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Der Auswärtige Dienst als Instrument der Diplomatie
In: Grundelemente der Weltpolitik: eine Einführung, S. 141-155
Am Beispiel des Auswärtigen Dienstes der Bundesrepublik Deutschland werden Funktionen, Rolle und Arbeitsweise des diplomatischen Dienstes aufgezeigt. Die wesentlichen Aufgaben des Dienstes sowie die typischen Berufsrollen und ihre Funktionen werden näher beschrieben. Weiterhin werden die organisierten Instrumen te der Diplomatie - das Außenministerium, die ständigen diplomatischen Vertreter im Ausland und persönliche Beauftragte der Exekutivspitze - vorgestellt. Abschließend wird auf die zentralen Aufgaben der Diplomaten im Empfangsstaat eingegangen. (STR)
Zur Rolle der Diplomatie im Dritten Reich
In: Das Diplomatische Korps 1871-1945: Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1982, S. 171-199
Der Beitrag untersucht anhand gedruckter und ungedruckter Quellen das deutsche diplomatische Korps während der Zeit des Nationalsozialismus. 1933 bahnte sich ein qualitativer Wandel in der deutschen Außenpolitik an. Statt Revision war jetzt Expansion das Ziel. Das Auswärtige Amt zeigte - teils aus Opportunismus, teils um Schlimmeres zu verhindern - ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Die meisten Beamten identifizierten sich schnell nach außen hin mit der Politik des Nationalsozialismus, ohne mit seinen Endzielen übereinzustimmen. Fast alle Spitzendiplomaten blieben in ihrem Ämtern. Die außenpolitischen Forderungen der Nationalsozialisten waren jedoch mit Hilfe des konservativen Beamtenapparates des Auswärtigen Amtes allein nicht zu erfüllen. Während deshalb die offizielle Diplomatie aus taktischen Erwägungen bis 1939 den Friedenswillen beteuerte, übernahmen die neu eingerichteten NS-Diensstellen Teile ihrer Aufgaben. Im Verlaufe des Krieges wurden immer stärker Parteifunktionäre eingesetzt. Die Mehrheit der Beamten erlag der Verführung des Nationalsozialismus oder hat moralisch oder intellektuell versagt. Sie tragen damit partielle Verantwortung für die Politik des Dritten Reiches. (AM)
Diplomatie als Form außenpolitischer Entscheidungsverwirklichung
In: Grundelemente der Weltpolitik: eine Einführung, S. 127-140
Der Beginn des nuklearen Zeitalters: Von der Kernspaltung zu den Anfängen der nuklearen Diplomatie. Die Folgen der deutschen, amerikanischen und sowjetischen Atombombenprogramme (1938–1950)
In: Kernwaffen und Rüstungskontrolle, S. 83-114
Die anarchische Gesellschaft
In: Weltpolitik: Strukturen - Akteure - Perspektiven, S. 31-49
Ausgehend davon, daß sich souveräne Staaten in ihren gegenseitigen Beziehungen, in Abwesenheit einr Weltregierung, in einem anarchischen oder regierungslosen Zustand befinden, wird in dem Beitrag gezeigt, daß es in dieser globalen anarchischen Gesellschaft ansatzweise eine internationale Ordnung bzw. ordnende Elemente in den internationalen Beziehungen oder der Weltpolitik gibt. Die Unterschiede zwischen einem internationalen System oder Staatensystem und der internationalen Gesellschaft oder Staatengesellschaft werden aufgezeigt. In einem historischen Rückblick werden Modelle der internationalen Ordnung beschireben. Es wird festgestellt, daß in der internationalen Gesellschaft die Hauptrolle bei der Schaffung, Verwaltung, Interpretion und Durchsetzung der Regeln durch die Mitgliedstaaten der Gesellschaft selbst wahrgenommen wird. Einige spezifische internationale Institutionen, die im Verlauf der gemeinsamen Tätigkeit geschaffen wurden, werden analysiert: (1) das Gleichgewicht der Mächte; (2) das Völkerrecht; (3) die Diplomatie; (4) die Großmächte; (5) der Krieg. (KW)
Die Außenpolitik Frankreichs
In: Weltpolitik: Strukturen - Akteure - Perspektiven, S. 334-345
