Eliten gegen die Demokratie?: Studierende zwischen demokratischem Selbstverständnis und rechtsextremen Ideologien
In: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: Studien zur aktuellen Entwicklung, S. 59-90
Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit dem Verhältnis, das heranwachsende Eliten zur Demokratie haben. Es wird zunächst der Frage nachgegangen, inwieweit bestimmte ideologische Konstellationen notwendig sind, um den Einfluß von rechtsextremistischen Ideologien zu behindern. Erste empirische Eindrücke werden mit einer Studie über die Verbreitung von Rechtsextremismus an hessischen Hochschulen vermittelt. Die Autoren versuchen das Verhältnis zwischen rechtsextremen Akteuren an den Hochschulen und ihre mögliche Resonanz unter den Studierenden zu bestimmen. Sie vertreten die Ansicht, daß das rechtsextremistische Gedankengut nicht schon immer existiert und nur äußerlich verwendet wird, sondern ständig von Akteuren in konkreten sozialen Konflikten erneuert wird, für die es eine identitätsbildende Wirkung hat. Am Beispiel der Hochschulen wird festgestellt, daß die Akteure versuchen, sich in ihren Organisationen zu erhalten und diese durch Rekrutierung und durch Veränderung ihres gesellschaftlichen Umfeldes zu erneuern. (psz)