Die Autorin gibt einen Überblick über die Motive auf den Sondermarken, die der israelische Philateliedienst seit der ersten Serie der "Hebräischen Post" (Doar-Ivri) im Mai 1948 herausgegeben hat. (DÜI-Hns)
Nach Schätzungen sammeln 5 Millionen Menschen in China Briefmarken. Dies ist um so bemerkenswerter, als das Briefmarkensammeln während der Kulturrevolution als "bürgerlicher Unfug" galt. Die ersten in China erhältlichen Briefmarken kamen allerdings von den europäischen Kolonialmächten: 1862 gab es britische und französische, ab 1870 auch russische Briefmarken in China. (DÜI-Xyl)
In: Journal of European integration history: Revue d'histoire de l'intégration européenne = Zeitschrift für Geschichte der europäischen Integration, Band 25, Heft 2, S. 165-188
In view of the fact that national maps were circulated in the 19th and early 20th century to strengthen people's national consciousness, this article inquires whether the six EC founding states have in turn been using maps of Europe or the territory encompassed by the EC members since the 1950s in order to promote a sense of supranational community among the citizenry. Postage stamps, mass-produced by the national postal administrations, serve as the source material for this investigation. The analysis, however, reveals that the four largest countries initially made little use of cartographic representations of Europe. Only in the course of the eastward enlargement of the EU did European maps begin to appear frequently on stamps. One explanation for this surprising finding is the fact that the European unification process aimed at territorial expansion right from the start, but that maps have the contrary effect of implying that borders are fixed. It was therefore only when the European division was overcome that European maps were increasingly used to represent the continent as a closed space.
Abstract Die Herausgabe von Briefmarken ist ein langwieriger und von vielen Interessen geleiteter Prozess. Trotz ihres Quellenwerts für die Alltags- und Mentalitätsgeschichte und als Barometer des Sagbaren, ist die Beschäftigung mit philatelistischen Quellen nach wie vor primär ein Feld der außeruniversitären Forschung. Die Vielschichtigkeit und politische Relevanz der Briefmarkenemission soll in diesem Beitrag anhand des Entstehungsprozesses der Gedenkausgabe zum 20. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 aufgezeigt werden. Die Betrachtung dieser Gedenkausgabe erscheint daher besonders relevant, weil dieser Jahrestag Veränderungen im bundesdeutschen Widerstandsgedenken zeigt, wie auch an den Auseinandersetzungen um die Briefmarken-Gedenkausgabe deutlich wird.
Mit Beispielen aus verschiedenen arabischen Ländern, vor allem Ägypten, Syrien und Irak, wird aufgezeigt, wie zum einen die Wahl bestimmter historischer Motive auf Briefmarken und Geldnoten und zum zweiten die Einführung von staatlichen Feiertagen im Dienste der Festigung des Nationalbewußtseins stehen. (DÜI-Hns)
'Im Rahmen einer postalischen Befragung sollte der Einfluß aktueller und interessanter Einstiegsfragen auf die Teilnahmebereitschaft überprüft werden. Zugleich wurde die Wirkung von incentives auf die Ausschöpfung bei postalischen Befragungen untersucht. Bei einem insgesamt schwachen Rücklauf, von dem nicht auszuschließen ist, daß er durch die Befragungszeit über den Jahreswechsel 1998/99 bewirkt worden ist, zeigt sich, daß sowohl ein incentive in Form von Briefmarken wie auch 'interessante' Einstiegsfragen die Ausschöpfungsquote bei schriftlichen Befragungen steigern können.' (Autorenreferat)
'Postalische Umfragen in den neuen Bundesländern weisen niedrigere Ausschöpfungsquoten auf als postalische Befragungen in den alten Bundesländern. Am Beispiel einer Untersuchung in der Bevölkerung der Stadt Dresden ab 18 Jahren, basierend auf einer Randomstichprobe aus dem Einwohnermelderegister, wird dargelegt, daß dies keineswegs zwangsläufig ist, wenn man den Empfehlungen von Don Dillman folgt und bis zu drei Mahnaktionen durchführt. Man kann dann mindestens 60% der Personen in der bereinigten Bruttostichprobe zur Teilnahme motivieren. Ob man das Anschreiben mit einer Briefmarke versieht, hat - wie experimentelle Prüfungen belegen - keine Auswirkungen auf die Ausschöpfungsquote. Durch die Mahnaktionen werden vor allem die politisch Desinteressierten und Personen mit niedriger Teilnahmemotivation verstärkt in die Erhebung einbezogen.' (Autorenreferat)
