Diplomatie
In: Handwörterbuch Internationale Politik, S. 98-105
In: Handwörterbuch Internationale Politik, S. 98-105
In: Grundelemente der Weltpolitik, S. 195-211
Der Verfasser gibt einleitend eine Diplomatiedefinition und schildert anschließend die Geschichte der Diplomatie ab dem 18. Jahrhundert, wobei er näher auf die Ursachen für die Abwertung des klassischen diplomatischen Instrumentariums nach dem 2. Weltkrieg eingeht. Einen Schwerpunkt der Darstellung bildet die Untersuchung charakteristischer Erscheinungsformen der Diplomatie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Konferenzdiplomatie, die Diplomatie in internationalen Organisationen, die bilaterale Geheimdiplomatie und die Gipfeldiplomatie werden im einzelnen dargestellt. (STR)
In: Grundelemente der Weltpolitik, S. 212-231
Am Beispiel des Auswärtigen Dienstes der Bundesrepublik Deutschland werden Funktionen, Rolle und Arbeitsweise des diplomatischen Dienstes aufgezeigt. Die wesentlichen Aufgaben des Dienstes sowie die typischen Berufsrollen und ihre Funktionen werden näher beschrieben. Weiterhin werden die organisierten Instrumen te der Diplomatie - das Außenministerium, die ständigen diplomatischen Vertreter im Ausland und persönliche Beauftragte der Exekutivspitze - vorgestellt. Abschließend wird auf die zentralen Aufgaben der Diplomaten im Empfangsstaat eingegangen. (STR)
In: Bereit zum Krieg: Kriegsmentalität im wilhelminischen Deutschland 1890-1914 ; Beiträge zur historischen Friedensforschung, S. 161-193
Am Beispiel der Haltung Bülows zum Krieg verfolgt der Autor die wachsende Kriegsbereitschaft in der politischen Führungsspitze in den Jahren vor 1914. Als Quellen wurden Briefwechsel, zeitgenössische Stellungnahmen, Memoiren ausgewertet. B. von Bülow, Staatssekretär und Reichskanzler, betrachtete das Militär grundsätzlich als ein für die politische Führung jederzeit einsetzbares Instrument zur Lösung außenpolitischer Konflikte. Seine Kriegsbereitschaft nahm nach 1904 mit der sich verschlechternden außenpolitischen Position Deutschlands ständig zu. In der Bosnienkrise 1909 war er zu einer umfassenden kriegerischen Auseinandersetzung bereit, die nur durch die Nachgiebigkeit der Gegner vermieden wurde. (BJ)
In: Grundelemente der Weltpolitik, S. 180-194
Jede außenpolitische Entscheidung steht in einem Bezugsrahmen von drei großen Determinanten-Feldern. Hierbei ist zwischen dem Determinanten-Feld der innerstaatlichen Umwelt, dem des außenpolitischen Entscheidungszentrums und dem der außerstaatlichen Umwelt zu unterscheiden. Der idealtypische Ablauf eines außenpolitischen Entscheidungsprozesses setzt sich aus den Phasen Zielfestlegung, Lagebeurteilung, Entwicklung von Optionen, Entscheidung, Aktion, Entscheidungskontrolle und Entscheidungskorrektur zusammen. Zu den Instrumenten der Außenpolitik zählen vor allem die Diplomatie, das Militär und die Geheimdienste, die Außenhandels- und Zollpolitik sowie der gesteuerte Propaganda- und Medieneinsatz. (STR)
In: Die Südpolitik der EG: Europas entwicklungspolitische Verantwortung in der veränderten Weltordnung, S. 197-211
