Der Einfluss von "Karrierefrauen" auf das Frauenstereotyp
In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 34, Heft 3, S. 187-196
ISSN: 2235-1477
Zusammenfassung: Basierend auf dem Inklusions-Exklusionsmodell ( Schwarz & Bless, 1992 ) wurde in einem Experiment der Einfluss einer beruflich erfolgreichen - und damit stereotyp-inkonsistenten Frau - auf die stereotype Beurteilung von Frauen im Allgemeinen untersucht. Das Beispiel einer stereotyp-inkonsistenten Frau reduzierte nur dann die stereotyp weibliche Beurteilung von Frauen, wenn zusätzliche Randbedingungen die Inklusion dieser "Abweichlerin" in die mentale Repräsentation der Kategorie der Frauen nahe legten. Legten die Randbedingungen dagegen eher eine Exklusion aus der mentalen Repräsentation der Kategorie der Frauen nahe, hatte die Darstellung der Abweichlerin keine Reduktion des Frauenstereotyps zur Folge. In einer dritten Versuchsbedingung wurden zunächst die Randbedingungen für eine Inklusion realisiert jedoch gleichzeitig die Verfügbarkeit der Subkategorie der "Karrierefrau" experimentell erhöht. Durch die Aktivierung der alternativen Subkategorie wurde eine Inklusion der Abweichlerin unterlaufen, und das Stereotyp wurde nicht vermindert.