Ausgehend von der Feststellung, daß in allen wesentlichen Bereichen Frankreichs Außenpolitik auf einem nationalen Konsens beruht, wird in dem Beitrag die Entwicklung der Außenpolitik in Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Die Leistung der IV. Republik für den Beginn einer europäischen Integration auf deutsch-französischer Grundlage wird beschrieben. Die prägende Kraft der Konzeption de Gaulles wird aufgezeigt, indem deutlich gemacht wird, daß er den Spielraum der französischen Diplomatie um wichtige neue Felder erweiterte. Es wird klar, daß die französische Außenpolitik vor allem Sicherheitspolitik ist. Es wird eine Übersicht über die Interessen und Prinzipien gegeben, die Frankreichs auswärtige Politik bestimmen, um dann an den wichtigsten Feldern der diplomatischen Aktion die praktischen Auswirkungen zu verfolgen: (1) am Ost-West-Verhältnis; (2) an der BRD als Partner und Problem; (3) an der Europäischen Gemeinschaft. (KW)
Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik: das deutsche diplomatische Korps in einer Epoche des Umbruchs
In: Das Diplomatische Korps 1871-1945: Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1982, S. 81-100
Der Beitrag behandelt unter Heranziehung gedruckter Quellen das deutsche diplomatische Korps zwischen 1871 und 1920. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Übergangsphase vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. Kernstück des Auswärtigen Amtes bildete die Politische Abteilung. Sie war die Domäne der aristokratisch-konservativen Führungsschicht. In den letzten Vorkriegsjahren verstärkte sich die Feudalisierung des diplomatischen Korps. Die im Zuge der Industrialisierung entstandene Industrie-, Außenhandels- und Bankelite verlangte nach 1900 aber immer hartnäckiger die Anerkennung ihres gesellschaftlichen Status. Sie wollte beim Aufstieg in den ersten Kreis der Diplomatie, der bisher fast ausschließlich dem juristisch gebildeten Adel vorbehalten war, berücksichtigt werden. Im Ersten Weltkrieg verstärkte sich die Kritik am Auswärtigen Amt. Dies führte zu der Schülerschen Reform. Sie vereinigte die diplomatische und die konsularische Laufbahn, gliederte die Zentrale in regionale Abteilungen, gründete eine Außenhandelsstelle und öffnete den Auswärtigen Dienst Bürgerlichen aus Handel, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. (AM)
Glanz und Ohnmacht des deutschen diplomatischen Dienstes 1871-1945
In: Das Diplomatische Korps 1871-1945: Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1982, S. 201-217
Der Schlußbeitrag faßt die einzelnen Aufsätze zur sozialen Zusammensetzung und politischen Rolle der deutschen Diplomatie 1871-1945 unter Heranziehung gedruckter Quellen zusammen. Das deutsche diplomatische Korps war vor allem durch seine Exklusivität gekennzeichnet. Innerhalb des Beamtentums stellte es die führende Gruppierung dar. Der diplomatische Dienst war nach aristokratisch-plutokratischen Kriterien zusammengesetzt. Sein Selbstverständnis war stark konservativ und exklusiv geprägt. Die Schülersche Reform bedeutete eine gewisse Verbürgerlichung, die aber ab 1923 teilweise wieder rückgängig gemacht wurde. Der Konsulardienst war dagegen in seiner Zusammensetzung fast ausschließlich bürgerlich. Der Anteil der Katholiken war gering, der der Juden völlig unbedeutend. Preußen wurden nicht bevorzugt. Ein Vergleich mit anderen europäischen Ländern kommt bis auf Frankreich zu ähnlichen Ergebnissen. Das diplomatische Korps war nicht in der Lage, den außenpolitischen Kurs Deutschlands in wesentlichem Maße zu bestimmen. Der für den diplomatischen Dienst konstitutive Gehorsam bis zur Servilität, seine Intrigenwirtschaft und das Weltmachtstreben begünstigen seine Willfährigkeit während des Hitler-Regimes und verweist auf Kontinuitäten von Bismarck zu Hitler. (AM)
Rüstungskontrolle oder über den politischen Umgang mit der Notwendigkeit nuklearer Abschreckung
In: Weltpolitik: Strukturen - Akteure - Perspektiven, S. 153-168
