Dieser Beitrag beschäftigt sich zunächst mit den Fragen, was unter Kryptomärkten für Drogen verstanden werden kann und wie verbreitet diese auf Basis empirischer Befunden und in Relation zu anderen Inhalten im Darknet sind. Anschließend werden sowohl Risiken und Gefahren in Verbindung mit anonymen Drogenmärkten analysiert als auch Chance und Potentiale erörtert, die sich aus der kriminellen Innovation für Konsumierende und Handelnde ergeben. Dies wirft abschließend die abschließend Frage auf, welcher politische Handlungsbedarf durch das Phänomen der Kryptomärkte im Darknet entsteht.
Dieser Aufsatz, der zuerst 2005 in der Zeitschrift "KAS-Auslandsinformationen" veröffentlicht wurde, schildert die stationsreiche und schillernde Geschichte des 1948 gegründeten pakistanischen Geheimdienstes ISI. Neben seinen Operationen in Afghanistan, die seinerzeit den Abzug der sowjetischen Besatzer mitbewirkten, sind seine Unterstützung der Aufständischen im Panjir-Tal und sein Agieren im indischen East Punjab ebenso zu nennen wie seine Aktionen zur Manipulation von Wahlen und zum Sturz unbequemer Regierungen sowie seine Verwicklung in den Drogenhandel in der Region.
Im öffentlichen Diskurs wird Kolumbien vor allem mit Drogenhandel assoziiert. Der über Jahre angehäufte Reichtum der Rauschgiftkartelle beläuft sich mittlerweile zwar auf rund 40% des Gesamtbesitzes im Land, das Drogengeschäft macht jedoch "lediglich" 6% des BIP aus; das ist wesentlich weniger als in Bolivien und Peru. Anbau und Handel mit Koka/Kokain und in geringerem Maße auch mit Opium/Heroin haben keines der Bürgerkriegs-Probleme geschaffen, sondern bestehende nur verschärft. Wo also liegen die eigentlichen Ursachen für die brutalen Menschenrechtsverletzungen im jahrzehntealten Bürgerkrieg, in dem seit 1964 über 200000 Menschen ums Leben kamen? .
Der Menschenhandel ist im Rahmen der transnationalen Kriminalität eines der profitabelsten Geschäfte nach dem Drogenhandel. Ob als Herkunfts-, Transit- oder Zielland - die meisten Länder der Welt sind vom Menschenhandel betroffen. Staaten betrachten ihn vor allem als Problem transnationalen organisierten Verbrechens und illegaler Einwanderung. Daher nehmen sie an, sie könnten ihn mit altbekannten Methoden im nationalen Maßstab bekämpfen. Nicht ohne Grund haben sich solche Bemühungen als weitgehend wirkungslos erwiesen. Sämtliche bekannten Ansätze kranken daran, dass sie den Opferschutz vernachlässigen: Oft wird er erst dann wirksam, wenn Menschen schon zu Opfern geworden sind. Potentiell gefährdete Personengruppen können vor allem dann präventiv geschützt werden, wenn die bestehenden Strategien erweitert werden: zum einen um Maßnahmen, die die Nachfrage in den Zielländern senken, zum anderen um ein regional abgestimmtes, konsequentes Vorgehen auf den Transitrouten
Der Aufsatz beschäftigt sich mit Russlands postkommunistischer Sicherheitspolitik im Ostseeraum. Den Schwerpunkt bildet die Behauptung, dass es einen Wandel im russischen Sicherheitsdenken und in den Sicherheitsstrategien gab. Die "sanften" Sicherheitsbemühungen sind wichtiger geworden als die "harten". Obgleich die militärische Problematik noch immer von Bedeutung ist, konzentrieren sich Russlands Strategen auf die weniger traditionellen Herausforderungen im Sicherheitsbereich – auf die Hindernisse für Wirtschaft, Handel und den freien Verkehr von Menschen und Waren, auf Umweltverschmutzung, Kriminalität über die Landesgrenzen hinaus, Drogenhandel, Schmuggel, illegale Migration, Seuchen, die Sicherheit bei der Energiegewinnung usw. Russland, der EU und diversen Organisationen ist es gelungen, eine gemeinsame Agenda für den "sanften" Sicherheitsbereich zu etablieren, obwohl noch viele Probleme gelöst werden müssen und es weiterer Zusammenarbeit bedarf.
