Realism - relativism - constructivism
In: Publications of the Austrian Ludwig Wittgenstein Society
In: New Series; Volume 24
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In: Publications of the Austrian Ludwig Wittgenstein Society
In: New Series; Volume 24
In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 636
In: Beiträge zur Kulturwissenschaft 8
In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 979
Es ist die zentrale Annahme aller konstruktivistischen Ansätze, dass wir im Erkennen Befangene sind, dass der Zugriff auf eine absolute Wahrheit unmöglich ist, unmöglich sein muss. In diesem Buch werden - ausgehend von Vorläufern und zentralen Bezugstheorien der Philosophiegeschichte - die unterschiedlichen Theoriestränge des Konstruktivismus beschrieben, die aus den Naturwissenschaften, den Geistes- und den Sozialwissenschaften stammen. Das Spektrum reicht von den Klassikern der Philosophiegeschichte über die Sprachphilosophie und Wissenssoziologie bis hin zur Theorie der Autopoiesis und der modernen Hirnforschung. In kompakten, gut lesbaren Artikeln, verfasst von führenden Fachleuten aus dem In- und Ausland, werden die Schlüsselwerke des Konstruktivismus und die Möglichkeiten der forschungs- und praxisbezogenen Anwendung in unterschiedlichen Disziplinen und Arbeitsfeldern (u.a. Medien- und Literaturwissenschaft, Pädagogik, Psychologie, Organisationsberatung, Soziale Arbeit) präsentiert. Für die 2. Auflage wurde der Band aktualisiert und um ein Nachwort von Siegfried J. Schmidt ergänzt.
In: Theologische Bibliothek Töpelmann 127
Main description: Spätestens seit dem "linguistic turn" wird in den verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen neu diskutiert, wie sich Erkenntnis und Interpretation von Wirklichkeit vollziehen. In Aufnahme der neueren geschichtstheoretischen Diskussion werden die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen der Konstruktion von Geschichte untersucht, und es wird gezeigt, was dies für die Konstruktion einer spezifisch christlichen Sicht auf die Geschichte bedeutet.
In den Sozial-, Medien- und Kulturwissenschaften hat sich in den letzten Jahrzehnten ein konstruktivistischer Grundkonsens entfaltet. Sozialer Sinn, Wissen, Kommunikation, alle Phänomene, mit denen Geltungsansprüche verbunden werden, werden als soziale oder psychische ,Konstruktionen' auf Abstand gehalten. In Abgrenzung haben sich Arbeitsfelder und Zugangsweisen etabliert, die nicht hinter den Reflexionsstand konstruktivistischer Positionen zurückfallen wollen, sondern alternative Absetzungen von den naiv realistischen Vorlagen, die konstruktivistische Einwände provozierten, im Sinne haben. Die AutorInnen setzen sich mit konstruktivistischen Selbstverständlichkeiten im Geiste der Kritik theoretischer Grundlagenreflexion auseinander. Sie untersuchen kumulierte Inkonsistenzen des Konstruktivismus und skizzieren anhand epistemologischer und gegenstandsbezogener Probleme einen postkonstruktivistischen Zugang zu den problematischen Materien dieser Wissenschaften.
In: Konstruktivismus und systemisches Denken
Inhaltsangabe: Der Radikale Konstruktivismus ist eine Wissenschaft, deren Wurzeln im metadisziplinären Bereich der Kybernetik, der Psychologie und der Neurobiologie liegen. Seine Autoren (H. Maturana, E. v. Glasersfeld, G. Roth) vertreten gegenüber dem Realismus eine subjektivistische Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie, die charakterisiert ist durch die Identifikation des Subjekts mit dem Begriff des Beobachters. Der Beobachter wird definiert als ein menschliches Individuum, das aufgrund der informationellen Geschlossenheit seines Nervensystems keinen kognitiven Zugang zu seiner Umwelt hat und die Wirklichkeit konstruiert. Probleme dieser konstruktivistischen Beobachtertheorie bestehen allerdings angesichts der Konfrontation mit dem Phänomen des Selbstbewusstseins in der Dunkelheit des Begriffs des sich selbst erfahrenden Subjekts und des damit drohenden infiniten Regresses und der Zirkularität, die eine Aporie des Radikalen Konstruktivismus und damit eine Schwäche in der Argumentation gegenüber einem metaphysischen Realismus bedeuten. Der in der vorliegenden Untersuchung angestrebte Versuch der Lösung dieser Aporie stützt sich auf die in der Transzendentalphilosophie Kants entwickelte Unterscheidung zwischen empirischem und transzendentalem Subjekt, den Rückgriff auf die in der transzendentalphilosophischen Tradition stehende historische Immanenzphilosophie und verwandte Konzepte eines Konszientialismus. Im Zuge einer Weiterführung der kantischen Lehre vom zweifachen Subjekt wird Bewusstsein als kontradiktorischer Gegensatz aufgefasst, in der ein transzendentales Subjekt als Nicht-Seiendes einem Objekt als Seiendem gegenübersteht. In der aus diesen Einsichten heraus umgestalteten Subjekttheorie des Radikalen Konstruktivismus, der konszientialistischen Theorie des Beobachters erster und zweiter Ordnung, wird das erkennende Subjekt, der Beobachter zweiter Ordnung in der Terminologie des Radikalen Konstruktivismus, als transzendentales Subjekt definiert, das durch die Bestimmung als unhintergehbares Prinzip den infiniten Regress vermeiden lässt. Die weitere Klärung des Subjektbegriffs des Radikalen Konstruktivismus erfolgt vom Standpunkt der transformierten Beobachtertheorie in der Auseinandersetzung mit dem metaphysischen Realismus und der philosophy of mind durch Diskussion der Subjektivitätsthese. Die Untersuchung führt zu dem Ergebnis, dass dem Subjektbegriff des Radikalen Konstruktivismus innerhalb einer reformulierten Beobachtertheorie ein klarer Standort zugewiesen werden kann, wodurch er seinen kryptischen Charakter verliert. Die damit verbundene Auflösung der Aporie des Radikalen Konstruktivismus eröffnet die Möglichkeit zur Verteidigung einer subjektivistischen Position in Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften.
In: Kommunikationswissenschaft