Die Verfasserin erläutert in ihrem Beitrag die Bedeutung von Kooperationsformen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und anderen lockeren Staatenbündnissen oder Drittstaaten. Die Autorin betont in diesem Zusammenhang, daß der EG-erprobte friedliche Interessenausgleich zur obersten Handlungsmaxime der Politik gegenüber den Drittstaaten erklärt und mit der Hoffnung verknüpft wird, daß Konfliktparteien in anderen Teilen der Welt zwar nicht das EG-Modell übernehmen, sich jedoch zu einer Art Zusammenarbeit bereit finden, um Probleme gemeinsam zu lösen. Diese EG-Diplomatie befindet sich seit der Auflösung des Ost-West-Konflikts gegenüber Staatengruppen der Dritten Welt im Rückgang. Die Verfasserin glaubt, daß es bestenfalls bei einem status quo des Gruppendialogs mit den Entwicklungsländern der AKP-Gruppe und den ASEAN-Staaten bleibt. In der Sache dürfte die EG bei allen Gesprächsanlässen künftig mehr auf die Achtung der Menschenrechte drängen. (ICC)
In: Nationalsozialistische Diktatur 1933-1945: eine Bilanz, S. 509-528
Gegenstand des Beitrags ist eine "Sprachregelung" des deutschen Außenministers Ribbentrop vom 16. Februar 1945, auf deren Grundlage im Frühjahr 1945 Sondierungsversuche für Friedensverhandlungen mit den Westmächten in neutralen Hauptstädten unternommen worden sind. Der Autor zeichnet die verschiedenen Initiativen von Botschaftern im Vatikan, in Schweden, Spanien und Irland nach und macht dabei die Vergeblichkeit dieses Bemühens und die Ursachen dafür, die in Ribbentrops Illusionen gesehen werden, deutlich. Das Grunddilemma war, daß mit Hitler ein Kompromißfrieden nicht praktizierbar und undenkbar war. Das Dokument vermittelt jedoch über den historischen Erkenntniswert hinaus auch der Gegenwartsdebatte eine Erklärung, wie und warum von "Casablanca" und "Jalta" der Weg nach "Potsdam" führen mußte. In einem Anhang wird der Wortlaut der "Sprachregelung" Ribbentrops vom 16. Februar 1945 dokumentiert. (KW)
In: Die Ohnmacht der Allmächtigen: Geheimdienste und politische Polizei in der modernen Gesellschaft, S. 68-99
Der vorliegende Aufsatz befaßt sich mit dem "Münchner Kreis", einer 1914 gegründeten Gruppe von liberalen Sozialdemokraten und sozialen Liberalen, die sich engagiert in die deutsche Außenpolitik einschaltete, ein internationales Agentennetz spann und zu revolutionären außenpolitischen Mitteln griff. Der Aufsatz stellt die Aktivitäten des "Münchner Kreises" dar, befaßt sich mit den Mitgliedern der Gruppe, fragt nach den Zielen und angewandten Mitteln und bewertet die Tätigkeit des "Münchner Kreises". Er untersucht außerdem, ob die Aktivitäten des "Münchner Kreises" einen positiven Einfluß auf die politische Kultur des Kaiserreiches hatten und ob die parteiübergreifende Tätigkeit als Vorläufer einer sozialliberalen Außen- und Innenpolitik interpretiert werden kann. (pag)
In: Die Westpolitik der DDR: Beziehungen der DDR zu ausgewählten westlichen Industriestaaten in den 70er und 80er Jahren, S. 13-67
Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die Rahmenbedingungen der politischen Beziehungen zwischen der DDR und Frankreich und arbeitet die besondere Bedeutung Frankreichs in der Westpolitik der DDR heraus. Er zeichnet im folgenden die Entwicklung der politisch-diplomatischen Beziehungen beider Länder seit Beginn der siebziger Jahre nach (diplomatische Anerkennung, Kulturabkommen). Es schließt sich eine Analyse der Wirtschaftsbeziehungen an, die die Entwicklung der Handelsbeziehungen bis 1987 darstellt und Warenstruktur, Kompensationsgeschäfte, Kreditvergabe, Zusammenarbeit auf Drittmärkten und Auswirkungen der COCOM-Liste untersucht. Behandelt werden darüberhinaus die Kontakte der DDR zu politischen Parteien und Organisationen in Frankreich sowie Beziehungen auf der Ebene von Kultur und Sport. Die Untersuchung macht die Kontinuität der französischen Außenpolitik gegenüber der DDR deutlich und zeigt, "daß die DDR die Hauptziele ihrer Frankreichpolitik bisher nicht erreicht hat". (ICE)
