Einkommenspolitik
In: DGB Programm '81: untersucht für die Praxis, S. 142-151
Der Autor widmet sich dem im DGB-Grundsatzprogramm 1981 gestellten Forderungen zur Einkommenspolitik; da er diese als recht spärlich in der Aussage, verwaschen und wenig hilfreich für eine Lohnpolitik ansieht, greift er die zentralen Punkte auf, um ihnen durch eine Interpretation mehr inhaltliche Fülle zu verleihen. In der Forderung nach gerechter Einkommens- und Vermögensverteilung werden seiner Meinung nach alte Vorstellungen der Arbeiterbewegung aufgegriffen; da nach marxistischer Auffassung eine Verteilungsgerechtigkeit jedoch unmöglich ist, bleiben als Alternativen lediglich das Begnügen mit der mobilisierenden Wirkung dieser Forderung oder aber der Kampf um den Besitz der Arbeitsmittel. Als zu berücksichtigende Faktoren einer aktiven Tarifpolitik werden die Umverteilung, die Preis- und Produktivitätssteigerungen genannt. Desweiteren gilt es, dem fortschreitenden Absinken des Nettoeinkommensanteils am Bruttoeinkommen entgegenzuwirken. Schließlich bleibt auch die Vermögensbildung als Ziel erhalten, wobei vor allem Mitbestimmung, Investitionslenkung und Gemeineigentum als Diskussionspunkte zu betrachten sind. (JS)