"Angesichts viel versprechender Nutzungsszenarien und ausgehend von pragmatischen Überlegungen sollten Wikis als Online-Umgebung ein großes Potenzial für die Nutzung in der Hochschullehre und die studentische Kooperation bieten. Die innerhalb der hier diskutierten Wikis beobachtbaren Praktiken vermitteln zunächst ein eher ernüchterndes Bild, wie die Begleitforschung entlang des Einsatzes von EdWiki in einer Reihe von Lehrveranstaltungen in der Kunstpädagogik und den Erziehungswissenschaften zeigt. Eine ergänzende Offline-Evaluation mittels Fragebögen erlaubt jedoch den Blick auch auf solche Prozesse zu richten, die sich nicht unmittelbar online im Wiki abbilden. Damit gelingt es, eine eingehende und differenziertere Einschätzung studentischer Wiki-Nutzung aufzuzeigen." (Autorenreferat)
In vier thematische Schwerpunkte geordnet, bieten die insgesamt 18 Beiträge des Sammelbandes einen guten Einblick in relevante praktische und aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen des wissenschaftlichen Films und Filmens. Die Breite und Vielfalt stilistischer, handwerklicher und ästhetischer Produktionsbedingungen werden, oft beispielhaft, aufgezeigt und aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben und erörtert. Die Trennlinie zwischen wissenschaftlichen Vermittlungsabsichten und Unterhaltungsansprüchen findet sich kritisch reflektiert und vielschichtig diskutiert. Die Schilderungen von Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit dem Fernsehen oder die Ausführungen zu Perspektiven und sich verändernden Standards des kulturwissenschaftlichen Films in einer zunehmend medialisierten Welt werden dabei nicht nur von Filmschaffenden mit Gewinn gelesen werden. Auch die Überlegungen zur Nutzbarmachung von außerhalb des wissenschaftlichen Films entwickelten visuellen Diskursen und Authentizitätsstrategien für den kulturwissenschaftlichen Film wenden sich an ein breites Publikum. Der Sammelband dürfte sowohl für Fernsehredakteure und professionelle Filmemacher als auch für Wissenschaftler und Studierende von hohem Interesse sein.
In 2020, the Independent Learning-Independent Campus (MBKM) policy was socialized and implemented in various universities to achieve the Sustainable Development Goals (SDGs). This study aims to analyze the knowledge of sources of information and the implementation of MBKM and SDGS policies towards the Faculty of Social and Cultural Sciences (FISIB) of Pakuan University. This study uses quantitative methods with descriptive analysis, based on a survey. The instrument used was a questionnaire with a total sample of 1,053 students from FISIB, Pakuan University. The results of this study indicate that education in Indonesia is still oriented towards producing labor so that things that are socialized in the MBKM program so that MBKM accommodates more pragmatic educational perspectives. Students of FISIB Pakuan University have the perception that MBKM activities can improve technical and non-technical abilities that can be used in the workplace. However, this perception makes FISIB students at Pakuan University tend to choose internships/work practices and student exchanges. Meanwhile, other activities, especially philanthropic activities (building villages, humanitarian projects, independent studies, teaching assistance in education units) are less attractive. Thus, the MBKM program must be able to create a generation that has social awareness. Then, the government and universities can contextualize the SDGs in the socialization of MBKM so that students are oriented towards solving social problems, especially to achieve the SDGs.
Der Band versammelt ethnographische Beiträge zur Frage der Homosexualität vor dem Hintergrund einer "heteronormativen" Mehrheitskultur. Vorgeführt werden Aspekte der akademischen und politischen Debatte in den USA, das methodische Problem der Wahrnehmung "fremder" Sexualkulturen vor dem Hintergrund "eigener" kultureller Vorstellungen und zuletzt der Umstand, dass sich auch ein beobachtendes Subjekt "im Feld" als Geschlechtswesen präsentieren und etablieren muss. Die Beträge sind durchaus informativ und instruktiv zu lesen, dem Band mangelt es aber an einer angemessenen und zu diesen Punkten theoretisch hilfreichen Einleitung. Insbesondere bleibt das Grundproblem unterreflektiert, ob nicht der erste und wichtigste Schritt zur Abschaffung der "Heteronormativität" ein wirklich radikales Infragestellen der Dichotomie "Heterosexualität" / "Homosexualität" selbst sein müsste.