Seit 40 Jahren befinden sich die Vereinigten Staaten von Amerika im Krieg gegen Drogen, und das weitgehend erfolglos. Wenngleich die ergriffenen, überwiegend repressiven, Maßnahmen nicht einmal ansatzweise nachhaltig etwas gegen die zerstörerischen Auswirkungen von illegalem Drogenhandel und Drogenkonsum auszurichten vermögen, haben sie für den Alltag vieler Bewohner_innen sozial benachteiligter Stadtviertel US-amerikanischer Großstädte dennoch weitreichende Konsequenzen. Alice Goffmans jüngst erschienene Ethnografie On the Run. Fugitive Life in an American City setzt genau hier an. Insgesamt sechs Jahre hat Goffman in einem sogenannten marginalisierten Viertel von Philadelphia gelebt und während dieser Zeit tiefe Einblicke in den Alltag der dort lebenden Menschen gewonnen. Ergebnis ist eine detailreiche Analyse der destruktiven Auswirkungen einer repressiven Polizeipräsenz auf die alltäglichen sozialen Strukturen und Dynamiken sozial benachteiligter Stadtviertel.
Beinahe zwei Jahrzehnte nach Ausrufung des Ziels einer »drogenfreien Welt« blüht der globale illegale Drogenhandel. Dabei sind Routen und Märkte einem steten Wandel unterworfen, der Länder und Regionen vor immer neue Herausforderungen stellt. Gerade westafrikanische Staaten sind längst nicht mehr nur als Gebiete für den Transit von Kokain oder Heroin betroffen. Trotzdem haben sie bei den Vorbereitungen zur UN-Sondergeneralversammlung zum Weltdrogenproblem (UNGASS) Ende April 2016 kaum eine Rolle gespielt. Der Prozess hat aber neuen Schwung in die drogenpolitische Debatte der Region gebracht. Das bietet Ansatzpunkte für neue Partnerschaften, insbesondere mit Europa. Denn verschiedene westafrikanische Staaten und Organisationen haben sich der vergleichsweise progressiven drogenpolitischen Position der EU angenähert. Für einen wirklichen Wandel bedarf es aber nicht nur einer Abkehr nationaler Regierungen von den repressiven Ansätzen, die in Westafrika nach wie vor dominieren, sondern auch eines Umdenkens bei europäischen Programmen im Sicherheitsbereich. (SWP-Aktuell)
Gegenwärtig werden wieder Forderungen nach einem Verbot illegaler Bereiche im Internet - sogenannter Dark Nets - laut. Im Entwurf des Bundesinnenministeriums für das neue IT-Sicherheitsgesetz soll das 'Zugänglichmachen von Leistungen zur Begehung von Straftaten' über internetbasierte Dienste unter Strafe gestellt werden. In der öffentlichen Wahrnehmung dominieren insbesondere die negativen Aspekte des Dark Nets: illegaler Waffen- und Drogenhandel, Cyber-Kriminalität und Kinderpornografie. Neuere Daten zeigen jedoch, dass die Bedrohungen, die vom Dark Net ausgehen, weitaus geringer sind als häufig angenommen. Daher ist zu fragen, ob ein Verbot dieser Technologie sinnvoll, ohne negative Kollateraleffekte umsetzbar und zudem verhältnismäßig ist. Statt das Dark Net als solches verbieten zu wollen, sollte der Fokus darauf gerichtet werden, in neuen Ermittlungstechniken zu schulen und die internationale Kooperation bei der Strafverfolgung zu intensivieren. Dies wäre eine nachhaltige Lösung, da diese Fähigkeiten auch im Kampf gegen das weitaus größere Problem - Cyber-Kriminalität im regulären Internet - von Nutzen wären.