In: Die Westpolitik der DDR: Beziehungen der DDR zu ausgewählten westlichen Industriestaaten in den 70er und 80er Jahren, S. 237-263
Der Verfasser stellt einleitend die aufgrund der Parteinahme der DDR im griechischen Bürgerkrieg schwierigen Beziehungen beider Länder bis zur diplomatischen Anerkennung 1973 dar. Es schließt sich eine Phase der langsamen Annäherung in der Entwicklung der Beziehungen an, in der Veränderungen der griechischen Innen- und Außenpolitik und Hoffnungen der DDR vor dem Hintergrund der NATO-Politik Griechenlands eine Rolle spielten und begrenzte Erfolge der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ermöglichten. Mit dem Wahlsieg der PASOK verbesserten sich die Bedingungen der Griechenlandpolitik der DDR. Vertragspolitik, Reisediplomatie und die Politik der Staatsbesuche werden dargestellt. Ein Überblick über die Handelsbeziehungen zeigt jedoch keine Aussicht auf durchgreifende Verbesserungen. Abschließend werden die kulturellen Beziehungen als Instrument außenpolitischer Imagepflege der DDR behandelt. Der gute Stand der Beziehungen der DDR zu Griechenland wird als "Folge westlicher Versäumnisse" gewertet. (ICE)
In: Die Westpolitik der DDR: Beziehungen der DDR zu ausgewählten westlichen Industriestaaten in den 70er und 80er Jahren, S. 133-189
Die Verfasserin behandelt zunächst Vorgeschichte und Rahmenbedingungen der politischen Beziehungen zwischen der DDR und Österreich bis zur vollen diplomatischen Anerkennung 1972, die von der Neutralitätspolitik Österreichs und seinen engen Kontakten zur Bundesrepublik Deutschland geprägt sind. Sie zeichnet dann Aufnahme und Ausbau der diplomatischen Beziehungen nach und geht hier besonders auf die Anerkennung einer "DDR-Staatsbürgerschaft" und die humanitären Anliegen Österreichs ein. Im folgenden wird die Vorreiterrolle Österreichs bei Staatsbesuchen und diplomatischen Kontakten in den Jahren 1976 bis 1988 dargestellt. Es schließt sich ein Überblick über Kontakte der DDR zur KPÖ und sonstigen Organisationen sowie zu Kontakten auf militärischer Ebene an. Eine Analyse der Wirtschaftsbeziehungen zeigt unterschiedliche Phasen bis zum Kreisky-Besuch 1978, der einen Durchbruch in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen brachte. Österreichs Position als wichtigster Westhandelspartner, die zunehmende Rohstofflastigkeit im Warenaustausch, politische und wirtschaftliche Interessen der DDR sowie die Bedeutung des Osthandels für die Stahlindustrie Österreichs werden herausgearbeitet. Abschließend werden kulturelle Beziehungen, Wissenschaftsaustausch und Städtepartnerschaften behandelt. (ICE)
In: Unfertige Nachbarschaften: die Staaten Osteuropas und die Bundesrepublik Deutschland, S. 133-151
In dem Beitrag werden die bilateralen Beziehungen zwischen der BRD und Jugoslawien vor dem Hintergrund der internationalen Beziehungen betrachtet. Insgesamt werden die deutsch-jugoslawischen Beziehungen als gut und konstruktiv eingeschätzt. Daß dies nicht immer so war, wird anhand der politischen Spannungen gezeigt, die 1957 zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten führte. Die Haltung Jugoslawiens zu Deutschland und zur Deutschen Frage für die Zeit von 1945 bis 1957 wird in direkter Abhängigkeit zu den Beziehungen zur UdSSR gesehen: Der jugoslawische Bruch mit der Sowjetunion machte den Weg frei für jugoslawisch-deutsche Beziehungen. Es wird nachgezeichnet, wie der Konflikt um die deutsch-polnische Grenze zum Bruch der Beziehungen zwischen der BRD und Jugoslawien führte. Die Folgen dieses Bruchs werden analysiert. Die erneute Normalisierung unter der Großen Koalition wird beschrieben. Es wird gezeigt, daß ein politischer Konflikt einen Abschluß fand, in dem keiner der beiden Kontrahenten sein Finalziel erreichen konnte. (RW)