Forschungsethik wird in den deutschsprachigen Sozial- und Kulturwissenschaften zunehmend zum Thema. Zum einen reflektieren empirisch Forschende vermehrt ethische Fragen, die sich in ihrer Forschungspraxis stellen. Zum anderen wird auf wissenschaftspolitischer Ebene diskutiert, Ethics Reviews, d.h. Begutachtungen von Forschungsvorhaben durch Ethikkommissionen, nun auch in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung in Deutschland verstärkt einzuführen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Forschende, die in englischsprachigen Journals publizieren oder internationale Fördermittel einwerben möchten, zunehmend aufgefordert sind, eine ethische Unbedenklichkeitsbescheinigung bezüglich ihrer empirischen Forschung vorzulegen. Ethics Reviews sind international insbesondere im angloamerikanischen Sprachraum üblich, werden dort jedoch durch qualitativ Forschende teilweise scharf kritisiert. Im Mittelpunkt der Kritik stehen neben dem hohen bürokratischen Aufwand vor allem die mangelnde Passfähigkeit der Prinzipien und Prüfverfahren für die qualitative Forschung und die negativen Folgen der institutionalisierten Prüfverfahren für die Freiheit, Qualität und methodologische Vielfalt sozial- und kulturwissenschaftlicher Forschung. Wie lassen sich vor diesem Hintergrund die aktuellen Entwicklungen in Deutschland einschätzen? Anlässlich eines interdisziplinären Symposiums zum Thema "Forschungsethik und ethnografische Feldforschung" kommentieren wir die Entwicklungen in Deutschland aus ethnologischer und soziologischer Perspektive. Wir sprechen uns für eine institutionelle Verankerung des Themas aus und unterstützen die Entwicklung von Strukturen der forschungsethischen Begutachtung, sofern diese freiwillig bleiben und die methodische Vielfalt der Sozial- und Kulturwissenschaften sowie die Besonderheiten ethnografischer und explorativer Studien angemessen berücksichtigen. Aus der Perspektive qualitativ Forschender kommt der Förderung methodologischer und forschungsethischer Reflexivität in Forschung und Lehre jedoch grundsätzlich weit höhere Relevanz zu als der Einrichtung von institutionalisierten Begutachtungsverfahren.
Der Beitrag befasst sich mit sozialen und kulturellen Produktionsbedingungen, denen Körper unterliegen, mit Herstellungsprozessen des Körpers, in denen sich gesellschaftliche Macht- und Dominanzverhältnisse manifestieren. Empirische Basis der zugrunde liegenden Untersuchung sind narrativ-biografische Interviews mit Frauen, die als 'körperbehindert' gelten. Über die Erzählungen der Interviewten sollen Ambivalenzen in Identifikationsprozessen sichtbar werden und die Neu-Territorialisierungen und Verschiebungen der Schnittfelder von class, gender, race und body offen gelegt werden. In einer diskursanalytischen Interpretation ausgewählter narrativer Interviewpassagen werden Lesarten des Körpers sowie ein strategischer Einsatz des behinderten Körpers dargestellt, wobei sich die vorliegenden Interpretationen als unabgeschlossene Diskursbeiträge verstehen. Hintergrund dieser Überlegungen bildet eine kritische Betrachtung der Implikationen eines sozialen Modells von Behinderung, wie es sich im Diskurszusammenhang der Disability Studies teilweise wiederfindet.
Forschungsethik wird in den deutschsprachigen Sozial- und Kulturwissenschaften zunehmend zum Thema. Zum einen reflektieren empirisch Forschende vermehrt ethische Fragen, die sich in ihrer Forschungspraxis stellen. Zum anderen wird auf wissenschaftspolitischer Ebene diskutiert, Ethics Reviews, d.h. Begutachtungen von Forschungsvorhaben durch Ethikkommissionen, nun auch in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung in Deutschland verstärkt einzuführen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Forschende, die in englischsprachigen Journals publizieren oder internationale Fördermittel einwerben möchten, zunehmend aufgefordert sind, eine ethische Unbedenklichkeitsbescheinigung bezüglich ihrer empirischen Forschung vorzulegen. Ethics Reviews sind international insbesondere im angloamerikanischen Sprachraum üblich, werden dort jedoch durch qualitativ Forschende teilweise scharf kritisiert. Im Mittelpunkt der Kritik stehen neben dem hohen bürokratischen Aufwand vor allem die mangelnde Passfähigkeit der Prinzipien und Prüfverfahren für die qualitative Forschung und die negativen Folgen der institutionalisierten Prüfverfahren für die Freiheit, Qualität und methodologische Vielfalt sozial- und kulturwissenschaftlicher Forschung. Wie lassen sich vor diesem Hintergrund die aktuellen Entwicklungen in Deutschland einschätzen? Anlässlich eines interdisziplinären Symposiums zum Thema "Forschungsethik und ethnografische Feldforschung" kommentieren wir die Entwicklungen in Deutschland aus ethnologischer und soziologischer Perspektive. Wir sprechen uns für eine institutionelle Verankerung des Themas aus und unterstützen die Entwicklung von Strukturen der forschungsethischen Begutachtung, sofern diese freiwillig bleiben und die methodische Vielfalt der Sozial- und Kulturwissenschaften sowie die Besonderheiten ethnografischer und explorativer Studien angemessen berücksichtigen. Aus der Perspektive qualitativ Forschender kommt der Förderung methodologischer und forschungsethischer Reflexivität in Forschung und Lehre ...
Wir thematisieren und problematisieren Praktiken akademischer Wissensproduktion; unser Fokus ist der Wissenschaftsbetrieb bzw. sind die WissenschaftlerInnen selbst. Auf Basis von Interviews mit KulturwissenschaftlerInnen kommen wir zum Schluss, dass in Tages-, Jahres- und Lebensläufen von WissenschaftlerInnen die sozialen und kulturellen Logiken der Arbeitssphäre jene des sogenannten Privatlebens (der Familie oder Freizeit etc.) dominieren. Zuspitzend wollen wir Wissenschaft als eine "totale Institution" bezeichnen, die für die "InsassInnen" sowie für jene, die - trotz Anstrengungen - nie welche werden oder keine mehr sind, mit sozialen, physischen und psychischen Kosten verbunden sein kann.