Kolumbien ist seit mehr als zwanzig Jahren ein Experimentierfeld für die privatisierte Kriegsführung. Polizei, Armee, Politik, Drogenhandel, Großgrundbesitzer, Paramilitärs, US-Armee, die nordamerikanische Antidrogenagentur DEA, transnationale Konzerne und private militärische Einheiten (PME) kooperieren in wechselnder Besetzung, um ihre jeweiligen Interessen gegen Bauernorganisationen, Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und bewaffnete Aufstandsbewegungen durchzusetzen. In Kolumbien sind um die zwanzig PME mit etwa 2000 Angestellten tätig. Die größte PME ist DynCorp, die auch im Irak arbeitet. In Kolumbien ist eine ihrer Dienstleistungen die Besprühung von Coca- und Mohnfeldern. Für die Besprühungen in Kolumbien stehen DynCorp 88 Helikopter und Kleinflugzeuge des Pentagon zur Verfügung. Die Firma gibt die Anzahl ihrer Beschäftigten in Kolumbien nicht bekannt. Geschätzt werden zwischen 100 und 355 Mitarbeiter, von denen weniger als ein Drittel US-Amerikaner sind. Die Einnahmen von DynCorp stiegen von 6,6 Millionen US-Dollar 1996 auf 30 bis 40 Millionen Dollar jährlich seit 1999. .
Seit der Eröffnung des ersten Marktplatzes im Jahre 2011 ist der Vertrieb von legalen wie illegalen Drogen in einem anonymisierten Bereich des Internets nicht mehr wegzudenken. Unabhängig vom Ort und ohne zeitliche Beschränkung haben User_innen Zugang zu zahlreichen Marktplätzen im Darknet und können dabei aus einer breiten Palette an psychoaktiven Substanzen wählen. Dieser Beitrag widmet sich einer zentralen Widersprüchlichkeit bei der kriminellen Innovation namens Kryptomärkte. Zum einen unterstützen anonyme Drogenmärkte eine Drogenpolitik, die auf Schadensminimierung und Entkriminalisierung von Konsumierenden setzt – beispielsweise, indem auf anonymen Märken oft qualitativ hochwertige Drogen vertrieben werden und Kund_innen weniger Gewalterfahrungen ausgesetzt sind. Zum anderen ist die Distribution von Drogen auf Kryptomärkten von Selbstregulierung geprägt, über die sämtliche politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen sind. Die Regulierung des Drogenhandels über den Markt hat zur Folge, dass soziale Ungleichheiten reproduziert werden. Marginalisierte, technisch unerfahrene Konsumierende aus mittellosen Verhältnissen und mit einem problematischen Konsumverhalten können es sich schlicht nicht leisten, auf Kryptomärkten ihre Substanzen zu erwerben. Abschließend fragt der Beitrag nach möglichen Implikationen des neuen Phänomens für politische Entscheidungsträger_innen im Bereich der Drogenpolitik.