In: Die Westpolitik der DDR: Beziehungen der DDR zu ausgewählten westlichen Industriestaaten in den 70er und 80er Jahren, S. 317-331
Im Anschluß an einen einleitenden Überblick über die historische Entwicklung der Aufnahme der DDR in die internationale Gemeinschaft behandelt der Verfasser den "bilateralen Problemhaushalt" der Westpolitik der DDR. Als problematisch werden hier vor allem humanitäre Fragen sowie Forderungen westlicher Staaten nach Wiedergutmachung gesehen. Als weitere Elemente werden die auswärtige Kulturpolitik der DDR als Instrument der friedlichen Koexistenz, das Potential des Westhandels sowie die Problematik von Staatsangehörigkeit und Berlin-Status angesprochen. In einem zweiten Teil wird das außen- und sicherheitspolitische Profil der DDR-Westpolitik untersucht. An eine Phase kompromißloser Orientierung an der UdSSR zu Beginn der siebziger Jahre schließt sich Anfang der achtziger Jahre eine kurze Periode eigenständiger Sicherheits- und Entspannungspolitik der DDR an, die jedoch mit der Ära Gorbatschow ein Ende findet. (ICE)
In: Die Westpolitik der DDR: Beziehungen der DDR zu ausgewählten westlichen Industriestaaten in den 70er und 80er Jahren, S. 265-316
Die Verfasserin behandelt einleitend Rahmenbedingungen der Beziehungen beider Länder und gibt einen Überblick über die Entwicklung des Verhältnisses bis zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen, der die Kontaktsuche der DDR bei politischen Parteien und Organisationen in Japan und den Stellenwert wirtschaftlicher Interessen beleuchtet. Im folgenden werden die schrittweise Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zu Beginn der siebziger Jahre und die Bedeutung der DDR als "Marktplatz für den gesamten RGW-Handel" dargestellt. Anzeichen einer Intensivierung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen werden ab 1977 gesehen. Die Verfasserin gibt einen Überblick über Verlauf und Bedeutung wechselseitiger Staatsbesuche in Berlin und Tokyo und stellt Handelsvolumen und Handelsstruktur im Warenaustausch beider Länder in den siebziger und achtziger Jahren dar. Im Anschluß an einen Überblick über Beziehungen der DDR zu "befreundeten Parteien und Gruppen" in Japan in den achtziger Jahren wird das Bild Japans in der DDR-Berichterstattung dargestellt und die kulturpolitische Imagepflege der DDR in Japan behandelt. (ICE)
In: Unfertige Nachbarschaften: die Staaten Osteuropas und die Bundesrepublik Deutschland, S. 117-132
In dem Beitrag werden die politischen Beziehungen zwischen der BRD und Ungarn betrachtet. Ausgehend davon, daß die Beziehungen zwischen beiden Ländern kaum belastet waren, wird festgestellt, daß die Wirtschaftsbeziehungen in den 60er Jahren als Katalysator für die politischen Beziehungen fungiert haben. Diese positive Bilanz wird anhand der Handelsentwicklung dargestellt. Die Schwierigkeiten für Ungarn in seinen Beziehugnen zu der BRD und zur EG werden erörtert. Parallel zu den Bemühungen um einen außenpolitischen und einen außenhandelspolitischen Dialog wird eine Intensivierung der Bemühungen Ungarns um kulturelle Beziehungen zur BRD beobachtet. Als ein besonderer Aspekt der bilateralen Beziehungen wird die Situation der Deutschen im Nachkriegsungarn beschrieben. In der jüngsten Zeit werden insgesamt verschiedene Anzeichen für gute Beziehungen zwischen beiden Ländern festgestellt. (RW)