Klassifizierungsansätze von Kompetenzfeststellungsverfahren
In: Berufsbildung: Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dialog, Band 61, Heft 103/104, S. 8-13
ISSN: 0005-9536
In der modernen Berufsbildung spielen vor allem handlungsorientierte Kompetenzfeststellungsverfahren eine immer wichtiger werdende Rolle. Der Beitrag gibt anhand einschlägiger Fachliteratur einen Überblick über diese Verfahren und erarbeitet Grundzüge eines Orientierungsrasters zu deren Klassifikation, um die Einschätzung einzelner Verfahren bzw. den Vergleich mit alternativen Verfahren zu ermöglichen. Ausgangspunkt ist dabei die DIN-Norm 33430 'Anforderungen an Verfahren und deren Einsatz bei berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen'. Wie bei allen diagnostischen Verfahren hängt auch bei Kompetenzfeststellungsverfahren die Brauchbarkeit von ihrer Güte ab, die sich z.B. an der Objektivität, der Genauigkeit und Verlässlichkeit der Ergebnisse, der erfassten Merkmale und deren Tauglichkeit für den spezifischen Einsatzbereich (z.B. beruflich, schulisch, etc.) messen lässt. Das Abschneiden bzw. der erhobene Kompetenzstand eines einzelnen Probanden kann mittels einer Bezugsnorm mit dem in seiner Alters- bzw. Berufsgruppe erreichten oder 'üblichen' Kompetenzprofil verglichen werden. Weitere Beurteilungsfaktoren der Verfahren beziehen sich auf die Durchführungsdauer, den Preis, den Aufwand, das Maß an Standardisierung und Zertifizierung sowie die Rolle der durchführenden Lehrkraft und deren diagnostische Kompetenz. Neben den Kriterien, die an die Verfahren zu legen sind, betonen die Autoren den Beitrag der einzelnen Lehrkraft am Gelingen einer Kompetenzfeststellung durch optimale Vorbereitung und Qualifizierung. (IAB)