In Zukunft könnte das zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene Moldova zum Grenzland zwischen einer erweiterten EU und dem GUS- Raum werden. Im Bürgerkrieg 1991-1992 hatte der industrielle, russisch-ukrainisch dominierte Teil der Republik auf dem linken Dnestrufer mit Hilfe von Moskau und der dort stationierten 14. Sowjetarmee versucht, sich für unabhängig zu erklären und sich von dem grösseren, agrarischen, moldawischen (rumänischen) Teil der Republik auf dem rechten Ufer abzutrennen. Russland benutzt die Verhandlungen der Regierung in Chisinau mit der international nicht anerkannten Dnestrrepublik, die Frage des Abzugs der 14. Armee und seine Energielieferungen als Druckmittel, um Moldova in Fragen der GUS-Integration zum Einlenken zu bewegen. Gleichzeitig ist Moldova auch auf die EU als politisches Gegengewicht zu Russland und als Unterstützung in der sozialwirtschaftlichen Transformation und inneren Modernisierung des Landes angewiesen. Obwohl in Moldova die hard security risks eindeutig den soft security risks gewichen sind, lässt ein grösseres Engagement der EU als soft security provider auf sich warten. Nachdem Ende 1996 der prorussische Pragmatiker Lucinschi zum Präsidenten gewählt wurde, steht für Moldova mit den Parlamentswahlen am 22. März dieses Jahres eine neue Entscheidung im Rahmen dieser doppelten Abhängigkeit an. (BIOst-Dok)
Jugendliche stimmen der EU zwar ganz allgemein zu und nur ein geringer Teil lehnt den europäischen Einigungsprozess ab. Allerdings bleibt ihnen der Bezug und die Relevanz der EU für das eigene Leben unklar. Ohne eine aktivere Beteiligung der jungen Generation steht jedoch dessen erfolgreiche Weiterentwicklung und Legitimation in Frage. Im Aufsatz wird ausgehend von einer Analyse der Einstellungen Jugendlicher zu Europa dargelegt werden, in wie weit die EU auf die vorhandenen Defizite reagiert und durch eine gezielte Öffentlichkeits- und Informationspolitik mehr Transparenz und Beteiligung herstellen möchte. Anschließend wird auf die Entwicklung einer europäischen Jugendpolitik eingegangen und wie durch eine verstärkte Zusammenarbeit die Zustimmung und Mitwirkung junger Menschen in Europa gefördert werden soll. Abschließend werden eine Bilanz der europäischen Entwicklung vorgenommen sowie Perspektiven für eine europäische Jugendpolitik aufgezeigt. Hinsichtlich der Umsetzung der gemeinsamen Zielsetzungen bestehen erhebliche Zweifel an der tatsächlichen Verbindlichkeit auf Seiten der Mitgliedstaaten, die Ziele auch in konkrete Politik umzumünzen. (LO2)
In: Kommunalpolitische Blätter: KOPO ; Wissen, was vor Ort passiert! ; Stimme der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU, Band 54, Heft 10, S. 53
'Region' has become a key concept in the European Union. The concept embraces various dimensions of spatial & political order. Regions are operating units in the multi-level system of European governance, instruments for addressing border problems, players & recipients in structural policy, functional constructions or associations of states. Tables. Adapted from the source document.
Es wird untersucht, inwieweit 'Solidarität' verstanden als einseitiger Ressourcentransfer (in der externen Entwicklungs- und der internen Strukturpolitik) und 'Solidarität' als Gemeinschaftstreue im Kontext der EU-Politik (in der Außenpolitik sowie in der Währungspolitik) eine Rolle spielt. Darüber hinaus wird analysiert, ob es Politikbereiche gibt, die vordergründig nicht als solidarisch gelten (Agrarpolitik, Binnenmarkt), aber Wirkungen bzw. Folgen haben, die als solidarisch gelten können. Außerdem werden Bereiche behandelt, in denen es Konflikte zwischen unterschiedlichen Solidaritätsansprüchen in der Gemeinschaft gibt (Binnenmigration). Weiterhin wird die Frage aufgegriffen, inwieweit sich 'Solidarität' als koordinierte Handlungsweise bei zivilgesellschaftlichen Akteuren im überstaatlichen Bereich organisieren lässt. Aus der Analyse der Politikfelder der EU werden Schlussfolgerungen für die sozialethische Solidaritätsreflexion gezogen.