Einleitung In den Jahren um die Jahrtausendwende steckte die Stadt Rotterdam in einer nicht zu übersehenden Krise. Oder, wie der Rotterdamer Bürgermeister Opstelten die prekäre Situation seiner Stadt kurz nach seinem Amtsantritt zusammenfasste: Rotterdam führt die 'falschen Listen' an. Rotterdam hat die meisten Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, die Mittelschicht verlässt die Stadt, insbesondere Stadtteile mit hohem Ausländeranteil leiden unter baulichem Verfall und sozialer Deprivation, aber vor allem ist Rotterdam eines: unsicher!1 Auch eine nationale Untersuchungskommission hatte auf die 'außerordentlichen Probleme' in Rotterdam bereits hingewiesen.2 Trotzdem waren es zunächst nicht Politik und Verwaltung, sondern Rotterdamer Bürger, die ein Bewusstsein für die Probleme ihrer Stadt schufen. Bereits Mitte der neunziger Jahre ergriffen Bürger des Rotterdamer Stadtteils Spangen, der als sozialer Brennpunkt gilt, die Initiative gegen das zunehmende Drogenproblem in ihrem Stadtteil. Als im Sommer 1999 die Belästigung durch öffentlichen Drogenhandel und -konsum ihren Höhepunkt erreichte, während die Polizei – in den Augen der Bürger – tatenlos zusah, besetzten protestierende Bürger vorübergehend das Rotterdamer Rathaus. Sie verlangten ein entschlossenes Vorgehen gegen die unhaltbaren Zustände und die Kriminalität in ihrem Stadtteil und wollten 'Resultate sehen'. Als sich die Situation eineinhalb Jahre später, im Jahr 2001, immer noch nicht verbessert hatte, konfrontierten Rotterdamer Bürgerinitiativen Bürgermeister Opstelten mit einer Petition, die die Versäumnisse der Lokalpolitik in Rotterdam scharf kritisierte:
Maritime Analysis and Operations Center (MAOC) in: Gabler Wirtschaftslexikon Online (1.10.2020) Maritime Analysis and Operations Center (MAOC) dt. Maritimes Analyse- und Operationszentrum, Initiative von sieben Mitgliedstaaten der Europäischen Union zur Analyse und Bekämpfung des Drogenschmuggels auf dem Seewege und Luftwege mit Sitz in Lissabon. 1. Gründung und Finanzierung: Das MAOC wurde 2007 von sieben EU-Mitgliedstaaten gegründet (Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Portugal, Spanien und UK) und es wird von der Europäischen Union kofinanziert (Internal Security Fund). 2. Zusammenarbeit und Probleme: Die Bekämpfung des internationalen Drogenhandels kann nur durch internationale Kooperation gelingen. Die EU muss insbes. mit Staaten und Diensten aus Nordamerika, Mittel- und Südamerika sowie Afrika zusammenarbeiten. Neben den sieben Gründungsmitgliedern müssen mehr nordeuropäische EU-Mitgliedstaaten kooperieren: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Schweden. Die südlichen EU-Mitgliedstaaten sollten ebenfalls eingebunden werden und mitwirken: Malta, Griechenland, Kroatien, Zypern. Mit dem Brexit ist das Gründungsmitglied UK förmlich aus der EU ausgetreten. Die künftige Sicherheitskooperation wird im EU-UK-Nachfolgeabkommen ausgehandelt. Vgl.: EUROPOL, EUROJUST, European Defense Agency, FRONTEX, INTERPOL. Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/maritime-analysis-and-operations-center-123096/version-380866
Im Juni dieses Jahres bekundeten die in Afghanistan engagierten Staaten auf der Pariser Konferenz ihre Absicht, der Kabuler Regierung die volle Verantwortung für den Aufbau des Landes zu übertragen. Diese Politik erscheint zwar alternativlos, führt angesichts der schwindenden Unterstützung, die die afghanische Regierung in der eigenen Bevölkerung genießt, jedoch in eine durchaus problematische Situation. Einerseits gilt es nun, die Kapazitäten der Kabuler Führung trotz ihres mangelnden Ansehens zu stärken, andererseits müssen aber auch die nationalen Kontrollorgane ausgebaut werden, mit denen sich Korruption und Misswirtschaft eindämmen lassen. Gleichzeitig bedeutet eine Stärkung der afghanischen Regierung nicht, dass das Engagement der internationalen Staatengemeinschaft reduziert werden kann, im Gegenteil: Der Ausbau von Streitkräften und Polizei muss - vor allem in Zusammenarbeit mit den USA - entschlossener als bisher vorangetrieben, die Koordination ziviler und militärischer Maßnahmen nachhaltig verbessert