Während des 20. Jahrhunderts war die deutsche Frage immer aktuell. Vom deutschen Boden gingen zwei Weltkriege aus. Die Katastrophen der Weltkriege demonstrierten deutlich, daß die europäische Staatengemeinschaft mit dem deutschen Reich nicht ohne Gefahr der militärischen Konfrontation leben kann. In der Psychologie der neuen Generation der Deutschen sowohl in West wie in Ost fand in der Nachkriegszeit ein grundlegender Wandel statt, der ein Wiederaufleben der "Reichsidee" ausschließt. Der Wunsch der Deutschen nach Wiedervereinigung muß mit den Sicherheitsinteressen in Europa verbunden werden. Der deutsche Kurs auf die Sicherheit in Europa, Einhaltung der bestehenden Grenzen und friedliche Zusammenarbeit mit allen europäischen Staaten wurde von der Regierung Helmut Kohls ausdrücklich bekräftigt. (BIOst-Ldg)
In: Meždunarodnaja žizn': ežemesjačnyj žurnal ; problemy vnešnej politiki, diplomatii, nacional'noj bezopasnosti = International affairs, Heft 9, S. 90-123
ISSN: 0130-9625
Die Zeitschrift "Mezdunarodnaja zizn'" veröffenetlicht historische Dokumente, die den Lesern einen Einblick in die Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen im Jahre 1939 zugänglich machen. Im Mittelpunkt stehen die Fragen des Abschlusses des sowjetisch-deutschen Nichtangriffsvertrags vom 23. August 1939 und des sowjetisch-deutschen Grenz- und Friedensvertrags vom 28. August 1939. Das besondere Interesse stellen das Geheime Zusatzprotokoll zum Vertrag vom 23. August 1939 sowie andere konfidentielle Protokolle dar. Hingewiesen wird darauf, daß das Original des Geheimen Zusatzprotokolls weder in den sowjetischen noch in den westdeutschen Archiven existiert. Jedoch aufgrund anderer diplomatischer Materialien geht man davon aus, daß die Übereinkunft zwischen den beiden Ländern auf den Verhandlungen in Moskau erzielt wurde. (BIOst-Ldg)
In der UdSSR werden Archivdokumente veröffentlicht, die davor den breiten Kreisen der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren. So ist ein Sammelband mit den Dokumenten über sowjetisch-deutsche Beziehungen in den Jahren 1939-1941 erschienen. In seinem Artikel analysiert der Autor ausführlich den politischen Aspekt der Verhandlungen zwischen Deutschland und der UdSSR bis zur Unterzeichnung des Nichtangriffspaktes. Dargestellt wird die deutsche Strategie der deutschen Diplomatie, die entsprechende Vorausetzungen für die Unterzeichnung dieses Dokumentes vorbereitet hat. Es wird aufgezeigt, wie im diplomatischen Spiel mit direkter Mitbeteiligung von Stalin und Molotov der Wirtschaftsvertrag, der Nichtangriffspakt sowie geheime Zusatzprotokolle unterzeichnet werden konnten. (BIOst-Ldg)
In: Vestnik Volgogradskogo Gosudarstvennogo Universiteta: naučno-teoretičeskij žurnal = Science journal of Volgograd State University. Serija 4, Istorija, regionovedenie, meždunarodnye otnošenija = History. Area studies. International relations, Band 24, Heft 3, S. 148-161
Introduction. The subject of this study is the organization of the repatriation process of former prisoners of war of the Austro-Hungarian and German armies from the regions of Siberia and the Volga region.
Methods and materials. The methodological basis of this work consists of such basic principles of scientific and historical knowledge as objectivity and historicism, systematic and specific presentation of the material, as well as the value approach used in scientific research. The historical sources are theoretical scientific works of European and Russian scientists concerning various aspects of the history of prisoners of war in Russia.
Analysis. The author explores the issues related to the return to the historical homeland mainly of the Czechs and Slovaks, however, due to the peculiarities of the archival documents that have been preserved, there is information about Austrians, Germans, Hungarians and representatives of other nationalities. The author establishes some personal data of citizens of foreign countries who lived in the territory of Tsaritsyn and Tobolsk provinces in the early 1920s, who had the desire to go to their historic homeland. In addition, on the basis of circulars and orders of the relevant authorities (Plenbezh, evacuation services), the author analyzes how the process of sending home Czechs, Slovaks, Hungarians, etc. was organized. In addition, there is information about how the process of registration of foreign subjects of the near and far abroad took place. The author makes an attempt to provide informative data on the life and activities of former citizens of the Austro-Hungarian Empire, their ethnicity, family status, professional employment, circumstances of arrival in Russia, previous residence at home and the actual address of residence in the region.