Im Brexit-Referendum 2016 entschieden sich die Briten und Britinnen für einen Austritt Großbritanniens aus der EU. Dem Austrittsreferendum und dem anschließenden Austritt Großbritanniens aus der EU ging seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein europäischer Integrationsprozess voraus.Die Rolle Großbritanniens war geprägt von einer Skepsis gegenüber einer tiefergehenden politischen Bindung an den Kontinent, demgegenüber stand das Ansinnen nach einer stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die nach anfänglicher Zurückhaltung stärkere Involvierung erfolgte aus primär ökonomischen Gründen und führte 1973 unter Edward Heath zum Beitritt in die Europäischen Gemeinschaften.Das Ringen um Sonderkonditionen und Ausnahmeregeln kennzeichnete die Mitgliedschaft, über dessen Verbleib bereits 1975 erstmals abgestimmt wurde. Auf die Probe gestellt wurden die gegenseitigen Beziehungen dann allerdings vor allem durch Margaret Thatcher, die nicht nur (erfolgreich) auf einen Nachlass der Beitrittszahlungen pochte, sondern die im Zuge ihrer Amtszeit die vorangetriebenen politischen Integrationsbewegungen mit allen Mitteln bekämpfte. Ihre auch innerparteilich umstrittene Europapolitik resultierte schließlich in ihrem Rücktritt.Während sich die Streitigkeiten innerhalb der konservativen Partei fortsetzten und deren anschließende Politik prägten, vermochte es später auch die Labourpartei nicht, Großbritannien zu einer führenden Rolle in der EU zu verhelfen.Das Referendum, von David Cameron primär deshalb durchgeführt, um die eigene innerparteiliche Position zu stärken und den europaskeptischen Flügel der konservativen Partei zu besänftigen, erfolgte schließlich am 23. Juni 2016 und besiegelte den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.Die Arbeit beleuchtet den europäischen Integrationsprozess in Anbetracht des Brexits und untersucht anhand einer literaturgestützten Analyse die These, dass unter und vor allem seit Thatcher die Grundlagen für den Brexit gelegt wurden. ; In the 2016 Brexit referendum, the British people voted for the UK to leave the EU. The Referendum on the UK's membership of the European Union and Britain's subsequent withdrawal from the EU was preceded by Britain's cautious role Britain within the process of European integration.The role of Great Britain was characterised by scepticism about a deeper political commitment to the continent, which was contrasted by the desire for stronger economic cooperation. After initial reticence, the UK became more involved for primarily economic reasons which led to its membership to the European Communities under Edward Heath in 1973.The struggle for special conditions and exemption rules characterised the membership, which was first put to the vote in 1975. However, mutual relations were then put to the test above all by Margaret Thatcher, who not only (successfully) insisted on a reduction of the british contributions to the budget, but also fought against the political integration movements pushed forward in the course of her premiership with all means, which also lead to internal party conflicts and eventually led to her resignation.While the disputes within the Conservative Party continued and shaped its subsequent policy, later the Labour Party also failed to lead Britain to a leading role in the EU.The referendum, called by David Cameron primarily to strengthen his own position within the conservative party and to appease the Eurosceptic wing of the party, finally took place on 23 June 2016 and sealed Britain's exit from the European Union.This paper examines the European integration process in the light of the Brexit and uses a literature-based analysis to investigate the thesis that the way for Brexit was already paved since and in particular under Margaret Thatcher. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Diplomarbeit Karl-Franzens-Universität Graz 2021