Die Sehnsucht nach Frieden und der Haß auf den Krieg hatte im Herbst 1918 alle Gesellschaftsschichten Österreichs erfaßt. Die k.u.k. Armee zerfiel, und mit ihr alle Autorität, auch die der militärisch disziplinierten Männlichkeit. Der Beitrag rekonstruiert, wie sich der Militarismus innerhalb weniger Jahre von diesem "Tiefpunkt" erholen konnte. Ein autoritärer "Ständestaat", bedroht von Außen durch das "erwachende" nationalsozialistische Deutschland und von Innen von der politischen Opposition, rüstete auf. Zunächst in der Erinnerungskultur, in der Rehabilitierung der Erinnerung an die Monarchie. Auf Briefmarken erschienen die Köpfe von Heerführern aus dem Ersten Weltkrieg und das Bundesheer erhielt wieder die österreichische Uniform. "Wehrwesen" wurde als Unterrichtsfach etabliert. Als 1938 Österreich von den Nazis "heim ins Reich" geholt wurde, war der Boden gut vorbereitet. (pre)
Incentives bezeichnen alle Formen der monetären oder nichtmonetären Anreizgabe an potentielle Befragte (Singer, 2002; Singer & Ye, 2013). Als nichtmonetäre Incentives werden Gutscheine, Lose, Spendengutscheine, Briefmarken und Sachgegenstände verwendet. Der Geldwert der Incentives, die in Studien verwendet werden, reicht von Kleinstbeträgen bis zu mehreren 100€ bei medizinischen Studien. Incentives unterscheiden sich darüber hinaus in der Art der Vergabe: Pre-paid incentives werden vorab unabhängig von der Teilnahme an das gesamte Stichprobenbrutto gegeben. Conditional incentives werden nach der Teilnahme an die Befragten gegeben, die am Interview teilgenommen haben. Das Papier gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Theorien und empirischen Befunde zur Wirkung von der Vergabe von Anreizen (Incentives) an Befragte auf Response-Raten, Retention-Raten und die Stichprobenqualität.
"Untersucht wird, welche Strategien bei postalischen Befragungen in der Allgemeinbevölkerung zu hohen Ausschöpfungsquoten führen und wie sich die Befragten unterscheiden, die durch die sukzessiven Mahnaktionen in die Befragung einbezogen werden. Grundlage sind Umfragen in den Städten Chemnitz, Dresden und Leipzig mit einer Bruttostichprobe von rund 2000 Personen pro Stadt und mit bis zu drei Mahnaktionen. Die Ausschöpfungsquoten liegen mit Werten zwischen 68 und 70 Prozent über denen, die normalerweise in Großstädten mit face-to-face und telefonischen Befragungen erreicht werden. Im Gegensatz zu den Annahmen in der Literatur macht es keinen Unterschied für die Ausschöpfungsquote, ob man Briefmarken auf dem Versand- und dem Rücksendeumschlag verwendet, ebenso wenig wirkt sich das Vorhandensein einer Original- vs. einer gescannten Unterschrift auf dem Anschreiben aus und ob in der Spätphase der Mahnungen finanzielle Anreize eingesetzt werden. Durch die Erinnerungsaktionen werden vor allem die schlechter Gebildeten und die politisch Desinteressierten in die Untersuchung einbezogen." (Autorenreferat)
Wandbilder, Plakate, Zeichnungen, Karikaturen, Collagen, Briefmarken, Stempel, Postkarten, Briefumschläge in sehr unterschiedlicher Qualität gedruckt und in verschiedenen Medien veröffentlicht, gehörten nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen am 13. Dezember 1981 zum unabdingbaren Bestandteil des zweiten Publikationsumlaufs. Dieser war in der Volksrepublik Polen Ende 1976 als Artikulationsform eines unabhängigen Kulturbetriebs entstanden, der sich nicht mehr der staatlichen Zensur unterwarf. Schriftsteller, die in den staatseigenen Verlagen nicht publizieren durften, Publizisten, die Schreibverbot hatten, und Wissenschaftler, deren Bücher durch Zensureingriffe verunstaltet wurden, schufen ihre eigenständigen Redaktionskollegien, die Zeitschriften in geringen Auflagen herausgaben. Kleinstverlage mit illegalen Druckereien wurden gegründet, in denen sowohl Bücher aus Exilverlagen nachgedruckt als auch Texte von in Polen lebenden Autoren aufgelegt wurden. Diese Dokumente belegen die spezifische Form einer Zivilcourage, die zeitweilig Massencharakter annahm. Sie fand ihren Ausdruck in der Zustimmung zu Losungen und Bildsymbolen, die auf der denotativen Zeichenebene scheinbar apolitische Aussagen implizierten, während sie auf der konnotativen Ebene ein subversives Spiel mit den staatlichen Machtsymbolen und deren Bildelementen inszenierten. Die im Zusammenspiel von Schrift, Bild, Rhythmik und Klang entstandenen Installationen gehörten zu den effektivsten Formen des polnischen zivilen Widerstandes in den Jahren 1981 bis 1989, wie im vorliegenden Beitrag näher gezeigt wird. (ICI2)