Results. The process of repatriation of former prisoners of war of the Austro-Hungarian and German empires was delayed until 1924. It should also be noted that a certain percentage of these citizens remained in the new Soviet state. The difficulty in the process of returning to their historic homeland was the general confusion caused by the war and the change of the government, poor registration of prisoners of war, as well as the interest of state bodies in using this category of people as labor force in country's industrial and agricultural enterprises.
Am 18. März schlug die UdSSR England und Frankreich vor, Verhandlungen über die Bildung einer Anti-Hitler-Koalition zu führen und einen Vertrag über die gegenseitige Hilfe im Falle der Agression Deutschlands zu schließen. Die zurückhaltende Reaktion des außenpolitischen Komitees der britischen Regierung, das anschließend sowjetische Vorschläge prüfte, bezog sich formal auf divergierende Auffassungen über die Vertragsformulierung der indirekten Agression. Kritisiert wird im Artikel die ambuvalente außenpolitische Position der britischen Regierung, die bereit war ihre Verhandlungen mit der UdSSR als Druckmittel gegen Deutschland zu benutzen, um eine politische Annäherung von Deutschland und England zu erringen, und im Falle des deutsch-englischen Konfliktes sich die UdSSR als einen Verbündeten zu sichern. (BIOst-Ldg)
In der Vorrede wird die Notwendigkeit einer historischen Darstellung auch aus anderer als aus sowjetischer Sicht begründet und die Herkunft der nachfolgenden Notizen erklärt. Zu den Gesprächen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages 9/39 fanden sich im Nachlaß des damaligen deutschen Botschafters in Moskau Graf v. Schulenburg die Aufzeichnngen seines Beraters Hilger. Inhalt dieser Notizen sind vor allem die Diskussion um die Aufteilung Polens, das Baltikum und der Ausbau der deutsch-sowjetischen Beziehungen insgesamt. Die Phasen des Gesprächsverlaufs in dieser Nacht sind z.T. sehr detailliert festgehalten. Das ursprüngliche Interesse der UdSSR an der Selbständigkeit eines Teils Polens, das deutsche Interesse an Litauen sowie die Frage der Buglinie und des Suwalkizipfels sind wesentliche Themen. Außerdem geht es um das Verhältnis beider Staaten insbesondere zu Großbritannien, eine mögliche militärische Unterstützung der Sowjetunion für Deutschland und bilaterale wirtschaftliche Fragen. (BIOst-Rgl)
Zu Beginn des Aufsatzes werden die katastrophalen Ausmaße des deutschen Überfalls auf die UdSSR 1941 kurz dargestellt. Der Autor untersucht im folgenden die Ursachen und findet sie vor allem in der dogmatischen militärpolitischen Strategie Stalins. Er verfolgt die Entwicklung der sowjetischen Armee und zieht eine Bilanz der "Säuberungsprozesse" der 20er und 30er Jahre, während denen die erfahrene Militärspitze fast vollständig abgesetzt bzw. "liquidiert" wurde. Ihre Nachfolge traten vor allem ideologisch geschulte, jedoch strategisch unvermögende Kader, was u.a. Disziplinlosigkeit und mangelnde Kampfbereitschaft unter den Soldaten zur Folge hatte. Ständiger Wechsel in der Armeeführung, Überschätzung des Nichtangriffspaktes mit Hitler, Verbot von Truppenbewegungen, mangelnde materielle Vorbereitung, fehlende Weitsicht sind Zeichen der absoluten Inkompetenz der politischen Führung Stalins, in der die Hauptursache für die großen Anfangsverluste gesehen wird. (BIOst-Rgl)
Der Autor gibt eine teils biographische Darstellung Vjaceslav Molotovs mit Akzent auf seiner Tätigkeit als Außenminister unter Stalin und vor allem während der deutschen Nazi-Herrschaft. In einer Aneinanderreihung von Fakten und Daten enthält er sich größtenteils einer Wertung. Unterstrichen wird die bedeutende Rolle Molotovs sowohl beim Hitler-Stalin-Pakt 1939 als auch später in den Verhandlungen mit den Alliierten gegen Deutschland. In der Nachkriegszeit fand Stalin verschiedene Rechtfertigungen, um Molotov von seinem Amt als Außenminister 1949 zu entbinden. 1954 wurde er in dieser Funktion von Chruscev wieder eingesetzt und steht bis zu seiner erneuten Suspension 1957 als Symbol für eine "zentralisierte Diplomatie" der UdSSR. Der Autor schließt mit der Rehabilitierung Molotovs durch Cernenko 1984 und einer Kurzcharakteristik.(BIOst-Rgl)