werden. Flankenschutz sollte diese Politik durch eine pragmatische Kooperation mit Iran erhalten: Die Europäer sollten versuchen, bei der Bekämpfung des Drogenhandels und der Rückführung von Flüchtlingen mit Teheran zusammenzuarbeiten - unter Hintanstellung des Konfliktes um das iranische Nuklearprogramm. Pakistan wiederum gilt es in seinen Bemühen zu unterstützen, die Kontrolle über die westlichen Landesteile wiederzuerlangen, ohne dass Nato oder USA dabei selbst direkt eingreifen. Insgesamt haben sich beim Wiederaufbau in Afghanistan zahlreiche Erwartungen als überzogen erwiesen. Die internationale Gemeinschaft sollte ihre Zielsetzungen entsprechend reduzieren und ein besseres Gespür dafür entwickeln, was der Bevölkerung des Landes zuzumuten ist
Maritime Analysis and Operations Center (MAOC) dt. Maritimes Analyse- und Operationszentrum, Initiative von sieben Mitgliedstaaten der Europäischen Union zur Analyse und Bekämpfung des Drogenschmuggels auf dem Seewege und Luftwege mit Sitz in Lissabon. 1. Gründung und Finanzierung: Das MAOC wurde 2007 von sieben EU-Mitgliedstaaten gegründet (Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Portugal, Spanien und UK) und es wird von der Europäischen Union kofinanziert (Internal Security Fund). 2. Zusammenarbeit und Probleme: Die Bekämpfung des internationalen Drogenhandels kann nur durch internationale Kooperation gelingen. Die EU muss insbes. mit Staaten und Diensten aus Nordamerika, Mittel- und Südamerika sowie Afrika zusammenarbeiten. Diese aktive internationale Zusammenarbeit geschieht und ist erfolgreich. Neben den sieben Gründungsmitgliedern müssen mehr nordeuropäische EU-Mitgliedstaaten kooperieren: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Schweden. Die südlichen EU-Mitgliedstaaten sollten ebenfalls eingebunden werden und mitwirken: Malta, Griechenland, Kroatien, Zypern. Mit dem Brexit ist das Gründungsmitglied UK förmlich aus der EU ausgetreten. Die künftige Sicherheitskooperation wird im EU-UK-Handels- und Kooperationsabkommen ausgehandelt. Vgl.: EUROPOL, EUROJUST, Europäische Verteidigungsagentur (EVA), Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (FRONTEX), INTERPOL. Autor: Dr. Carsten Weerth Zitierfähige URL: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/maritime-analysis-and-operations-center-123096/version-384894
Im März endete die 52. Sitzung der UN-Suchtstoffkommission (CND), die die Grundlagen der globalen Drogenkontrollpolitik für die nächste Dekade bestimmt und die Entwicklungen seit der Sondersitzung der UN-Generalversammlung zur Drogenproblematik 1998 evaluiert hat. Das damals formulierte Ziel, den weltweiten Schlafmohn- und Koka-Anbau bis 2008 signifikant zu reduzieren, wurde nicht erreicht. Drogenhandel ist heute der lukrativste Zweig der organisierten Kriminalität, Kokain darin das umsatzstärkste Segment. Während in der EU die Kokainnachfrage steigt, führt der Kokainhandel nach Europa zunehmend über Westafrika, wo Räume begrenzter Staatlichkeit südamerikanischen Drogenhändlern mannigfaltige Aktionsräume bieten. Angebotskontrollmaßnahmen fußen auf der Annahme, dass Drogenkonsum mit steigendem Drogenpreis sinkt. Ihr Ziel ist es, den Preis durch Strafverfolgung und Verknappung der Droge und deren Ausgangsprodukten in die Höhe zu treiben. Die CND bestätigte Angebotskontrollmaßnahmen wie Anbauzerstörung, Alternative Entwicklung, Transitkontrolle und Grundstoffüberwachung als zentrale Instrumente der Drogenbekämpfung. Die Studie untersucht die Effizienz dieser vier Instrumente unter preispolitischen Gesichtspunkten für das Beispiel Kokain. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Maßnahmen der Angebotskontrolle im andinen Erzeugerraum verpuffen, da sie weder Verfügbarkeit noch Preis und Konsum von Kokain beeinflussen. Der Wert von Kokablatt und Kokain sind am Beginn der Handelskette zu gering, als dass diese Instrumente Wirkung auf den Endpreis entfalten könnten. Transitkontrolle nahe des europäischen Konsumentenraums, wo das Kokain bereits teuer ist, verspricht jedoch Erfolg, wenn sie umfassend erfolgt und langfristig von State-Building-Instrumenten in den Transitstaaten begleitet wird