In dem Beitrag wird die Wiederaufnahme von Rüstungskontrollverhandlungen in der Ost-West-Diplomatie anhand von zwei Fragen diskutiert: (1) Lassen Verhandlungen über Rüstungskontrolle angesichts der schwindenden praktischen Möglichkeiten für sinnvolle Vereinbarungen mit der Sowjetunion und nach den innenpolitischen Erfahrungen mit dem sogenannten Doppelbeschluß noch ein Management öffentlicher Erwartungen zu? (2) Welche politischen Bedürfnisse machen Verhandlungen über Rüstungskontrolle zu einem offenbar unverzichtbaren Instrument der Politik, obwohl dies beim gegebenen Stand der Dinge eher als intellektuelles 'scandalon' erscheint. Die Umstände der Wiederaufnahme der Verhandlungen werden charakterisiert. Ausgehend davon, daß eine bloße Fortführung der bisherigen Verhandlungskonzepte nicht mit der Erwartung größerer Sicherheit für Westeuropa verbunden sind, wird eine neue Rüstungskontrollpolitik erörtert. Forderungen an die neue Politik werden formuliert. Dabei wird deutlich, daß Rüstungskontrolle Ersatz für etwas ist, wozu die Supermächte derzeit aus strukturellen Gründen nicht fähig sind. Vor diesem Hintergrund wird nach Nutzen und Notwendigkeit der Rüstungskontrollpolitik gefragt. Die Schwierigkeiten bei der Wiederaufnahme des Dialogs werden vor dem Hintergrund der Analyse diskutiert: (1) Rüstungskontrolle in ihrer heutigen Gestalt ist ein historisch ableitbares Phänomen, entstanden als Nebenprodukt der nuklearen Rüstungskonkurrenz. (2) Die grundlegenden Asymmetrien im Zusammenspiel westlicher und sowjetischer Rüstungskontrollpolitik werden deutlich. (KW)
Der Faktor Macht im heutigen Staatensystem
In: Weltpolitik: Strukturen - Akteure - Perspektiven, S. 50-73
In dem Beitrag wird internationale Macht als eines der beunruhigendsten Grundphänomene menschlicher Existenz analysiert. Die Art und Weise wird betrachtet, wie internationale Macht in der Geschichte zum Problem wird, zum Einsatz kommt, erlitten und gemeistert wird. Als Analyse-Ebene wird die Gegenwart Mitte der 80er Jahre gewählt, wobei die Zusammenhänge vorzugsweise aus bundesdeutscher Perspektive betrachtet werden. Zunächst wird aus interdependenzanalytischer Sicht erörtert, was internationale Macht ist. Es werden dann solche Konfigurationen unter dem Machtaspekt behandelt, bei denen ein Staat oder eine Staatengruppe die verfügbaren Machtmittel bereitstellt oder einsetzt, um dem Gegner total oder in einem wichtigen Bereich seinen Willen aufzuzwingen. Um die Frage zu diskutieren, wer Macht hat, werden unterschiedliche Machtpotentiale und Machtstrukturen aufgezeigt. Bei der vergleichenden Analyse geschichtlich weiter zurückliegender und gegenwärtiger Machtpolitik werden typische Methoden erkannt, wobei zwischen Macht-Instrumenten (Militärmacht, Wirtschaftsmacht, Propaganda, Diplomatie) und Strategien des Macht-Management (Aufbau von Imperien, Allianzpolitik, Neutralität, Gleichgewichtspolitik, Rüstungskontrolle) unterschieden wird. Außerdem wird zwischen den Modalitäten friedlicher und gewaltsamer Machtanwendung unterschieden. Die Analyse der internationalen Macht zeigt ein Nebeneinander von klassischen und neuartigen Strategien der Machtpolitik, die durch einen Methodensynkretismus charakterisiert werden. (KW)
Die russische Regierung und die revolutionären Ereignisse des Jahres 1830
In: Die französische Julirevolution von 1830 und Europa
Hoffmann untersucht die außenpolitisch-diplomatischen Aktivitäten, mit denen das offizielle Rußland auf die revolutionären Ereignisse in Frankreich, Belgien und Polen im Jahre 1830 reagierte, und zieht als Vergleich die Haltung der russischen Regierung zur Französischen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts und zur Revolution von 1848/49 heran. Der Autor hat gedruckte Quellen und neuere Darstellungen ausgewertet. Im Gegensatz zu 1789 reagierte das offizielle Rußland auf die Julirevolution von vornherein eindeutig und bestimmt. Die zunächst betriebene Politik des Ausgleichs mit den gemäßigt-revolutionären Kräften in Frankreich wurde nach dem Sieg des Zarismus in Polen jedoch wieder aufgegeben. (STR)