Leistungssteigerung, so war der Konsum von Genuss- und selbst von Rauschmitteln sozial erwünscht und militärisch gewollt, ja, er wurde sogar ausdrücklich gefördert und materiell unterstützt. Führten Alkohol und Rauschmittel beziehungsweise stark wirkende Medikamente hingegen zum Gegenteil, zum Nachlassen oder gar Ausbleiben der Leistung, zu gesundheitlichen Verschlechterungen, zu sozial desintegrierendem, etwa "unkameradschaftlichem" Verhalten, kurz, waren das Funktionieren des Einzelnen und die "Manneszucht" bedroht, so wurde dieser Konsum als Abweichung, als Devianz, begriffen und behandelt: sanitätsdienstlich, disziplinar, gerichtlich. Hierfür war von großer Bedeutung, dass die medizinische Radikalisierung in der Umsetzung des Gesetzes zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses ("Erbgesundheitsgesetz") auch in Hinsicht auf Alkohol- und Rauschmittelmissbrauch seit Mitte der dreißiger Jahre gemeinsam mit der raschen Radikalisierung des Militärjustizwesens seit Kriegsbeginn in der Aburteilung devianter Soldaten die beiden systemimmanenten Mittel zur Behandlung dieser Männer boten. Die nationalsozialistische Diktatur hatte somit auch hier die Möglichkeit geschaffen, diejenigen, deren Rauschverhalten gar zu deviant geworden war, eugenisch zu beurteilen (und sie damit letztlich zwangssterilisieren, gar ermorden zu können), während man den noch als leistungsfähig betrachteten deviant Berauschten einräumte, mit Glück und durch Zufall vielleicht an der Front überleben zu können. Zugleich nutzte die Wehrmacht über ihr Straf- und Disziplinarrecht auch die Bekämpfung des Alkohol- und Rauschmittelmissbrauchs als ein Instrument der sozialen Auslese in den eigenen Reihen. ; Thesis describes deviant manifestations of misuse of alcohol and drugs in the German Wehrmacht. One chapter shows dischargement of alcoholic officers. Another one is based on nearly 1.800 autopsy reports of German soldiers who died of alcohol or drugs.
BASE
In: Rothenburger Beiträge zur Polizei- und Sicherheitsforschung Band 108
In: Strafrechtliche Abhandlungen N.F., 127